Herbstliche Blätter rascheln unter den Füßen, während der frische Wind dir um die Ohren weht. Doch mit dem goldenen Herbst kommen auch die ersten Halsschmerzen, der Husten kündigt sich an und das ein oder andere Zipperlein meldet sich. Bevor du jedoch zu chemischen Mitteln greifst, lohnt es sich, einen Blick in Omas alte Hausapotheke zu werfen. Seit Generationen vertrauen Menschen auf die Kraft der Naturheilmittel. Egal, ob Durchfall, Zahnschmerzen, Wespenstich oder Mückenstich – die Antwort könnte in Heilkräutern, Wildkräutern oder alten Hausmitteln liegen.

Hast du schon einmal daran gedacht, deine Hausapotheke pflanzlich zu erweitern oder sogar DIY-Heilmittel selbst herzustellen? Von Homöopathie über Heilkräuter bis zu natürlichen Helfern gegen Verstopfung und Ohrenschmerzen: Komm mit auf eine Reise durch die faszinierende Welt der Naturapotheke. Entdecke, was in deiner Hausapotheke nicht fehlen sollte und wie du dich von der Weisheit der Natur inspirieren lassen kannst. Es ist Zeit, die Geheimnisse und Schätze aus Omas Zeiten wiederzuentdecken!

Altbewährte Mittel gegen alltägliche Beschwerden

Natürliche Linderung: Hausmittel gegen Schmerzen

Schmerzen – wenn sie nicht kurz nach ihrem Auftreten behandelt werden, können sie sich schnell zu einer ernsthaften Belastung entwickeln. Ein wirksames Schmerzmittel in deiner Hausapotheke ist deshalb sehr wichtig. Naturheilmittel sind dabei eine gute Wahl, weil sie nicht nur zur Linderung von Schmerzen beitragen, sondern meist auch entzündungshemmende und antioxidative Wirkstoffe enthalten. Folgende Naturheilmittel sollten in deiner Hausapotheke nicht fehlen:

Weihrauch

Weihrauch gilt als äußerst wirksames Schmerzmittel. Er wird aus der Rinde und den Blättern des Weihrauchbaumes gewonnen und ist als Pulver, Tabletten, Kapseln, Tinkturen oder Öl erhältlich.

Ein Weihrauchbalsam zur äußeren Anwendung ist schnell selbst gemacht und sollte in deiner Hausapotheke vorrätig sein:

1. Gib 75g Sheabutter zusammen mit 20g Mandelöl in ein Gefäß.
2. Erwärme die Mischung im Wasserbad (nicht über 37 Grad).
3. Rühre 15 Tropfen Weihrauchöl ein
4. Fülle den noch warmen Balsam in einen Tiegel mit Deckel, verschließe ihn gut und lasse ihn im Kühlschrank abkühlen.

Mit dem Balsam kannst du die schmerzende Stelle einreiben. Er wirkt übrigens auch bei Kopfschmerzen gut.

Pycnogenol®

Ein natürliches Mittel gegen Schmerzen ist Pycnogenol®. Es handelt sich dabei um ein Extrakt aus der Rinde der französischen Kiefer und enthält so genannte Proanthocyanidine. Diese Substanz wirkt nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend und krampflösend.
Pycnogenol® kann sowohl bei akuten als auch chronischen Schmerzen verwendet werden. Diesen natürlichen Helfer für deine Hausapotheke kannst du kaufen und nach Packungsbeilage nutzen.

Baumharz Salbe

Baumharz wird auch das „Blut des Baumes“ genannt. Dank der enthaltenen Mineralien und Nährstoffe ist das Harz nicht nur für die Gesundheit des Baumes notwendig, sondern wird auch seit Jahrhunderten in der Heilkunde genutzt. Eine Baumharz Salbe, mit der du Entzündungen und Schmerzen lindern kannst, ist schnell selbst gemacht und ein wirksamer Bestandteil deiner Hausapotheke.

Weidenrinde

Die Weidenrinde zählt nicht umsonst zu den ältesten Naturheilmitteln. Der auch in bekannten Schmerzmitteln enthaltene Inhaltsstoff Salicin wirkt als natürliches Schmerzmittel und kann dafür sorgen, dass Entzündungen und damit verbundene Schmerzen reduziert werden. Wie du einen Tee oder eine Tinktur aus Weidenrinde herstellen kannst, findest du in diesem Beitrag.

Grüne Heilwunder: Natürliche Antibiotika für deine Hausapotheke

Natürliche Antibiotika haben nicht nur eine gute Wirkung bei vielen Erkrankungen, sondern sind zudem weniger belastend für den Körper als die chemische Variante. Hier findest du einige natürliche Antibiotika-Alternativen:

Thymianöl

Thymian ist eine alte medizinische Pflanze, die schon seit Jahrhunderten in der Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt wird. Das ätherische Öl wird aus den Blüten und Blättern der Pflanze gewonnen. Es enthält mehr als 60 verschiedene Inhaltsstoffe – unter anderem die beiden natürlichen Antibiotika Carvacrol und Thymol.

