Schuppenflechte: Diese 8 Hausmittel solltest du kennen

Plagen dich auch diese schuppigen, roten Flecken, die manchmal jucken wie der Teufel? Dann bist du einer oder eine von 1,5 Millionen Menschen in Deutschland, die davon betroffen sind und sich möglicherweise eine optimale Pflege zur Linderung der Psoriasis, wie Schuppenflechte auch genannt wird, wünschen. Immer mehr Betroffene entscheiden sich aus den verschiedensten Gründen für traditionelle Heilmethoden. Entdecke hier überlieferte, natürliche Hausmittel, die dich beim Kampf gegen dieses gesundheitliche Problem unterstützen können.

Wie Schuppenflechte entsteht

Psoriasis ist eine chronische Autoimmunerkrankung. Eine Überaktivität von so genannten T-Zellen (einer Art von weißen Blutkörperchen) führt zu Entzündungen der Haut, die ihrerseits mit schuppigen Hautflecken reagiert. Schuppenflechte kann den ganzen Körper betreffen, aber es tritt normalerweise auf der Kopfhaut, den Armen, Beinen und dem Rücken auf. Diese Hautkrankheit ist nicht ansteckend, doch die Betroffenen leiden physisch und psychisch sehr darunter.

Obwohl die genauen Ursachen immer noch Gegenstand der Forschung sind, weiß man, dass eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt. Von Immunreaktionen über Infektionen bis hin zu Alltagsstress können die Symptome einer Schuppenflechte verschlimmern. Daneben können mögliche Auslöser der Schuppenflechte sein:

  • Bestimmte Infektionen, insbesondere Streptokokkeninfektionen (z.B. Mandelentzündung), können Psoriasis auslösen oder verschlimmern.
  • Verletzungen der Haut, wie Schnitte, Verbrennungen, Insektenstiche oder Sonnenbrand, können zu neuen Psoriasis-Hautveränderungen führen.
  • Einige Medikamente, darunter bestimmte Blutdruckmedikamente, können Psoriasis auslösen oder verschlimmern.
  • Durch psychischen oder physischen Stress kann es zu einem Ausbruch oder einer Verschlimmerung der Psoriasis kommen.
  • Hormonschwankungen, wie sie während der Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahren auftreten können, können Psoriasis beeinflussen.
  • Auch Kälte, Trockenheit, Sonne und andere Klimafaktoren können die Symptome verschlimmern.

Die Auslöser und die Schwere der Erkrankung kann von Person zu Person variieren. Nicht jeder, der genetisch anfällig für Psoriasis ist, entwickelt die Krankheit und auch nicht jeder Auslöser führt zu Symptomen.

Aloe Vera, Apfelessig, Chili und Kurkuma Wurzeln auf einem Holztisch

Die Natur als Helfer: Effektive Hausmittel gegen Schuppenflechte

Wer schon länger pflanzliche Naturheilmittel nutzt, weiß, dass sie ein riesiges Potential haben.
Es gibt zu natürlichen Heilmitteln bereits eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien – auch wenn sich deren Anzahl von Pflanze zu Pflanze unterscheidet. Eine kleine Auswahl der vielversprechendsten Schuppenflechte-Hausmittel und Tipps, die dir Linderung (und möglicherweise sogar Heilung) verschaffen können, findest du hier:

Aloe Vera: Das Naturwunder für Schuppenflechte-Betroffene

Die Aloe Vera ist eine tropische Pflanze, der viele Anwendungsmöglichkeiten zugeschrieben werden – einschließlich der Hautbehandlung bei Schuppenflechte. Ihre entzündungshemmenden und antioxidativen Inhaltsstoffe können helfen, die Rötung zu reduzieren und den Juckreiz zu lindern.

Das Aloe Vera Gel soll bei Psoriasis direkt auf die Haut aufgetragen und nicht innerlich eingenommen werden. Du kannst das Gel einem Blatt einer Aloe Vera entnehmen oder ein gekauftes Gel mit mindestens 0,5 % Aloe nutzen (1) (3).

Apfelessig in einer Glasflasche, im Hintergrund ein Apfelbaum

Apfelessig: Natürliche Hilfe bei Schuppenflechte

Bio Apfelessig ist ein reines Naturprodukt, welches du zur Behandlung von Psoriasis nutzen kannst. Die enthaltenen Nährstoffe und Mineralien sind für eine gute Hautgesundheit unerlässlich. Seine entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften helfen, die durch Psoriasis verursachten Rötungen und Entzündungen zu reduzieren.

