Den Hund natürlich entwurmen: 8 Tipps für ein gesundes Hundeleben

Den Hund natürlich entwurmen? Ein Thema, welches äußerst kontrovers diskutiert wird. Wenn es um die Entwurmung geht, greifen Hundebesitzer oft zu chemischen Präparaten, die nicht nur gegen Parasiten wirken, sondern auch den Organismus des Hundes belasten können.

Einen Wurmbefall zu erkennen, kann sehr schwierig sein, vor allem dann, wenn der Hund keinerlei Anzeichen zeigt. Symptome, die sich beispielsweise durch Erbrechen, Durchfall oder Appetitlosigkeit bemerkbar machen, können bereits für ein erhöhtes Einnisten dieser Parasiten sprechen. Entdecke, wie du deinen Hund auf sanfte Weise wurmfrei halten und ihm damit zu einem glücklichen und gesunden Leben verhelfen kannst.

Den Hund natürlich entwurmen: Effektive Hausmittel und Tipps

Konventionelle Wurmkuren töten leider nicht nur die Parasiten im Darm, sondern sind ein großes Problem für den Stoffwechsel des Hundes. So wird beispielsweise seine natürliche Darmflora angegriffen, die sich danach wieder mühselig ins Gleichgewicht bringen muss.

Zudem wirken Wurmtabletten – anders, als du vielleicht bisher vielleicht angenommen hast – nach dem derzeitigen Stand keine 3 Monate. Tatsächlich haben sie nur einen Schutzeffekt von 24 bis maximal 72 Stunden, in denen sie Würmer und deren Larven abtöten. Deshalb kann diese „chemische Keule“ auch nicht vorbeugend eingesetzt werden.

Bist du mit deinem Hund viel in der Natur unterwegs, bräuchte er also mindestens alle vier Wochen! eine Wurmkur. Das ist in etwa der Zeitraum, in dem wieder neue Würmer und deren Larven in Darm und Kot zu finden sind. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, was man den kleinen (und auch den großen) Hundekörpern damit antun würde.

Es kann sehr sinnvoll sein, deine Fellnase regelmäßig auf Parasiten untersuchen zu lassen. Die Untersuchungsergebnisse können zeigen, ob du deinen Hund natürlich und ohne Chemie entwurmen kannst oder ob eine medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden muss. Eine Wurmkur auf einen vagen Verdacht hin ist – wie auch Experten bestätigen – nicht optimal.

Für eine natürliche Entwurmung gibt es glücklicherweise Hausmittel, mit deren Hilfe du die lästigen Schmarotzer verhindern bzw. zu ihrer Bekämpfung beitragen kannst. Mutter Natur gibt uns dazu einige Hausmittel an die Hand, mit denen wir unsere vierbeinigen Freunde auf sanfte Weise von den lästigen Parasiten befreien und einem neuen Befall vorbeugen können.

Kokosöl oder Kokosflocken als natürlicher Feind der Würmer

Getrocknete Kokosnuss-Flocken oder Kokosöl können zur Ausrottung dieser widrigen Begleiter beitragen. Obwohl es wissenschaftlich nicht belegt ist, wird vermutet, dass die enthaltene Laurinsäure die Zellwände der Parasiten auflösen kann. Dazu gibt man kleinen Hunden einen Teelöffel, mittleren Hunden zwei Teelöffel und großen Hunden einen Esslöffel direkt auf das Futter. Eine regelmäßige Anwendung kann zudem weitere Pluspunkte für die Gesundheit deines Lieblings bringen. (1)

Den Hund natürlich entwurmen mit Kokosnuss und Kokosöl

Karotten: Nicht nur für die Augen gut

Karotten sind neben einer erstklassigen Vitamin-A-Quelle und einem Booster für’s Immunsystem auch ein nützliches Hausmittel gegen Würmer. Durch das in Karotten enthaltene Beta-Carotin, so wird vermutet, soll der Lebenszyklus der Parasiten gestört und diese letztendlich abgetötet werden.

