Grüner Tee und seine 11 Vorteile für Körper und Seele

Tee ist Kult und Kultur, Nationalgetränk und ein Heilmittel sowieso. Eine Vielzahl an Weisheiten und Mythen ranken sich rund ums Teetrinken. Der Engländer William Ewart Gladstone (1809-1898) brachte es – wie ich finde – wunderbar auf den Punkt:

„Wenn dir kalt ist, wird Tee dich wärmen. Wenn dir zu heiß ist, wird er dich kühlen. Wenn du depressiv bist, wird er dich aufmuntern. Wenn du aufgeregt bist, wird er dich beruhigen.“ (1)

Grüner Tee ist nicht nur ein wohltuender Schluck für zwischendurch. Seine überraschenden Vorteile machen ihn zu einem Powergetränk – von der Stärkung des Immunsystems bis hin zur Beruhigung des Geistes: Hier erfährst du, warum er uns so guttut.

Grüner Tee: Warum er so einzigartig ist

Grüner Tee ist weit mehr als nur ein Getränk – er ist eine Einladung zu einem jahrtausendealten Ritual, eine Ode an die Gesundheit und ein Schlüssel zur Entspannung. Schon seit Jahrhunderten wird er in vielen Kulturen wegen seiner heilenden Wirkungen geschätzt. Doch was macht ihn tatsächlich so einzigartig?

Phenole, Koffein, Aminosäuren, Vitamine C, E und B2 sowie Mineralstoffe – diese Nährstoffe finden sich in allen Teesorten der Teepflanze Camellia sinensis. Der Unterschied zwischen grünem und schwarzem Tee liegt darin, dass nur im grünen Tee ein besonders starkes Antioxidans namens Epigallocatechingallat (EGCG) wohnt. Zudem ist ein besonders hoher Anteil an Flavonoiden und eine einzigartige Zusammensetzung der Inhaltsstoffe in dieser Form nur im Grüntee zu finden Es gibt also gute Gründe dafür, dass seine Beliebtheit stetig zunimmt.

Grüntee Felder in Japan

Von der Pflanze zur Tasse: Wie grüner Tee entsteht

Wusstest du, dass aus der Teepflanze (Camellia sinensis) sechs verschiedene Teesorten gewonnen werden können? Ob weißer, grüner, gelber, Oolong oder schwarzer Tee – die Unterschiede, welcher Tee daraus entsteht, liegen in der Art der Herstellung.

Im Gegensatz zu anderen Teesorten werden die Blätter von grünem Tee nicht fermentiert, sondern nur kurz gedämpft oder geröstet, Dieser schonende Verarbeitungsprozess erhält ihre grüne Farbe und sorgt gleichzeitig dafür, dass viele ihrer Vitamine und antioxidativen Eigenschaften erhalten bleiben. Zudem ist diese Prozedur wichtig, um eine Oxidation zu verhindern und den Geschmack zu verbessern.

Grüner Tee und seine faszinierende Vielfalt

Sowohl das Anbaugebiet als auch die Sorte und die Verarbeitung haben großen Einfluss auf den Geschmack. Es gibt daher Unterschiede im Aroma, die von leicht süß bis herzhaft reichen. Ein grüner Tee von hoher Qualität wird sorgfältig verarbeitet, hat ein weiches Aroma und schmeckt nie bitter.

Hier findest du die gängigsten Sorten von grünem Tee, die sowohl in ihren Ursprungsländern als auch international am bekanntesten und am weitesten verbreitet sind:

Sencha

Als der in Japan am häufigsten konsumierte grüne Tee in Japan ist Sencha auch außerhalb Japans recht bekannt. Sein charakteristisches Aroma und sein frischer Geschmack haben ihm viele Anhänger beschert.

Matcha

Dank der weltweiten Beliebtheit von Matcha-Latte sowie anderen Matcha-haltigen Lebensmitteln und Getränken hat sich dieser pulverisierte grüne Tee international einen Namen gemacht. Matcha wird übrigens auch für die traditionelle japanische Teezeremonie verwendet.

Japanische Grünteesorten können durch den Dampferhitzungsprozess sogar ein wenig das Aroma von Meer oder Algen annehmen. Manchmal werden den Grünteeblättern auch andere Pflanzenteile zugesetzt (und später wieder entfernt), um das Aroma zu verbessern.