Dazu kannst du Apfelessig und Wasser zu gleichen Teilen mischen und die betroffenen Stellen einmal wöchentlich damit behandeln. Falls du ein Brennen bemerkst, solltest du die Behandlung sofort stoppen.

Bittersalz: Das Mineralbad zur Linderung von Schuppenflechte

Im Kampf gegen Psoriasis kannst du sowohl Bittersalz als auch Totes Meer Badesalz nutzen. Ein 15- minütiges Wannenbad mit warmem Wasser und einem dieser Salze kann dein Hautbild deutlich verbessern (2) (3).

Für ein Bittersalzbad wird allgemein empfohlen, etwa zwei Tassen Bittersalz (Magnesiumsulfat) in eine Standard-Badewanne mit warmem Wasser aufzulösen. Das entspricht ungefähr 500 Gramm Bittersalz auf eine Badewanne voll Wasser (typischerweise 150-200 Liter). Es ist wichtig, das Bittersalz gründlich im Wasser aufzulösen. Die empfohlene Badedauer liegt bei etwa 15 bis 20 Minuten. Nach dem Baden ist es ratsam, die Haut vorsichtig abzutrocknen und eine Feuchtigkeitscreme aufzutragen, um die Haut zu beruhigen und weiter zu pflegen.

Capsaicin: Feurige Hilfe bei Schuppenflechte

Capsaicin ist ein natürlicher Inhaltsstoff in rotem Paprika und Chilischoten. Es wird seit Jahrhunderten zur Bekämpfung von Entzündungen und zur Behandlung verschiedener Arten von Schmerzen eingesetzt.

In den letzten Jahren haben einige Patienten eine Creme mit dem Inhaltsstoff Capsaicin zur Behandlung von Psoriasis verwendet. Forscher stellten dazu fest, dass diese Creme bei der Behandlung der Erkrankung genauso wirksam sein kann wie verschreibungspflichtige Medikamente (1). Allerdings ist Capsaicin nicht für offene oder wunde Hautstellen geeignet. Abgesehen davon, dass es auf der Wunde höllisch brennt, würde es die Symptome verschlimmern.

Eine Salbe mit Capsaicin kannst du kaufen, aber auch ganz einfach selber machen. Hier ist eine einfache Anleitung:

Zutaten:

  • Chilipulver oder frische Chilischoten
  • Basiscreme oder Vaseline (als Salbengrundlage)
  • Handschuhe (zum Schutz deiner Hände, denn Capsaicin kann ein starkes Brennen verursachen)

Die Herstellung:

  1. Ziehe zunächst die Handschuhe an.
  2. Falls du frische Chilischoten verwendest, zerkleinere sie fein (entferne vorher die Samen für eine mildere Salbe). Du kannst sie in einem Mixer zu einer Paste verarbeiten. Getrocknetes Chilipulver kannst du direkt verwenden.
  3. Mische das Chilipulver oder die Chilipaste mit der Basiscreme oder Vaseline. Die Menge des Chilis solltest du je nach gewünschter Stärke der Salbe anpassen. Ein allgemeines Verhältnis könnte etwa 1 Teil Chili zu 10 Teilen Creme sein. Es ist jedoch ratsam, mit einer sehr niedrigen Dosierung zu beginnen und die Wirkung zu testen.
  4. Verrühre alles gut, damit sich der Chili gleichmäßig verteilt.
  5. Vor der ersten Anwendung solltest du die Salbe an einer kleinen Hautstelle testen, um sicherzustellen, dass keine unerwünschten Reaktionen auftreten.
  6. Bewahre die Salbe in einem verschließbaren Behälter an einem kühlen, dunklen Ort auf.

Wichtig! Es ist empfehlenswert, vor der Herstellung und Anwendung einer eigenen Capsaicin-Salbe medizinischen Rat einzuholen, besonders wenn du unter Hauterkrankungen leidest.

Kurkuma Tee in einer Glastasse und Kurkuma Paste in einer Schale. daneben Kurkuma Wurzeln

Kurkuma: Neue Hoffnung für Schuppenflechte-Patienten

Das im Kurkuma enthaltene Curcumin ist eine der am besten untersuchten Verbindungen der Welt.
Als starkes Antioxidant hat sich Kurkuma auch bei der Behandlung von Psoriasis als wirksam erwiesen. Viele klinische Studien zu Curcumin bestätigen dies (1).