Kamille im Kampf gegen Würmer: So hilft die Heilpflanze deinem Hund

Wenn du deinen Hund natürlich entwurmen willst, solltest du auch Kamille in Betracht ziehen, denn sie kann bei den durch Würmer verursachten Entzündungen und Blähungen lindernd wirken. Am besten eignet sich eine Tinktur ohne Alkohol, die du entweder selbst herstellen oder in Drogerien und Apotheken kaufen kannst. Die empfohlene Dosis beträgt 0,25ml bis 0,5ml pro 10kg Körpergewicht und sollte 2x täglich über zwei Wochen angewendet werden. Die Tinktur kannst du direkt auf das Futter geben (1).

Eine Kamille-Tinktur mit Glycerin herstellen

Um eine Kamille-Tinktur ohne Alkohol herzustellen, kannst du stattdessen Glycerin verwenden.

Die Zutaten:

  • etwa 1 Tasse getrocknete Kamillenblüten
  • 2 Tassen pflanzliches Glycerin
  • 1/2 Tasse destilliertes Wasser

Die Herstellung

  1. Gib die getrockneten Kamillenblüten in ein sauberes, sterilisiertes Glasgefäß.
  2. Mische das pflanzliche Glycerin mit dem destillierten Wasser. Das Verhältnis sollte 4:1 sein (4 Teile Glycerin zu 1 Teil Wasser).
  3. Gieße die Glycerin-Wasser-Mischung über die Kamillenblüten, bis sie vollständig bedeckt sind.
  4. Verschließe das Glasgefäß fest und schüttle es gut durch. Stelle das Gefäß an einen dunklen, kühlen Ort.
  5. Lasse die Mischung etwa 4-6 Wochen ziehen. Schüttle das Gefäß jeden Tag, um die Inhaltsstoffe gut zu vermischen.
  6. Nach der Ziehzeit filtere die Tinktur durch ein feinmaschiges Sieb oder ein Baumwolltuch, um die festen Bestandteile zu entfernen.
  7. Fülle die fertige Tinktur in dunkle Tropfflaschen und bewahre sie an einem kühlen, dunklen Ort auf.

Diese Tinktur kannst du nicht nur verwenden, wenn du deinen Hund natürlich entwurmen willst. Sie eignet sich zudem auch als Hilfe bei Verdauungsproblemen, zur Beruhigung bei Angst oder Stress oder – äußerlich angewendet – bei kleinen Wunden oder Hautirritationen. Wichtig ist, dass du nur hochwertiges, pflanzliches Glycerin verwendest, welches für den Verzehr geeignet ist. Beginne mit einer kleinen Menge, um zu sehen, wie dein Hund darauf reagiert und achte auf mögliche allergische Reaktionen oder Nebenwirkungen. Falls solche Symptome auftreten, setze die Tinktur ab und kontaktiere im Zweifelsfall einen Tierarzt.

Den Hund natürlich entwurmen mit Kurkuma: So hilft das goldene Gewürz

Das in Kurkuma enthaltene Curcumin wirkt nachweislich entzündungshemmend, antibakteriell und antimykotisch, weshalb es unterstützend wirken kann, um die lästigen Parasiten loszuwerden und die entstandenen Schäden zu reparieren.

Denke daran, dass Kurkuma nie allein verabreicht werden sollte, weil das enthaltene Curcumin vom Hund nicht absorbiert werden kann. Wenn du deinen Hund natürlich entwurmen willst, kannst du eine Paste aus Kokosnussöl und Kurkuma herstellen, die der Hundekörper gut aufnehmen und verarbeiten kann (1). Daneben ist vorteilhaft, eine Prise schwarzen Pfeffer hinzuzufügen, weil das im Pfeffer enthaltene Piperin die die Bioverfügbarkeit von Curcumin (dem aktiven Wirkstoff in Kurkuma) erheblich erhöhen kann.

Es ist wichtig, die richtige Dosierung zu beachten, um sicherzustellen, dass dein Hund davon profitiert, ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu erleben. Beginne deshalb mit einer kleinen Menge, die du dem Futter zufügen kannst, und beobachte, wie dein Hund reagiert. Allgemein gilt: Kleine Hunde unter 10kg – 1/8 bis 1/4 Teelöffel, mittelgroße Hunde bis 25kg – 1/4 bis 1/2 Teelöffel und große Hunde über 25kg – 1(2 bis 1 Teelöffel Kurkumapulver pro Tag.

