Rotwein und Gesundheit: Passt das zusammen?

Rotwein und Gesundheit – hier sind nicht nur unter Wissenschaftlern kontroverse Diskussionen vorprogrammiert. Die Fülle an Studien zeigt: Es ist ein interessantes und spannendes Thema. Während die einen den Rotwein wegen des Alkohols komplett ablehnen, bringen die anderen das „Französische Paradoxon“ ins Spiel und schwören auf die positiven Kräfte des roten Rebensaftes.
Rotwein und Gesundheit – passt das zusammen? Hier erfährst du es.

Ein wenig Geschichte

Schon seit mehreren Jahrtausenden werden Trauben zu Wein vergoren. Der Anbau der Trauben und die Herstellung von Wein entwickelte sich bereits im Altertum zu einem bedeutenden Zweig der Landwirtschaft. Unter den Gottheiten, die jede Hochkultur hatte, gab es entsprechend auch ein göttliches Wesen, das den Weinanbau und den Weingenuss versinnbildlichte.

Für die Griechen war Dionysos (oder auch Bakchus) der Gott des Weines, der Freude und der Fruchtbarkeit. Der Weingott der Römer hieß – angelehnt an den griechischen Namen – Bacchus.

Weingötter werden im Allgemeinen als ein positives Abbild von Lebensfreude und Genuss dargestellt. Allerdings gibt es – wie oft im Leben – auch eine Kehrseite. So steht Bacchus einerseits für das erlösende Element und andererseits für „einen rasenden Teil, der jemanden in den Wahnsinn treiben konnte“ (1, 2)

Rotwein und Gesundheit – passt das zusammen?

Das „Französische Paradoxon“ (3) bezieht sich auf eine wissenschaftliche Untersuchung aus den neunziger Jahren. Hier wurde der Frage nachgegangen, weshalb Franzosen trotz ihrer fettreichen und süßen Ernährung vergleichsweise seltener unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.
Es wurde angenommen, dass der erhöhte Rotweinkonsum eine Rolle spielen könnte. Die Forscher gingen davon aus, dass sich vor allem die sekundären Pflanzenstoffe – besonders Resveratrol – sowie die Anthocyane günstig auf die Gesundheit auswirken.

Allerdings gab es auch Zweifel an den vergangenen Studien, Deshalb haben britische Wissenschaftler im Jahr 2006 eine weitere Untersuchung durchgeführt. Dabei entdeckten sie einen interessanten Zusammenhang zwischen der Herkunft der Rotweine und der Lebenserwartung der dortigen Bevölkerung.
Bei der Untersuchung der Inhaltsstoffe der Trauben stellten sie fest, dass in den Trauben Südwestfrankreichs und Sardiniens eine höhere Konzentration so genannter Procyanidine vorhanden ist. Procyanidine sind Polyphenole, die einer Verengung der Blutgefäße entgegenwirken können.

Da der Wein in diesen Gebieten noch nach traditionellen Methoden hergestellt wird, können diese „nützlichen“ chemischen Verbindungen effektiv herausgefiltert werden. Das dient der Gesundheit und erhöht nach Auffassung der Forscher die Lebenserwartung der Bewohner dieser Regionen. (4)

Eine Frau im Restaurant mit einem Glas Rotwein in der Hand.

Ob Alkohol in moderaten Mengen* förderlich für die Gesundheit ist, wurde in vielen Studien untersucht. (5, 6). Obwohl die Forscher insgesamt zu dem Schluss kamen, dass ein mäßiger Genuss die Herzsterblichkeit senken kann, hängen diese Erkenntnisse möglicherweise noch mit anderen Faktoren – wie beispielsweise der Lebensstil oder der sozioökonomische Status – zusammen, die schwierig zu kontrollieren sind (7).
*Eine moderate Menge Rotwein pro Tag werden mit bis zu 20g für Männer und bis zu 10g für Frauen angegeben. Richtwert: 1/4 Liter Rotwein sind etwa 23g.

Was Wissenschaftler noch herausfanden

Wenn freie Radikale die Zellen angreifen, kann das zu irreversiblen Schäden führen und den Alterungspozess beschleunigen. Forscher konnten nachweisen, dass die im Rotwein vorhandenen phenolischen Verbindungen vor freien Radikalen schützen können und dass Rotwein auf dieser Basis als starkes Antioxidant wirkt (8)

Weil neuere Studien mehrheitlich über die gesundheitlichen Vorteile von Rotwein berichteten, haben sich Wissenschaftler mit der Schutzwirkung auf das Herz-Kreislauf-System befasst. Sie fanden heraus, dass durch regelmäßigen und gemäßigten Rotweinkonsum unter anderem die Cholesterinwerte gesenkt werden können. Zudem stellten sie fest, dass Rotwein die HDL-Werte (High Density Lipoprotein) erhöht, was einen Schutz gegen koronare Gefäßerkrankungen bieten kann (7).

In einer weiteren Studie konnte gezeigt werden, dass durch einen moderaten Rotweinkonsum eine deutliche Verbesserung bei kardiovaskulären Erkrankungen erreicht werden kann (9, 13).

In einer weiteren bahnbrechenden Studie aus dem Jahr 2006 konnte gezeigt werden, dass ein gemäßigter Konsum von Cabernet Sauvignon das Auftreten von Alzheimer verringern kann (11).

Die Erforschung des Zusammenhangs zwischen Rotwein und Krebsprävention steckt noch in den Kinderschuhen und die bisherige Forschung auf diesem Gebiet ist sehr widersprüchlich. Deshalb ist es derzeit nicht möglich, Aussagen zur Wirksamkeit der im Rotwein befindlichen Polyphenole auf Krebs zu treffen (14).

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Interessantes zum Schluss

Tatsächlich beeinflusst Rotwein den Schlaf-Wach-Rhythmus, denn er macht eher müde als Weißwein.
Wie die leitende Forscherin der Universität Mailand herausfand, ist diese Erkenntnis in dem erhöhten Melatoningehalt der Traubenschalen begründet. Melatonin ist das Schlafhormon, welches der Körper zur Unterstützung eines gesunden Schlafs ausschüttet. Ein hoher Melatoningehalt wurde beispielsweise in den Rebsorten Nebbiolo, Merlot, Cabernet Savignon und Sangiovese gefunden (15).

Abhängig von der Sorte ist Rotwein ein recht kalorienreiches Getränk, wobei die Mehrheit der Kalorien aus dem enthaltenen Alkohol und den Kohlenhydraten stammt. Obwohl die Kalorien pro Glas eher gering erscheinen, hat eine Flasche Rotwein mit 750ml zwischen 500 und mehr als 600 Kalorien (16).

Rotwein ist im Gegensatz zu Weisswein reich an Histamin – einem natürlichen Stoff, der sowohl im menschlichen oder tierischen Organismus als auch in Lebensmitteln vorkommt. Große Mengen können Entzündungs- oder allergische Reaktionen, aber auch Vergiftungserscheinungen hervorrufen.

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