Hier findest du einige Möglichkeiten, wie du Kurkuma zur Behandlung von Schuppenflechte nutzen kannst:

Kurkuma Tee

Er kann helfen, Entzündungen von innen zu bekämpfen. Dazu 1-2 Teelöffel Kurkumapulver in heißem Wasser auflösen und dieses Getränk täglich konsumieren. Ein wenig schwarzer Pfeffer im Tee verbessert die Aufnahme von Kurkuma, da das im Pfeffer enthaltene Piperin die Bioverfügbarkeit von Curcumin erhöht.

Kurkuma-Paste für die Haut

Stelle aus Kurkumapulver und gefiltertem Wasser eine Paste her, die du direkt auf die betroffenen Hautstellen auftragen kannst. Lass die Paste etwa 20-30 Minuten einwirken, bevor du sie mit lauwarmem Wasser abspülst. Diese Anwendung kann dazu beitragen, Entzündungen und Rötungen zu reduzieren.

Kurkuma in der Ernährung

Das regelmäßige Einbeziehen von Kurkuma in deine Ernährung kann helfen, Entzündungsreaktionen im Körper zu reduzieren. Kurkuma kannst du in vielen Gerichten wie Currys, Suppen, Saucen oder Dips verwenden,

Teebaumöl in einer Glasflasche, im Hintergrund Melaleuca alternifolia

Teebaumöl: Erleichterung bei Schuppenflechte

Teebaumöl wirkt sowohl entzündungshemmend als auch wundheilend. Die enthaltenen Tannine haben antibakterielle Eigenschaften und gelten als Unterstützung, um die Psoriasis durch Abtötung der verursachenden Bakterien zu lindern. Allerdings ist die Wirksamkeit von Teebaumöl bei Psoriasis überliefert und bisher nicht wissenschaftlich bestätigt worden.

Teebaumöl sollte immer verdünnt angewendet werden, besonders dann, wenn du es auf empfindliche oder entzündete Haut aufträgst. Ein übliches Verdünnungsverhältnis für die Anwendung auf der Haut ist 1 Teil Teebaumöl auf 12 Teile Trägeröl (zum Beispiel Kokosöl, Jojobaöl, Olivenöl oder Mandelöl). Dies entspricht etwa einem Tropfen Teebaumöl auf einen Teelöffel (5 ml) Trägeröl.

Tipps:

  • Wähle ein Trägeröl, das gut zu deinem Hauttyp passt und selbst keine Reizungen verursacht.
  • Bevor du Teebaumöl anwendest, solltest du immer einen Patch-Test durchführen. Warte 24 Stunden, um sicherzustellen, dass keine Reizung oder allergische Reaktion auftritt.
  • Verwende ein Wattepad oder deine Finger, um das verdünnte Öl sanft einzumassieren.
  • Für die besten Ergebnisse solltest du das verdünnte Teebaumöl regelmäßig anwenden – idealerweise täglich oder jeden zweiten Tag,- Das ist abhängig von deiner Hautreaktion und der Schwere deiner Symptome.

Sonne: Natürliche Therapie bei Schuppenflechte

Die UVB-Strahlung der Sonne kann sich positiv auf die problematischen Hautstellen auswirken. Allerdings ist Sonne nicht für jeden Patienten geeignet. Deshalb sollte dein Arzt oder Heilpraktiker darüber entscheiden. ob Sonne die Heilung begünstigen kann und wie lange das Sonnenbad ausgedehnt werden sollte.

Weil ein Sonnenbrand die Schuppenflechte möglicherweise auch verschlimmern kann, ist ein Sonnenschutz wichtig. Einen passenden Sonnenschutz bekommst du beispielsweise in der Apotheke. Wenn du einen natürlichen Sonnenschutz selbst herstellen möchtest, findest du in diesem Beitrag ein Rezept dazu.

Gezielte Unterstützung: Nahrungsergänzungsmittel als Baustein in der Schuppenflechte-Therapie

Es gibt bestimmte Nahrungsergänzungen, die leichte Symptome der Schuppenflechte von innen heraus lindern können. Dazu gehören nicht nur Vitamin D, sondern auch Mariendistel und Fischöl (3).