Gunpowder

Als chinesischer grüner Tee ist Gunpowder aufgrund seiner unverwechselbaren kugelförmig gerollten Blätter und seiner weiten Verbreitung in Teegeschäften besonders bekannt.

Longjing (Drachenbrunnen)

Einer der bekanntesten chinesischen grünen Tees genießt sowohl in China als auch international einen exzellenten Ruf.

Genmaicha

Diese Mischung aus grünem Tee und geröstetem Reis ist wegen ihres nussigen Geschmacks und ihrer Erschwinglichkeit besonders beliebt.

Eine Tasse grüner Tee, daneben frische und getrocknete Teeblätter von Camelia sinensis

Grüner Tee: Eine Welt voller Aromen und Heilkraft

Jeder Schluck Grüntee bietet eine Fülle von Vorteilen, von denen dich einige sicherlich überraschen werden. Von der Unterstützung deiner körperlichen Gesundheit bis zur positiven Wirkung auf deinen Geist – Grüntee ist ein echter Allrounder.

Grüner Tee als Verbündeter im Kampf gegen Entzündungen

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die reichlich enthaltenen Polyphenole Entzündungen aktiv bekämpfen können und als besonderer Helfer zur Vorbeugung gegen Krebs in Betracht gezogen werden sollten (2).

Eine europaeische Frau trinkt einen gruenen Tee in einer Glastasse

Dein Schutzschild gegen freie Radikale

Nicht nur beim Alterungsprozess, sondern auch bei vielen Krankheiten spielen freie Radikale eine bedeutende Rolle. Das im grünen Tee enthaltene Katechin EGCG ist eine besondere Verbindung, die die Bildung freier Radikale hemmen und dadurch die Zellen vor Schäden schützen kann (2).

Grüner Tee: Sanft und effektiv für Magen und Darm

Grüner Tee kann sowohl für den Magen als auch für den Darm positive, aber auch negative Auswirkungen haben. So können die enthaltenen Tannine helfen, Nahrung im Magen zu verdauen und das Völlegefühl zu reduzieren. Die Katechine, insbesondere das Katechin EGCG, haben antimikrobielle Eigenschaften, die schädliche Bakterien bekämpfen und dadurch Magen-Darm-Erkrankungen vorbeugen können. Im Gegensatz dazu kann grüner Tee durch die hohe Menge an Tanninen – besonders dann, wenn du ihn morgens auf nüchternen Magen trinkst – Reizungen, Sodbrennen oder Magenschmerzen verursachen. Zudem können die Tannine die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen aus pflanzlichen Quellen behindern, was bei Personen, die bereits an Eisenmangel leiden oder sich vegetarisch (oder vegan) ernähren, zu Problemen führen kann.

Grüner Tee: Das Geheimnis für bessere Gehirnleistung

Obwohl er nicht so viel Koffein wie Kaffee enthält, hat grüner Tee ähnliche Eigenschaften: eine Verbesserung der Gehirnfunktion und der Reaktionszeit. Bei übermäßigem Genuss entstehen jedoch leider jene Nachteile, die man auch vom Kaffee her kennt: Nervosität, Gereiztheit und Kopfschmerzen.

Neben dem enthaltenen Koffein wirkt auch die Aminosäure L-Theanin positiv auf das Gehirn. Besonders vorteilhaft scheint zu sein, dass Koffein und Theanin synergetisch wirken, wodurch es zu einer kurzfristig hohen Verbesserung der Gehirnleistung kommen kann.

Zudem kann grüner Tee gute Dienste leisten, wenn es um die Vorbeugung von Demenz und Parkinson geht. Studien zeigen, dass diese schützende Wirkung von den enthaltenen Katechin-Verbindungen ausgeht (2).

Fettverbrennung anregen: So hilft grüner Tee beim Abnehmen

Du bist auf der Suche nach einem natürlichen Helfer, um Gewicht zu verlieren? Dann könnte die Antwort in deiner Teetasse liegen. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass grüner Tee dank seiner Inhaltsstoffe die Fettverbrennung ankurbeln und das Fasten erleichtern kann. Wenn du also nach einer natürlichen Unterstützung deiner Diät suchst, könnte grüner Tee genau das Richtige für dich sein.

