Wie wäre es, wenn du dich und dein Zuhause auf natürliche Weise vor schädlichen Bakterien schützen könntest? Ätherische Öle sind konzentrierte Pflanzenextrakte, die nicht nur für ihre wunderbaren Düfte bekannt sind, sondern auch beeindruckende antibakterielle Eigenschaften haben. Von den erfrischenden Noten des Zitronengrasöls bis hin zum beruhigenden Aroma des Lavendelöls – jedes dieser Öle hat seine besondere Stärke. Entdecke hier, welche fünf Öle besonders effektiv gegen Bakterien wirken und wie du sie in deinem Alltag einsetzen kannst.
Ätherische Öle gegen Bakterien im Wandel der Zeit
Als der Bakteriologe Alexander Fleming im Jahr 1928 vom Urlaub zurückkehrte und in seiner Petrischale eine inzwischen verschimmelte Kultur des bakteriellen Erregers Staphylococcus aureus vorfand, waren die Bakterien zu seiner großen Überraschung durch die Schimmelpilze zerstört. Er konnte die abgetötete Substanz der Schimmelpilze extrahieren und gab ihr den Namen Penicillin (1).
Weil diese Erkenntnis zunächst wenig Beachtung fand, sollte es noch anderthalb Jahrzehnte dauern, bis das Penicillin erstmals großflächig eingesetzt werden und den Soldaten auf den Gefechtsfeldern Nordafrikas das Leben retten konnte. Nach langen Jahren des Mangels – denn Penicillin wurde in den USA produziert und war bis dato in Deutschland knapp und eher nur als minderwertige Schmuggelware zu bekommen – konnte Penicillin ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gegen Infektionskrankheiten genutzt werden (1).
Der völlig entfesselte Einsatz dieser „Wunderwaffe“ hatte zur Folge, dass sich fortschreitende Antibiotikaresistenzen entwickelten und die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode zusehends abnahm. Offensichtlich verhallten Flemings Worte anlässlich seiner Nobelpreisverleihung, in denen er warnte, dass der verantwortungslose Einsatz zum Verlust des Mittels führen würde.
Sich immer weiter entwickelnde Resistenzen zwingen auch Wissenschaftler zum Umdenken. Aus diesem Grund konzentrieren sich jüngere Studien zunehmend auf die Nutzung pflanzlicher Alternativen (2).
Forscher fanden zahlreiche Beweise dafür, dass bestimmte ätherische Öle Bakterien effektiv abtöten können – ohne Resistenzen zu entwickeln. Das macht sie als natürliche Alternative zum herkömmlichen Antibiotika zunehmend interessanter. Was gibt es also für eine bessere Möglichkeit, als sich zur Bekämpfung dieser Erreger für antibakterielle ätherische Öle zu entscheiden?
Fünf wirksame ätherische Öle gegen Bakterien
Die aus den Blüten, Blättern, Rinden, Wurzeln oder zum Teil auch aus Harzen gewonnenen ätherischen Öle beinhalten die ganze Lebenskraft der Pflanze, die sich durch diese Power-Inhaltsstoffe vor Blattfraß schützt oder Insekten zur Bestäubung ihrer Blüten anlockt..
Die Gewinnung dieser ätherischen Öle ist ein sehr aufwändiger Prozess. In der Regel werden nur etwa 1 bis 2 Prozent des eingesetzten Pflanzenmaterials in die kostbaren Essenzen umgewandelt. Dieser geringe Ertrag erklärt teilweise die hohen Preise der ätherischen Öle. Die Destillation, Extraktion und Pressung erfordert nicht nur Zeit und Geduld, sondern auch spezialisierte Ausrüstung und Fachwissen, um die Qualität und Reinheit der Öle zu gewährleisten. Hier findest du fünf der bekanntesten ätherischen Öle mit starken antibakteriellen Eigenschaften:
Thymian (Thymus vulgaris): Ein besonderer Schatz unter den ätherischen Ölen
Die ätherischen Öle und Gerbstoffe des Thymians sind im der Lage, pathogene Bakterien am Wachstum zu hindern. Wie eine Studie zeigt, führte der Einsatz des ätherischen Thymianöls zu starker Hemmung des Wachstums der getesteten Bakterienstämme. Daraus lässt sich erkennen, dass die Verwendung von natürlichem Thymianöl (auf der Basis eines der untersuchten ätherischen Öle) zur Behandlung, aber auch zur Vorbeugung verschiedener Infektionen geeignet sein kann.
Lavendel (Lavandula angustifolia): Ein wahres Allroundtalent
Lavendelöl, gewonnen aus den blühenden Spitzen des Lavendels, ist ein wahres Allroundtalent in der Welt der ätherischen Öle. Sein breites Wirkspektrum macht es zu einem unverzichtbaren Bestandteil in der Naturheilkunde und Aromatherapie.
Lavendelöl ist bekannt für seine vielfältigen pharmakologischen Wirkungen. Es ist nicht nur für seine beruhigenden und entspannenden Eigenschaften, sondern auch für seine medizinischen Anwendungen bekannt. In der Literatur finden sich zahlreiche Studien, die die antibakterielle, antimykotische, antioxidative und krampflösende Wirkung von Lavendelöl belegen:(3) (4).
Zitronengras (Cymbopogon citratus): Das ätherische Öl mit enormer Heilkraft
Zitronengras, ein hohes, mehrjähriges Gras, wächst in etwa 55 verschiedenen Arten in tropischen und subtropischen Gebieten. Neben seiner Beliebtheit als aromatisches Gewürz in der Küche hat Zitronengras auch bemerkenswerte heilende Eigenschaften, die es zu einem wertvollen Bestandteil der Naturheilkunde machen.
