Scharf und gesund: Meerrettich im Topf anbauen und verwenden
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Wegen seiner besonderen Effekte für die Gesundheit wurde Meerrettich (auch Kren genannt) im Jahr 2021 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Und das hat er sich redlich verdient. Seine nachgewiesenen antibakteriellen, antiviralen und entzündungshemmenden Eigenschaften machen ihn zum sprichwörtlichen „Penicillin aus dem Garten“, weshalb sich schon allein deshalb seine Vermehrung im Garten oder im Topf lohnt.
Wie heilsam Meerrettich ist, wie du ihn im Topf vermehren kannst sowie einiges zu seiner Verwendung erfährst du hier. Neugierig geworden? Dann lass uns starten…
Die Herkunft
Über seine Herkunft besteht Uneinigkeit. Es wird vermutet, dass er mit den Seefahrern über das Meer kam. Dafür könnte sprechen, dass er häufiger in Küstenregionen zu finden ist. Der Name könnte aber auch von dem altdeutschen Wort „mer“ stammen, was so viel wie „groß“ bedeutet. Ein „großer Rettich“ also, denn er kann bis zu 30cm Länge erreichen.
Weitere Informationen zur Geschichte findest du hier.
So baust du Meerrettich im Topf an
Weil man ihn schlecht aus Samen ziehen kann, muss man die seitlich heraustreibenden Wurzeln, die sogenannten Fechser, nutzen. Du brauchst also eine Krenwurzel oder Seitenwurzeln, um ihn weiter zu ziehen. Außerdem einen entsprechend großen Topf und ein Gemisch aus Gartenerde, Sand und Kompost.
(1) Bereite zunächst den Topf mit dem Erdgemisch vor.
(2) Schneide nun die Wurzel oder die Fechser am oberen Teil gerade und am unteren Teil schräg ab. Die oberen zwei Drittel der Fechser werden noch von den kleineren Knospen und anhängenden Wurzeln befreit. Das geht am besten mit einem Tuch – immer von oben nach unten. Das letzte Drittel der Wurzel sollte nicht abgerieben werden.
(3) So vorbereitet können die Fechser im Frühjahr schräg (etwa 45 Grad) in die lockere Erde gesetzt werden.
(4) Der Meerrettich im Topf gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Er sollte mäßig (zweimal pro Woche) und bei Trockenheit auch öfter gegossen werden.
(5) Etwa ab Oktober beginnen die Blätter zu welken – ein Zeichen, dass die Wurzel erntebereit ist. Meerrettich kannst du den ganzen Winter über bis in den Januar hinein ernten. Zur Ernte solltest du die Wurzel vorsichtig herausheben, damit du die seitlichen Triebe nicht beschädigst. Denn die sind wichtig, damit du daraus wieder neuen Meerrettich ziehen kannst.
Zum Weiterziehen gehst du folgendermaßen vor: Die Fechser des oberen, dickeren Teils der Wurzel werden gerade abgeschnitten. Im unteren Teil der Meerrettichwurzel solltest du die Fechser schräg abschneiden. So können sie im kommenden Frühjahr wieder in einen Topf mit Erdgemisch gesetzt werden und zu einer neuen, großen Meerrettichwurzel heranwachsen.
Meerrettich – Powerwurzel für deine Gesundheit
Scharf im Geschmack und stark gegen Keime
Wie überlieferte Rezepte dokumentieren, wurde die Krenwurzel bereits im 10. Jahrhundert zu Heilzwecken genutzt. Seine Heilkraft hat der Meerrettich den enthaltenen Senfölglykosiden zu verdanken, welche für die antibakterielle Wirkung verantwortlich sind und nachweislich sogar effektiv gegen multiresistente Keimen wirken.
Gut für’s Immunsystem
Kren besitzt einen hohen Nähr- und Mineralstoffgehalt. Dazu gehören unter anderem Vitamin C, Kalium, Kalzium, Magnesium und Zink. Besonders das enthaltene Vitamin C stärkt das Immunsystem und wirkt als Zellschutz gegen freie Radikale.