Grüner Tee als natürlicher Schutz vor Krebs

In jeder Tasse grüner Tee steckt eine Fülle von Antioxidantien, die das Potenzial haben, vor bestimmten Krebsarten zu schützen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben erstaunliche Erkenntnisse über die Kraft dieser Antioxidantien geliefert, indem sie zeigen konnten, dass grüner Tee als natürliche Barrikade gegen schädliche Zellen dienen und so zur Krebsprävention beitragen kann (5).

Ein europäischer Mann bereitet einen grünen Tee zu.

Sanfter Begleiter in stressigen Zeiten

Wusstest du, dass grüner Tee ein verborgener Helfer gegen Stress sein kann? Bestimmte Inhaltsstoffe – wie beispielsweise die Aminosäure L-Theanin – können beruhigend wirken und den Geist entspannen (3). Wenn das Leben also mal wieder hektisch wird, gönn‘ dir eine kleine Auszeit mit einer Tasse Tee!

Grüner Tee zur Vorsorge gegen Typ-II-Diabetes

Studien haben gezeigt, dass regelmäßiger Konsum von grünem Tee den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen und das Risiko der Entwicklung von Diabetes Typ II reduzieren kann. Teetrinker haben, so fanden Forscher heraus, ein um 18 % geringeres Diabetesrisiko (2).

Grüner Tee als Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Wissenschaftler fanden in Studien heraus, dass grüner Tee – unter anderem durch seine antioxidative Wirkung – die Hauptrisikofaktoren für diese Gesundheitsprobleme mindern kann. Die Gefahr, an einer schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben, ist bei Grüntee-Trinkern um 31% geringer (2).

Grüner Tee als Helfer bei Erkältungen

Wenn die ersten Symptome einer Erkältung auftauchen und der Kopf zu schmerzen beginnt, gibt es einen natürlichen Helfer, der dir in diesen Momenten zur Seite steht. Egal ob zur Stärkung des Immunsystems, als Linderung bei Halsschmerzen oder zur Abhilfe bei Kopfschmerzen – grüner Tee bietet eine wohltuende Unterstützung. Jeder Schluck kann ein Schritt zur Besserung sein!

Grüner Tee als Hoffnungsträger bei HIV

In einer wissenschaftlichen Studie fanden japanische Forscher heraus, dass das Antioxidans EGCG möglicherweise verhindern kann, dass sich das HI-Virus an gesunde Immunzellen binden und diese zerstören kann (4).

Weil die Forschung in diesem Bereich noch in den Kinderschuhen steckt, sollte grüner Tee nicht als Ersatz für traditionelle HIV-Behandlungen gesehen werden. Dennoch bietet er eine vielversprechende Perspektive.

Grüner Tee wird eingegossen

Meisterhaft aufgebrüht: So entfaltet grüner Tee sein volles Aroma

Abhängig vom Anbaugebiet und der Sorte wird Tee unterschiedlich zubereitet. Ein paar grundlegende Dinge sind jedoch wichtig, um die Qualität und den besonderen Geschmack des Tees zu erhalten. Meine Tipps gelten für handelsüblichen Grüntee. Besondere Sorten werden unterschiedlich zubereitet. Lass dich dazu am besten im Fachgeschäft beraten.

Zubereitung und Dosierung:

  • Nutze möglichst Grüntee aus biologischem Anbau.
  • Pro 100ml Wasser brauchst du etwa 3g Grünen Tee.
  • Verwende nach Möglichkeit gefiltertes Wasser. Sehr kalkhaltiges Wasser wirkt sich negativ auf den Geschmack aus.
  • Grüner Tee sollte nie mit kochendem Wasser aufgegossen werden. Kochendes Wasser würde die zarten Teeblätter „verkochen“ und den Tee bitter machen. Die Wassertemperatur sollte bei etwa 70°C liegen, wenn du die Teeblätter aufgießt. Diese Temperatur erreichst du, wenn du kochendes Wasser etwa 3-4 Minuten abkühlen lässt.
  • Gib dem Grüntee nur maximal 2-3 Minuten Ziehzeit. So kann er sein gutes Aroma entfalten. Wenn du den grünen Tee zu lange ziehen lässt, schmeckt er bitter.
  • Grüner Tee lässt sich auch mit Milch oder Honig geschmacklich ergänzen.
  • Zwei bis drei Tassen täglich und über den Tag verteilt, sind optimal. Abends vor dem Schlafen solltest du ihn allerdings nicht mehr trinken, weil er durch das enthaltene Koffein das Einschlafen behindern kann.
Eine Matcha Latte im Glas