Thymianöl ist ein sehr wirksames Mittel gegen Bakterien, Viren und Pilze. Wenn du dir beispielsweise eine Erkältung oder einen grippalen Infekt eingefangen hast, kann dir dieses ätherische Öl helfen.
Auch Hautinfektionen und Schleimhautentzündungen können damit behandelt werden.

Ätherisches Thymianöl darfst du nicht pur einnehmen. Es ist nur zum Inhalieren oder zur äußeren Anwendung auf der Haut – und in diesem Fall auch nur verdünnt mit einem Basisöl – geeignet.

Tipp: Wenn du Thymian innerlich anwenden möchtest, ist Thymianhonig eine gute Möglichkeit.
Er ist schnell hergestellt und kann wahre Wunder bewirken.

Thymianhonig für deine Hausapotheke

1. Nimm ein 500ml Glas und gib zuerst 4 Teelöffel getrocknete Thymianblätter hinein.
2. Fülle anschließend das Glas zur Hälfte mit Honig auf.
3. Verrühre die Mixtur gut, verschließe das Glas mit einem Deckel und lasse es etwa zwei Wochen ziehen.
4. Danach kannst du den Honig entweder durch ein Sieb geben oder – wenn es dich nicht stört – die Blätter einfach drin lassen.

Meerrettich

Wegen einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten wurde der Meerrettich zur Heilpflanze des Jahres 2021 gekürt. Nicht ohne Grund, denn seine nachgewiesenen antibakteriellen, antiviralen und entzündungshemmenden Eigenschaften machen Meerrettich zum sprichwörtlichen „Penicillin aus dem Garten“. In diesem Beitrag findest du ein Rezept für ein wirksames Gesundheitselixier.

Kurkuma

Kurkuma ist eine Wurzel, die in der Küche häufig verwendet wird, um Gerichten eine gelbe Farbe und ein würziges Aroma zu verleihen. Als natürliches Heilmittel wird Kurkuma seit Jahrhunderten in der traditionellen chinesischen und ayurvedischen Medizin verwendet und gilt als eines der wirksamsten natürlichen Antibiotika.

Die kleine gelbe Wurzel wirkt nicht nur antibakteriell, sondern auch entzündungshemmend und antiseptisch. Sie gilt als besonders wirksames Mittel gegen Erkältungen und Grippe, aber auch bei Verdauungsproblemen oder Magen-Darm-Infektionen.

Mein Lieblingsrezept zur Stärkung des Immunsystems besteht aus einer Mischung verschiedener natürlicher Antibiotika und ist ideal für die Hausapotheke.

Nelkenöl

Nelkenöl, ein ätherisches Öl aus den Blüten des Nelkenbaums, gilt als eines der stärksten natürlichen Antibiotika. Nelkenöl kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Durch seinen Inhaltsstoff Eugenol ist es ein sehr wirksames Mittel gegen Bakterien, Viren und Pilze.

Das Gurgeln mit verdünntem Nelkenöl kann beispielsweise Halsschmerzen lindern.

Pur angewendet ist es ein traditionelles Hausmittel bei Zahnschmerzen. Gib ein wenig ätherisches Öl auf ein Wattestäbchen und behandle damit den schmerzenden Zahn direkt. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen: Es hilft!!

Entzündungshemmende Naturmittel für die Hausapotheke

Auch ein entzündungshemmendes Mittel sollte in deiner Hausapotheke nicht fehlen. Grundsätzlich sind Entzündungen nicht negativ, sondern eine Abwehrreaktion des Körpers. Problematisch wird es, wenn sie chronisch werden, weil in diesem Fall Gewebeschäden die Folge sein können. Obwohl die Forschung auf diesem Gebiet nicht sehr umfangreich ist, gibt es natürliche Mittel, die nachgewiesenermaßen eine entzündungshemmende Wirkung haben (1).

Ingwer

Ingwer ist eine Wurzel, die seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet wird. Die Heilwirkung von Ingwer wird auf seine entzündungshemmenden Eigenschaften zurückgeführt.
In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass Ingwer entzündungshemmende Wirkstoffe enthält, die ähnlich wirksam wie jene in Medikamenten sind.

Resveratrol

Resveratrol – so nennt sich ein sekundärer Pflanzenstoff, der in einigen pflanzlichen Nahrungsmitteln vorkommt. Die Schale von roten Trauben, aber auch Erdnüsse oder Rotwein enthalten beispielsweise besonders viel Resveratrol. Eine Studie hat gezeigt, dass Resveratrol nachweislich in der Lage ist, Entzündungen vorzubeugen und zu hemmen. Allerdings ist zur Linderung möglicherweise ein Nahrungsergänzungsmittel notwendig, weil die natürlich aufgenommene Menge in diesem Fall nicht ausreichend ist (2).

Resveratrol ist in Kapselform erhältlich. Kaufe es am besten von einer vertrauenswürdigen Quelle, damit durch die Zusammensetzung der Kapseln die bestmögliche Bioverfügbarkeit gewährleistet wird.