Kampf gegen Entzündungen
Wissenschaftler konnten in einer Studie seine entzündungshemmende Wirkung nachweisen. Diese besondere Eigenschaft ist beispielsweise bei Erkältungskrankheiten vorteilhaft.
Viren
Neben seiner antibakteriellen konnte in einer Studie auch eine antivirale Wirkung nachgewiesen werden. In dieser Analyse hemmte eine Kombination aus Meerrettichwurzel und Kapuzinerkresse beispielsweise Rhinoviren und sogar Pilze.
In einer weiteren Studie an Patienten mit Sinusitis, Bronchitis oder Harnwegsinfektionen konnte eine dem Antibiotika ebenbürtige Wirksamkeit gezeigt werden.
Heilende Rezepte
Ein Gesundheitselixir herstellen
Gerade in Erkältungszeiten brauchen wir eine kraftvolle Unterstützung für’s Immunsystem. Eine Kur mit diesem Gesundheitselixir ist dafür ideal.
Du brauchst dazu:
0,7l trockener Rotwein
100g Birkenzucker oder 70g normaler Zucker
70g geriebener Meerrettich
3 Bio-Orangen (davon 1 Bio-Orange mit Schale grob gewürfelt und 2 Orangen ausgepresst).
Die beiden Orangen solltest du erst auspressen, wenn das Gemisch abgekühlt ist.
Zubereitung:
Der Rotwein, der Birkenzucker (oder Zucker), die gewürfelte Orange und der Meerrettich werden aufgekocht. Der Zucker sollte sich dabei gut auflösen.
Ca. 30 min. bei geringer Hitze köcheln lassen. Den Herd ausschalten und das Elixir abkühlen lassen.
Zum Schluss die ausgepressten Orangen (am besten mit dem Fruchtfleisch) zugeben. 2-3 Stunden gut durchziehen lassen und dann durch ein Sieb oder Tuch seihen.
In eine möglichst dunkle Glasflasche abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.
Man nimmt dreimal täglich etwa eine Stunde nach dem Essen 2 Esslöffel über drei bis vier Wochen. Du kannst die Kur 3 – 4mal pro Jahr durchführen.
Meerrettich-Honig
Husten, Halsschmerzen und Schnupfen lassen sich mit diesem alten Hausmittel lindern. Du kannst ihn ganz leicht selbst herstellen:
Dazu brauchst du:
250g Honig,
12 etwa 0,5cm dicke Scheiben frischen Meerrettich und
zwei Schraubgläser zu je 500ml.
Zubereitung:
(1) Hacke zuerst die Meerrettichscheiben (das geht besonders gut mit einem Multizerkleinerer).
(2) Gib die Meerrettichstücke in ein Schraubgläser und fülle es mit dem Honig auf.
Die Mischung sollte einen Tag (mindestens 24h) durchziehen. Anschließend kommt das Glas in ein warmes Wasserbad, sodass die Mischung leicht erwärmt wird. Achtung! Nicht über 30°C, damit die wertvollen Inhaltsstoffe nicht zerstört werden.
Meerrettich in der Küche
Meerrettich im Topf anbauen lohnt sich, denn er hat nicht nur als Heilwurzel, sondern auch kulinarisch einiges zu bieten.
Wer die Wurzel gern in der Küche nutzt, mag ihn wegen seines würzigen und kräftigen Aromas.
Oft wird er als Zutat für Dressings und Soßen genutzt. In einer Meerrettichsoße zu Tafelspitz oder in einer Meerrettichmayonnaise zu Kochschinken macht er sich besonders gut.
Gerieben auf Roastbeef, in Quark oder Frischkäse ist er ebenfalls lecker.
Das Rezept für eine traditionelle Meerrettichsoße zum Tafelspitz solltest du unbedingt ausprobieren. Vielleicht gefällt dir auch diese Idee zum Abendessen: Schinkenröllchen mit Krengervais im Glas.
Etwas schwieriger herzustellen, dafür aber eine geschmackliche Sternstunde ist die Creme Brulee mit Kren.
Wusstest du, dass man auch Ingwer ganz einfach vermehren kann? Schau mal hier!
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