Obwohl Kurkuma viele gesundheitliche Vorteile hat, sollte es nicht über einen langen Zeitraum ohne tierärztliche Aufsicht verabreicht werden.

Apfelessig im Einsatz: So kann das saure Milieu gegen Würmer helfen

Die gesundheitlichen Vorteile von Apfelessig sind gut belegt. Weniger bekannt ist, dass man Bio-Apfelessig zudem verwenden kann, wenn man seinen Hund natürlich entwurmen möchte. Dieser Effekt wird dadurch begründet, dass Apfelessig – im Unterschied zu anderen Essigen – den Alkaligehalt im Darm erhöht und somit die Umgebung für Würmer wenig interessant macht. Gib dafür dem Wasser täglich 1/4 bis max. 1 Teelöffel Apfelessig zu (1).

Apfelessig mit Äpfeln auf einem Tisch zum Hund natürlich entwurmen

Kürbiskerne gegen Würmer: Eine sanfte und natürliche Lösung

Kürbiskerne enthalten die Aminosäure Cucurbitacin und gelten dank dieses Inhaltsstoffes als effizientes Mittel, wenn du deinen Hund natürlich entwurmen willst. Es wird vermutet, dass die Würmer durch Cucurbitacin gelähmt werden und auf diese Weise leicht aus dem Darm ausgeschieden werden können. Zweimal täglich einen Teelöffel Kürbiskerne pro 10kg Körpergewicht – das ist die Menge, welche die ungeliebten Mitbewohner zur Strecke bringen kann. Du kannst sie ganz oder zermahlen verfüttern – ganz so, wie es dein Hund am liebsten mag. (1)

Knoblauch als Wurmkur?

Knoblauch kann – in bescheidenen Mengen gefüttert – neben der Stärkung des Immunsystems, der Blutreinigung und der Verdauungsförderung auch bei der Bekämpfung von Darmparasiten helfen. Die allgemeine Auffassung, dass Knoblauch für Hunde schädlich ist, trifft bei einer entsprechend großen Menge tatsächlich zu. Forscher fanden in einer Studie zur Verträglichkeit von Knoblauch bei Hunden heraus, dass sich die Zehen ab 5g pro Kilogramm Körpergewicht gesundheitlich nachteilig auswirken. Eine Knoblauchzehe wiegt etwa zwischen 2g und 3g. Das bedeutet beispielsweise, dass bei einem mittelgroßen Hund weniger als 5 Zehen unschädlich sind (2).

Deinen Hund natürlich entwurmen mit Kräutern

Kräuter sind wahre Wundermittel. Sie können nicht nur das Essen aufpeppen, sondern auch deinen Hund beim Entwurmen unterstützen. Es gibt verschiedene Kräuter, die zur Vorbeugung oder bei einem Wurmbefall hilfreich sein können. Unabhängig davon, dass viele dieser Wildkräuter nicht ausreichend wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit gegen Würmer bei Hunden getestet wurden, solltest du bei ihrer Verwendung immer sicherstellen, dass du sie nicht mit giftigen Pflanzen verwechselst und in der richtigen Dosierung fütterst. Ist ist daher immer eine gute Idee, vorab mit einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker zu sprechen.

Wermut: Wermutkraut ist ein traditionelles Mittel gegen Darmparasiten. Es sollte jedoch mit Vorsicht und nur in sehr kleinen Mengen verwendet werden, da es in größeren Mengen toxisch sein kann.

Thymian: Ein Wildkraut, das das Darmmilieu beeinflussen und Parasiten abwehren kann.

Ringelblumenblüten und Thymian auf einem Tisch

Ringelblume: Hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann das Immunsystem stärken.

Walnussblätter: Sie haben antiparasitäre Eigenschaften und können deinen Hund auf natürliche Weise vor Wurmbefall schützen und Parasiten vertreiben. Walnussblätter sind stark, deshalb empfiehlt sich die Verwendung als Pulver in einer sehr kleinen Menge.

