Ist Q10 als Supplement sinnvoll?
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Q10 ist ein Koenzym, also eine natürlich vorkommende Substanz, ohne die Enzyme nicht arbeiten können.
Es wirkt in den Mitochondrien, den so genannten „kleinen Kraftwerken“, welche die aufgenommene Energie aus der Nahrung in körpereigene Energie umwandeln und den Energiehaushalt in allen Zellen – auch in den Gehirnzellen – steuern.
Ist Q10 als Supplement sinnvoll? Hier erfährst du es.
Historisches
Nachdem Frederick Crane im Jahr 1957 das Q10 entdeckte, kam 1958 der amerikanische Biochemiker Karl Folkerts der Struktur dieses Koenzyms auf die Spur. Er erkannte, dass jede Zelle im Körper Q10 benötigt, um angemessen zu funktionieren und die optimale Gesundheit der Mitochondrien sicherzustellen.
Wozu brauchen wir Q10?
Da wir fähig sind, Q10 sowohl selbst zu produzieren als auch aufzunehmen, sind zwischen 0,5 und 2g in unserem Körper vorhanden.
Laut einem Beitrag können wir – in Abhängigkeit von der Nahrungsauswahl – bis zu 10mg über die Nahrung aufnehmen. Gute Q10 – Lieferanten sind beispielsweise Brokkoli, Zwiebeln, Fisch, Nüsse oder Pflanzenöle.
Ungefähr bis zum 40. Lebensjahr ist der Körper in der Lage, ausreichend Q10 zu produzieren. Je älter wir werden, desto mehr nimmt der Q10 – Spiegel im Blut und in den Zellen ab. Der Grund dafür liegt in einer verminderten Produktion und einer geringeren Absorption durch den Darm. Ab diesem Alter ist eine ausreichende Versorgung mit Q10 über die Ernährung nicht mehr gewährleistet und sollte deshalb zusätzlich zugeführt werden.
Einige verschreibungspflichtige Medikamente – insbesondere Cholesterinsenker (so genannte Statine), aber auch einige Arzneimittel gegen Bluthochdruck (Klasse der Betablocker) – können die natürliche Fähigkeit, Q10 zu produzieren, zusätzlich verringern.
Das Herz ist unser aktivstes Organ und benötigt dementsprechend das meiste Q10. Deshalb haben Patienten mit Herzerkrankungen niedrige Q10-Spiegel. Bei Parkinson – Erkrankten wurden ebenfalls verminderte Q10-Werte nachgewiesen.
In bestimmten medizinischen Fällen scheint Q10 also eine optimale Ergänzung zu sein (1)(2).
Bei Muskelschmerzen
Häufig sind Muskelschmerzen ein Zeichen für zu einen zu niedrigen Q10 — Spiegel, der beispielsweise durch bestimmte Medikamente verursacht werden kann. Obwohl die Wirksamkeit dieses Koenzyms in diesem Fall wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden konnte, berichteten Patienten von einer Linderung ihrer Schmerzen durch eine zusätzliche Einnahme von Q10. (1)
Als Antioxidant
Dass Q10 ein starkes Antioxidant ist, ist unbestritten.
Menschen, die großem Stress ausgesetzt sind, haben ein hohes Risiko, an einem Q10 – Mangel zu leiden. In diesem Fall kann Q10 als Ergänzung einen Ausgleich schaffen.
Bei Migräne
Wissenschaftler haben in mehreren Studien die Frage gestellt, ob es einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Q10 – Spiegel und einem erhöhten Risiko für Migränekopfschmerzen gibt.
Im Jahr 2002 testeten die Forscher in einer offenen Studie (ohne Placebo-Gruppe) die Q10 – Supplementierung bei Migränepatienten. Über einen Zeitraum von drei Monaten erhielt jeder Teilnehmer (und natürlich auch jede Teilnehmerin) täglich 150mg Q10.
Nach den drei Monaten berichteten 61% der Patienten von einer Reduzierung der Tage mit Migränekopfschmerzen um mehr als 50%.
In einer placebo-kontrollierten Studie wurde allen Teilnehmern drei Monate lang täglich 300 mg des Coenzyms Q10 oder ein Placebo verabreicht. Am Ende der Studie berichteten 48% der Patienten von einer Verringerung der Migräneattacken um mehr als 50%.
Bei Herzinsuffizienz
Wenn das Herz nicht in der Lage ist, das Blut optimal durch den Körper zu pumpen, kann eine Herzinsuffizienz entstehen. Mit zunehmender Schwere der Krankheit sinkt auch der Q10 – Spiegel und das Sterberisiko steigt.