Rezept-Idee: Matcha Latte

Eine Matcha Latte ist mit ihrer schönen grünen Farbe und dem cremigen Schaum nicht nur ein Genuss für die Augen, sondern auch ein gesundes, belebendes Getränk, das du zu jeder Tageszeit genießen kannst. Hier ist ein einfaches und köstliches Rezept:

Zutaten:

  • 1 Teelöffel Matcha-Pulver (hochwertig)
  • 60 ml heißes Wasser (ca. 70°C, nicht kochend)
  • 250 ml Milch oder eine pflanzliche Alternative wie Mandel-, Soja- oder Hafermilch
  • 1 Teelöffel Honig oder ein anderer Süßstoff nach Wahl
  • optional ein paar Tropfen Vanilleextrakt

Zubereitung:

  1. Gib das Matcha-Pulver in eine Schüssel, füge das heiße Wasser hinzu und verwende einen Matcha-Besen oder einen kleinen Schneebesen, um das Pulver gründlich mit dem Wasser zu vermischen. Am besten schlägst du es in einer Zickzack-Bewegung, bis ein leicht schaumiger, klumpenfreier Tee entsteht.
  2. Erhitze die Milch in einem kleinen Topf. Sie sollte heiß sein, aber nicht kochen. Für extra Schaum kannst du die heiße Milch mit einem Milchaufschäumer schaumig schlagen.
  3. Wenn du möchtest, kannst du jetzt den Honig und Vanilleextrakt in die heiße Milch einrühren.
  4. Gieße den schaumigen Matcha langsam in ein großes Glas oder eine Tasse.
  5. Gib die heiße Milch langsam und vorsichtig dazu, um eine schöne Schicht zwischen Matcha und Milch zu erzeugen.
  6. Genießen!
Grüner Tee-Smoothie mit Minze und Limette

Rezept-Idee: Grüner Tee-Smoothie mit Minze und Limette

Dieser Smoothie ist das perfekte Getränk, für einen frischen Start in den Tag oder für eine belebende Auszeit. Er kombiniert die antioxidativen Vorteile des grünen Tees mit der Frische von Minze und dem spritzigen Geschmack der Limette. Die Süße der Banane und ein Hauch von Honig runden das Aroma ab und die Eiswürfel bringen die nötige Kühle in das Getränk. Du brauchst:

  • 2 Beutel grüner Tee
  • 300 ml heißes Wasser
  • 1 reife Banane
  • Saft von 1 Limette
  • ein paar frische Minzblätter
  • 1 TL Honig (optional)
  • Eiswürfel

Die Zubereitung:

  1. Übergieße die Teebeutel mit heißem Wasser und lasse sie etwa 3 Minuten ziehen. Entferne die Beutel und lasse den Tee abkühlen.
  2. Gib den abgekühlten Tee, die Banane, den Limettensaft, die Minzblätter und – wenn du magst – den Honig sowie einige Eiswürfel in einen Mixer.
  3. Mixe alles auf hoher Stufe, bis der Smoothie schön cremig und schaumig ist.
  4. Trinke den Smoothie sofort!

Gedanken zum Schluss

Grüner Tee ist weit mehr als nur ein einfaches Heißgetränk. Seine beeindruckenden Vorteile für Körper und Seele können für viele von uns eine wertvolle Hilfe sein. Von der Unterstützung der Herzgesundheit bis zur Beruhigung des Geistes, von der Prävention bestimmter Krankheiten bis zur Stressreduktion – grüner Tee vereint viele positive Aspekte in einer einzigen Tasse. Es lohnt sich also, dieses Geschenk der Natur regelmäßig zu genießen.

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

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