Selbstgemachte Wurmkuren

Möchtest du deinen Hund natürlich entwurmen und eine Wurmkur selbst herstellen? Neben den bereits genannten Mitteln kannst du auch eine Mischung aus verschiedenen Kräutern und natürlichen Zutaten zubereiten. Hier ist mein einfaches Rezept:

Die Zutaten:

  • eine Handvoll Kürbiskerne
  • 1/2 Knoblauchzehe
  • 1 Teelöffel getrockneten und gemahlenen Thymian
  • 1 Karotte
  • 21 Esslöffel Kokosöl
  • 1 Teelöffel getrocknete Kamillenblüten
  • 1/4 Teelöffel getrockneten und gemahlenen Wermut
  • 1/4 Teelöffel getrocknete und gemahlene Walnussblätter

Anleitung:

  1. Mahle die Kürbiskerne in einem Mixer zu einem feinen Pulver.
  2. Zerdrücke die halbe Knoblauchzehe und lasse sie für etwa 10 Minuten stehen, um die aktiven Verbindungen zu aktivieren.
  3. Reibe die frische Karotte fein.
  4. Zerkleinere die Kamillenblüten mit einem Mörser oder Mixer.
  5. Mische den Thymian, die Kamillenblüten, den Wermut und die Walnussblätter in einer Schüssel.
  6. Gib die Kürbiskerne, den Knoblauch und die Karotte zu und vermische alles gut.
  7. Füge das Kokosöl zur Mischung hinzu und rühre gut um.

Die Dosierung:

Füge die Mischung einmal täglich für eine Woche dem Futter zu. Die Dosierung hängt von der Größe deines Hundes ab. Für kleine Hunde unter 10kg ist 1/4 Teelöffel ausreichend. Mittelgroße Hunde (wie mein Airedale) bekommen 1/2 Teelöffel der Mischung. Für große Hunde wird ein gestrichener Teelöffel empfohlen.

Daneben gibt es im Handel oder in Internet-Shops verschiedene Kräuter-Fertigmischungen als Pulver oder in Kapselform zu kaufen. Das hat zum einen den Vorteil, dass die Inhaltsstoffe aufeinander abgestimmt sind und zum anderen, dass einem die Frage der richtigen Dosierung abgenommen wird. Kaufe diese Mischungen am besten in einem Shop deines Vertrauens!

Gedanken zum Schluss

Den Hund natürlich entwurmen – das ist eine gute Methode, um seine Gesundheit auf schonende Weise zu unterstützen. Durch die Verwendung bewährter Hausmittel wie Kürbiskerne, Knoblauch, Thymian und Kokosöl kannst du effektiv gegen Würmer vorgehen, ohne auf chemische Mittel zurückgreifen zu müssen. Wenn du deinen Hund regelmäßig auf Parasiten untersuchen lässt, können diese natürlichen Alternativen Schutz bieten und gleichzeitig die Gesundheit deines Vierbeiners unterstützen. Achte dabei stets auf die richtige Dosierung und konsultiere bei Unsicherheiten unbedingt einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker. So bleibt dein treuer Begleiter vital und glücklich – auf ganz natürliche Weise.

Haftungsausschluss

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2 thoughts on “Den Hund natürlich entwurmen: 8 Tipps für ein gesundes Hundeleben

  1. Hallo
    Vielen Dank für die Tips zum natürlichen entwurmen, sehr interessant. Ich gebe zb. meinen Schildkröten auch Karotten zum red entwurmen !
    Mir fehlt die Quantität der jeweiligen Zutaten, zb. Curcuma zum entwurmen.
    Beim Barfen geb ich jedesmal 1 Teelöffel davon, mit Leinöl ect.
    reicht das ?
    Danke und lieben Gruß 🐾
    Beatrice

    1. Hallo Beatrice, danke für dein Interesse an meinem Beitrag. Meintest du, dass dir die Information zur Dosierung fehlt? Die richtige Dosis Kurkuma hängt von verschiedenen Faktoren wie Alter, Gewicht oder Gesundheitszustand ab. Es ist immer schwierig, genaue Angaben zu machen. Meinem Airedale (25kg) gebe ich etwa 1/2 Teelöffel mit ins Futter. Wenn du einen guten Tierarzt hast, der deinen Hund kennt, könntest du ihn nach der richtigen Menge Kurkuma befragen.
      Dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße -Sissy

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