Die wichtigsten Wirkstoffe im Zitronengras Öl sind Citral, Neral und Geraniol. Diese Verbindungen verleihen dem Öl nicht nur seinen charakteristischen frischen Duft, sondern sind auch für seine therapeutischen Wirkungen verantwortlich.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Zitronengras Öl eine starke antibakterielle Wirkung besitzt. In einer dieser Studien wurde nachgewiesen, dass das Öl gegen eine Vielzahl von Bakterienarten wirksam ist (4). Diese Erkenntnis macht das ätherische Öl zu einem potenten natürlichen Mittel zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionen.
Zimt (Cinnamomum sp.): Leckeres Gewürz und heilsames Öl
Zimt ist nicht nur ein beliebtes Gewürz in der Weihnachtszeit, sondern auch eine äußerst wirksame Pflanzenmedizin.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die antibakterielle Wirkung von Zimt auf zwei sekundären Pflanzenstoffen basiert: Zimtaldehyd und Eugenol. Diese Verbindungen verleihen Zimt nicht nur seinen charakteristischen Geschmack und Duft, sondern auch seine bemerkenswerten antibakteriellen, antimikrobiellen, antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften.
Obwohl weitere Forschung nötig ist, deuten aktuelle Studien darauf hin, dass Zimt eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen, synthetisch hergestellten Antibiotika sein könnte. Besonders interessant ist Zimt als Option zur Behandlung von antibiotikaresistenten bakteriellen Infektionen, da er ein natürliches Mittel mit potenziell weniger Nebenwirkungen darstellt (5).
Teebaum (Melaleuca alternifolia): Das Heilmittel der Aborigines
In Australien wird das essentielle Teebaumöl schon seit über 100 Jahren als antiseptisches und entzündungshemmendes Mittel genutzt. Schon lange vor dieser Zeit wendeten es die australischen Ureinwohner, die Aborigines, bei den unterschiedlichsten gesundheitlichen Problemen an.
Dieses ätherische Öl wird aus den Blättern des australischen Teebaumes gewonnen und enthält verschiedene bioaktive Komponenten, von denen Terpinen-4-ol als der Hauptwirkstoff gilt, der für die antibakteriellen Eigenschaften verantwortlich ist. Der große Vorteil vonTeebaumöl ist seine Wirksamkeit gegen eine Vielzahl von Bakterien, darunter grampositive und gramnegative Stämme. In einer Studie konnten Forscher die Wirksamkeit des ätherischen Öls gegen unterschiedliche Bakterienstämme bestätigen (6) .
Von Aromatherapie bis Hautpflege: Kreative Wege zur Anwendung ätherischer Öle
Ätherische Öle können verschiedene Arten genutzt werden, um ihre antibakteriellen Eigenschaften zu entfalten. Hier sind einige effektive Methoden:
- In einem Diffusor oder einer Aromalampe können ätherische Öle verdampft werden, um die Luft zu reinigen und zu desinfizieren. Hier werden sie mit Wasser verdünnt. Gib 100ml Wasser 10 Tropfen des Öls zu und genieße die wohltuende Wirkung.
- Für die Reinigung und Desinfektion von Oberflächen können ätherische Öle in einer Sprühflasche mit Wasser gemischt werden. Dazu gibst du auf eine Tasse Wasser 1/4 Tasse Essig und 20-30 Tropfen ätherisches Öl. Die Mischung gut schütteln, auf die gewünschten Oberflächen sprühen und mit einem Tuch abwischen.
- Für ein natürliches Handdesinfektionsmittel vermische 2/3 Tasse Isopropanol (Apotheke), 1/3 Tasse Aloe Vera Gel und 20 Tropfen ätherisches Öl. Gut schütteln und bei Bedarf auf die Hände auftragen.
- Bei Atemwegserkrankungen, die durch Bakterien verursacht werden, kannst du das ätherische Öl zur Inhalation nutzen. Gib dazu einfach einige Tropfen ätherisches Öl in eine Schüssel mit heißem Wasser, halte den Kopf darüber, lege ein Handtuch über den Kopf und atme tief ein- und aus.
- Um Hautinfektionen zu lindern, kannst du 1 Esslöffel Jojobaöl oder Kokosöl mit 2-3 Tropfen ätherischem Öl vermischen und auf die betroffene Hautpartie auftragen.
- Bei Husten oder Halsschmerzen können zwei Tropfen in etwas Tee oder mit Honig eingenommen, Linderung verschaffen.
- In einer Studie konnte der antibakterielle Effekt ätherischer Öle als Mundspülung – als Ergänzung zur Zahnpflege – nachgewiesen werden. Für eine Mundspülung kannst du 2 Tropfen ätherisches Öl mit Wasser verdünnen.
Gedanken zum Schluss
Ätherische Öle haben weit mehr zu bieten als nur angenehme Düfte. Die fünf vorgestellten Öle mit ihren kraftvollen antibakteriellen Eigenschaften sind wahre Schätze der Natur. Sie bieten nicht nur eine natürliche Alternative zur Bekämpfung von Bakterien, sondern bereichern auch unser tägliches Wohlbefinden durch ihre beruhigenden und belebenden Aromen. Ihre Vielseitigkeit und Wirksamkeit machen sie zu unverzichtbaren Begleitern in jedem Haushalt. Denke daran, dass die Natur oft die besten Lösungen für unsere Gesundheit bereithält – und diese ätherischen Öle gegen Bakterien sind ein glänzendes Beispiel dafür.
Mein Tipp: Kaufe die ätherischen Öle bei einem seriösen Händler, zum Beispiel bei Doterra.
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