Grüner Tee

Grüner Tee ist – heiß oder kalt – ist eines der ältesten Heilmittel der Welt. Seit Jahrhunderten wird er in China und anderen asiatischen Ländern zur Förderung der Gesundheit und zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt.
Grüner Tee enthält eine hohe Konzentration an polyphenolischen Verbindungen – insbesondere an Flavonoiden -, die entzündungshemmende Eigenschaften haben. Laut Studien trägt Grüner Tee auch zur Verbesserung der Gesundheit des Herzens, des Gehirns, der Haut und der Verdauung bei.

Weitere bewährte Naturheilmittel für die Hausapotheke

Halsschmerzen: Salbeitee und Honig

• Salbeitee: Salbei wirkt entzündungshemmend und desinfizierend. Ein Gurgeln mit warmem Salbeitee kann Halsschmerzen lindern.
• Honig: Ein wahrer Wundheiler! Honig wirkt antibakteriell und beruhigt den gereizten Hals. Einfach einen Löffel puren Honig genießen oder im Tee auflösen.

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2. Husten: Zwiebelsaft und Thymian

• Zwiebelsaft: Zwiebeln enthalten ätherische Öle, die schleimlösend wirken. Ein Sirup aus Zwiebeln und Zucker oder Honig kann den Hustenreiz mildern.
• Thymian: Ein hervorragendes Kraut gegen Erkältungen. Thymian wirkt krampflösend und hilft, den zähen Schleim in den Atemwegen zu lösen.

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3. Durchfall: Heidelbeeren und Kamille

• Heidelbeeren: Getrocknete Heidelbeeren stabilisieren die Verdauung und helfen gegen Durchfall.
• Kamille: Kamillentee wirkt beruhigend und entzündungshemmend auf den Magen-Darm-Trakt.

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4. Zahnschmerzen: Nelken und Salzwasser

• Nelken: Nelkenöl wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. Eine Nelke direkt auf den schmerzenden Zahn legen oder mit Nelkenöl betupfen.
• Salzwasser: Ein Gurgeln mit warmem Salzwasser kann Entzündungen im Mundraum reduzieren.

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5. Insektenstiche: Lavendelöl und Aloe Vera

• Lavendelöl: Hilft gegen den Juckreiz und wirkt entzündungshemmend bei Mücken- und Wespenstichen.
• Aloe Vera: Das Gel der Aloe Vera Pflanze kühlt und beruhigt die Haut nach einem Insektenstich.

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6. Ohrenschmerzen: Zwiebelsäckchen

• Zwiebelsäckchen: Ein kleines Säckchen mit warmen Zwiebelstücken kann Linderung bei Ohrenschmerzen bringen. Die ätherischen Öle der Zwiebel helfen, Schmerzen zu reduzieren.

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7. Verstopfung: Leinsamen und Trockenpflaumen

• Leinsamen: Quellen im Darm auf und fördern so die Verdauung. Leinsamenöl ist übrigens auch besonders gut zur Hautpflege geeignet.
• Trockenpflaumen: Sie wirken leicht abführend und helfen, die Verdauung in Schwung zu bringen. Was Trockenpflaumen sonst noch können, erfährst du in diesem Beitrag!

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Omas Hausapotheke: Gedanken zum Schluss

In einer Zeit, in der die Medizin häufig auf synthetische Präparate setzt, kann es erfrischend und augenöffnend sein, sich den natürlichen Schätzen zuzuwenden, die die Erde uns bietet.

Unsere Vorfahren haben sich nicht ohne Grund auf das verlassen, was in Wäldern, Feldern und Gärten wächst. Diese natürlichen Heilmittel haben nicht nur den Vorteil, direkt vor unserer Haustür zu wachsen, sondern sie bringen oft auch weniger Nebenwirkungen mit sich und sind daher schonend für den Körper. Es lohnt sich also, den grünen Pfad zu beschreiten. Respektiere dabei immer die Kräfte der Natur, informiere dich gut und denke daran, dass nicht alles, was natürlich ist, auch harmlos ist. Aber mit Bedacht und Wissen ausgestattet, kann der Weg von der Natur in deine eigene Natur Hausapotheke eine spannende und heilende Erfahrung sein. Es ist an der Zeit, das Wissen der Alten neu zu entdecken und die Hausapotheke der Natur für sich zu öffnen!

Bedenke immer, dass auch Naturheilmittel nicht zaubern können. Sie wirken – ebenso wie Medikamente – nicht bei jedem Menschen gleich gut und sollen auch nicht als Ersatz für eine medizinische Behandlung dienen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass sie mit anderen Medikamenten interagieren und deren Wirkung verändern bzw. unerwünschte Reaktionen hervorrufen können. Wenn du ein schwerwiegendes Problem hast, unsicher bist oder Medikamente einnimmst, ist es besonders wichtig, dass du die Nutzung der Naturheilmittel aus deiner Hausapotheke vorab mit deinem Arzt oder Heilpraktiker besprichst.

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

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Quellen:

(1) MedicalNewsToday; Which herbs help reduce inflammation?; Aufgerufen am 26.05.22; Nacxhzulesen unter diesem Link
(2) National Library of Medicine; Anti-Inflammatory Effects of Resveratrol: Mechanistic Insights; Zugriff am 26.05.22; Nachzuölesen unter diesem Link