Kraftvoll in der Wirkung: Weidenrinde als schmerzlinderndes Naturtalent

Alten Aufzeichnungen zufolge war Weidenrinde schon 400 Jahre v. Chr. bekannt, denn bereits Hippokrates riet bei verschiedenen Beschwerden zu einem Saft, der aus der Rinde gekocht wurde.
Salicin – so fanden Forscher heraus – ist der wirksame Inhaltsstoff, der auch in industriell hergestellten Schmerzmitteln verwendet wird.
Es war jedoch ein weiter Weg, bis aus Hippokrates‘ Weidensaft das allseits bekannte Schmerzmedikament entstand. Wenn du dich für den Entstehungsweg des Aspirins interessierst, findest du hier einige Informationen zur Geschichte.
Weidenrinde ist jedoch nicht ausschließlich ein schmerzlinderndes Naturtalent, sondern hat noch viele weitere Vorteile. Wie du sie als Naturmedizin nutzen kannst, erfährst du hier. Neugierig geworden? Dann lass uns starten…

Warum Naturmedizin?

Nicht jeder Mensch verträgt Schmerzmedikamente gut. Wenn beispielsweise der Magen rebelliert, kann Weidenrinde eine gute und nebenwirkungsfreie Alternative zur Schmerzlinderung sein.

Da sich immer mehr Menschen für natürliche Heilmittel entscheiden, wundert es nicht, dass auch die Weidenrinde wieder Einzug in die Naturapotheken hält.

Salweide

Welche Weidenarten eignen sich?

Im europäischen Raum zählt man mehr als dreihundert Weidenarten, die zum Teil auch als Busch vorkommen. Eine der wohl bekanntesten Arten ist die Sal-Weide (Salix caprea) mit ihren charakteristischen Weidenkätzchen.

In Bayern und in Österreich kennt man sie als Palmkätzchen, weil sie nach alter Tradition am Palmsonntag zu Sträußen (Palmbuschen) gebunden werden.

Neben der Sal-Weide enthält auch Silberweide, Korbweide, Reifweide und Purpurweide den besonders wirksamen Inhaltsstoff Salicin.

Kraftvoll gegen Schmerzen

Das in der Rinde enthaltene Salicin wird in der Leber und im Darm zu Salicylsäure umgewandelt, wodurch sie zudem entzündungshemmend und fiebersenkend wirkt.

Weidenrinde selbst sammeln

Geschnittene und getrocknete Rinde kann man fertig (zum Beispiel als Tee) kaufen.
Wer gern in der Natur unterwegs ist und seine Heilkräuter am liebsten selbst sammelt, schneidet im Frühjahr (bis etwa Ende März) 2 bis 3-jährige Äste ab und schält diese.

Es ist nicht schwer, die Rinde von den Ästen zu lösen, solange die Äste frisch sind.
Da die Rinde erst kurz vor der Zubereitung zerkleinert werden sollte, ist es wichtig, dass man die abgeschälten Teile der Rinde im Ganzen belässt. Sie sollten mindestens zwei Tage auf einem Tuch an der Luft (keinesfalls in der prallen Sonne!) trocknen, bevor man die Stücke in ein verschließbares Gefäß gibt. Die Rindenstücke müssen komplett trocken sein, bevor man sie verpackt.

Weidenrinde Tee

Ein Hoch auf den Tee

Die schnellste und einfachste Art, Körper und Seele etwas Gutes zu tun ist ein Tee. Gerade bei Erkältungskrankheiten, die allerlei Symptome mit sich bringen, kann ein Weidenrindentee eine kleine Wunderwaffe sein. Als Kompresse angewendet, kann er dir bei Verletzungen der Haut oder bei Hautirritationen helfen.

Um einen Tee herzustellen, schneidest du einfach die benötigte Menge Rinde klein, überbrühst sie mit heißem Wasser und lässt den Tee 10 Minuten ziehen. Man rechnet einen gehäuften Esslöffel auf 200ml Wasser.

Einen Absud herstellen und nutzen

Zu einer wirksamen äußeren Anwendung kannst du einen Absud herstellen, denn neben dem Salicin können Flavonide und Gerbstoffe ihre Wirkung am besten in einem Absud entfalten.

Einen Absud stellst du her, indem du in einem Topf einen gehäuften Esslöffel getrockneter Rindenstücke mit 200-250ml kalten Wasser übergießt und langsam zum Kochen bringst.
Die Mischung sollte 15-20 Minuten leise vor sich hin köcheln, bevor du sie abseihen kannst.

Eun Absud eignet sich besonders gut zum Gurgeln bei Halsschmerzen oder Entzündungen im Mund.

Klein geschnittene Weidenrinde in Marmeladenglas aufgegossen mit Alkohol. Daneben Weidenäste.

Eine Heiltinktur aus Weidenrinde selber machen

Die heilenden Kräfte der Rinde können in Alkohol gelöst und auf diese Art konserviert werden.

Für die Herstellung einer Tinktur solltest du frische Weidenrinde verwenden.
Ein größeres Marmeladenglas füllst du bis zu 3/4 mit klein geschnittener Rinde und gießt das Glas mit mindestens 40%igem Alkohol (zum Beispiel Wodka) komplett auf.
Das Glas verschließen und lichtgeschützt bei Zimmertemperatur etwa 3 Wochen stehen lassen.
Einmal täglich gut durchschütteln!

Danach kannst du die Mischung durch ein Tuch filtern, in dunkle Fläschchen abfüllen und beschriften.
Nach ca. 18 Monaten lässt die Wirkung der Inhaltsstoffe nach, deshalb solltest du die Fläschchen mit einem Datum versehen. Wenn du in jedem Frühjahr mit den frischen Zweigen eine neue Tinktur ansetzt, hast du immer einen Vorrat im Haus.

Neben der Anwendung bei Erkältungskrankheiten und Fieber kann die Tinktur auch bei Durchfall nützlich sein.

Gib bei Bedarf 3x täglich bis zu 20 Tropfen in ein Glas Wasser und nimm es nach dem Essen ein.
Für Kinder ist die Tinktur wegen des Alkohols nicht geeignet.

Zum Schluss

Weidenrinde als schmerzlinderndes Naturtalent ist schon seit der Antike bekannt. In vielen wissenschaftlichen Studien konnten die positiven Effekte bestätigt werden.

Bedenke, dass Schmerzen und Fieber auch die Symptome ernsthafter Erkrankungen sein können, deren Ursache du medizinisch abklären lassen solltest. Falls du Medikamente einnimmst, kann deren Wirkung durch Naturheilmittel beeinträchtigt werden. Sprich deshalb vorab mit deinem Arzt.

Bleib oder werde gesund und pass auf dich auf!

Haftungsausschluss

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One Response

  1. Idefix

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