In einer aufsehenerregenden Forschungsarbeit, der sogenannten Q-SYMBIO-Studie , stellten die Wissenschaftler fest, dass die Q10-Supplementierung bei Patienten mit Herzinsuffizienz einige positive Auswirkungen haben kann. Die Gabe von Q10 konnte die Funktionsfähigkeit verbessern, kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall verringern und die Sterblichkeitsrate senken. Allerdings merkten die Forscher gleichzeitig an, dass trotz der positiven Ergebnisse weitere Forschung nötig ist, um den Nutzen von Q10 bei Herzinsuffizienz sicher bestimmen zu können.
In einem in „Health and Science“ veröffentlichten Artikel aus dem Jahr 2015 nahmen Wissenschaftler zu der vorgenannten Q-SYMBIO-Studie wie folgt Stellung: „Unter den Teilnehmern, die dreimal täglich 100 mg Coenzym Q10 einnahmen, wurden 43 % weniger Todesfälle im Zusammenhang mit Herzproblemen verzeichnet als bei den Teilnehmern, denen entsprechende Kapseln ohne Inhaltsstoffe (Placebos) verabreicht wurden. Außerdem verringerte sich die Zahl der Krankenhausaufenthalte in der Coenyzm-Q10-Gruppe erheblich.“ In diesem sehr interessanten Artikel äußerten sich zudem auch weitere Experten zu diesem Thema.
Wichtig! Herz-Kreislauf-Probleme sind immer ein Fall für medizinische Spezialisten und keinesfalls geeignet, Selbstdiagnosen zu stellen oder eigene Behandlungen durchzuführen.
Bei Tinnitus
Wie anhand von wissenschaftlichen Arbeiten nachgewiesen werden konnte, kann bei Patienten mit einer niedrigen Q10-Plasmakonzentration die Zugabe von Q10 die Tinnitus-Ausprägung verringern. (7)
Als Nahrungsergänzung für gesunde Haut und gegen Falten
Slowenische Forscher haben in einer Studie die Auswirkungen von Q10 auf die Haut untersucht. Im Ergebnis konnten signifikant reduzierte Falten und Mikrorelieflinien nachgewiesen sowie die Hautglätte verbessert werden. Ein nennenswerter Einfluss auf die Hautfeuchtigkeit konnte nicht bestätigt werden.
Es muss angemerkt werden, dass die Studie mit einer wasserlöslichen Form von Q10 mit überlegener Bioverfügbarkeit (Q10Vital®) durchgeführt wurde.
Zu den Nebenwirkungen
Obwohl die Einnahme von Q10 nachgewiesenermaßen Vorteile in bestimmten Gesundheitsbereichen bietet, kann es trotz allgemein guter Verträglichkeit in seltenen Fällen zu Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören:
- Übelkeit und Durchfall
- Sodbrennen
- Bei Einnahme von Medikamenten ist wichtig, eventuelle Wechselwirkungen vor der Anwendung von Q10 mit dem Arzt zu besprechen. Das trifft nicht nur, aber insbesondere bei Chemotherapie sowie bei Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten oder Blutverdünnern zu.
- Bei chronischen Krankheiten ist ebenfalls Vorsicht geboten. Eine Verwendung des Q10 – Supplements sollte immer vorab mit dem Arzt besprochen werden.
Quelle: https://www.webmd.com/diet/supplement-guide-coenzymeq10-coq10#2
Die Dosierung
Eine optimale tägliche Dosis kann nicht festgelegt werden, weil es für Q10 – Supplemente ganz unterschiedliche Hersteller mit jeweils verschiedenen Inhaltsstoffen und Stärken gibt.
Eine normale Tagesdosis liegt zwischen 100mg und 200mg. Es ist auf jeden Fall geboten, die Packungsbeilage zu studieren sowie sich von einem Arzt oder einem entsprechenden Experten beraten zu lassen. (9)
Zum Schluss
Weil die Q10 – Konzentration im Blut und in den Zellen mit zunehmendem Alter sinkt, kann es sinnvoll sein, Q10 ergänzend einzunehmen.
Bei einigen organischen Problemen hat sich die Supplementierung von Q10 ebenfalls als wirksam erwiesen.
Dennoch sollte man keine Selbstdiagnosen durchführen, sondern im Interesse der Gesundheit immer vorab einen Arzt oder Heilpraktiker zu Rate ziehen. Er kann entscheiden, ob die ergänzende Einnahme von Q10 sinnvoll ist und nicht die Wirksamkeit anderer Medikamente beeinträchtigt.
Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!
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