Vitamin D kann eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Schuppenflechte spielen, da es dazu beiträgt, das Wachstum der Hautzellen zu regulieren und das Immunsystem zu stärken. Wenn du nicht genügend Vitamin D durch Sonnenlicht und Ernährung erhältst, könnten Vitamin D-Ergänzungen eine Option sein. Die empfohlene Dosierung kann variieren, aber viele Experten empfehlen Dosen im Bereich von 1.000 bis 2.000 IU (Internationale Einheiten) pro Tag für Erwachsene.

Mariendistel ist bekannt für ihre leberschützenden Eigenschaften. Sie wird unter anderem bei verschiedenen Hauterkrankungen – wie Schuppenflechte – eingesetzt, da sie Entzündungen reduzieren und die Entgiftungsfunktionen der Leber unterstützen kann. Die häufigste Form der Einnahme von Mariendistel sind Kapseln oder Tabletten. Diese enthalten Silymarin, den aktiven Wirkstoff der Mariendistel, der antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften hat.

Mariendistel kannst du zudem als Tee zubereiten, indem die Samen der Pflanze in einem Teebeutel mit heißem Wasser überbrüht werden. Es wird empfohlen, den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen zu lassen, bevor du ihn trinkst. Ein bis zwei Tassen täglich können helfen, die Leberfunktion zu unterstützen und Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren.

Fischöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren, die bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften sind. Deshalb kann das Öl eine hilfreiche Ergänzung bei der Behandlung von Schuppenflechte sein. Die einfachste Methode, von Fischöl zu profitieren, ist die Einnahme von Kapseln. Diese sind in den meisten Apotheken verfügbar. Die typische empfohlene Dosierung für eine entzündungshemmende Wirkung liegt zwischen 1.000 und 3.000 mg Omega-3-Fettsäuren pro Tag. Es ist ratsam, die Einnahme mit einer Mahlzeit zu kombinieren, um die Absorption zu verbessern und mögliche Nebenwirkungen wie Magenverstimmung zu minimieren.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Obwohl Hausmittel eine wertvolle Hilfe und Ergänzung zur herkömmlichen Behandlung von Schuppenflechte sein können, ist es wichtig, auch mögliche Nebenwirkungen und notwendige Vorsichtsmaßnahmen im Auge zu haben. So kann Teebaumöl, wenn es unverdünnt angewendet wird, Hautirritationen, Rötungen und Juckreiz verursachen. Kurkuma, obwohl es für seine entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist, kann bei einigen Personen Magen-Darm-Beschwerden verursachen – besonders in hohen Dosen. Capsaicin kann in hohe Dosen bei der Anwendung auf der Haut ein starkes Brennen verursachen. Hier sind einige wichtige Aspekte, die du zudem beachten solltest:

  • Vor der Anwendung neuer Hausmittel solltest du stets einen Patch-Test durchzuführen, um allergische Reaktionen auszuschließen. Dies ist besonders wichtig bei empfindlicher oder bereits entzündeter Haut. Beginne immer mit einer niedrigen Dosis und beobachte, wie deine Haut reagiert, bevor du die Anwendung ausweitest.
  • Auch Naturmittel können mit Medikamenten interagieren. Wenn du bereits Medikamente zur Behandlung von Schuppenflechte oder anderen Gesundheitsproblemen einnimmst, sprich vorab mit deinem Arzt. Dies hilft, unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden.
  • Viele natürliche Produkte müssen in einer spezifischen Form oder Menge verwendet werden, um effektiv und sicher zu sein. Informiere dich vorab!

Gedanken zum Schluss

Schuppenflechte ist eine chronische Hauterkrankung, die viele Betroffene belastet. Doch Mutter Natur hat uns mit diesen acht Hausmitteln natürliche Lösungen an die Hand gegeben, die nicht nur leicht zugänglich, sondern auch effektiv in der Anwendung sind. Obwohl sie nicht immer den Platz von medizinischen Therapien einnehmen können, können sie eine willkommene Linderung oder eine wunderbare Ergänzung zur herkömmlichen Behandlung bieten. Es lohnt sich also, ihnen eine Chance zu geben und die wohltuenden Effekte der Natur auf der eigenen Haut zu erleben.

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

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Quellen:

(1) Medical News Today; 12 home remedies for treating psoriasis; Zugriff am 29.06.22 unter diesem Link
(2) Web MD; Home Remedies for Psoriasis; Zugriff am 29.06.22 unter diesem Link
(3) Healthline; 12 Ways to Treat Psoriasis at Home; Zugriff am 29.06.22 unter diesem Link

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