Vielseitig und heilsam: 7 Vorteile von Löwenzahn und seine Anwendung

Löwenzahn – oft nur als lästiges Unkraut am Wegesrand abgetan – birgt weit mehr Geheimnisse, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Dieses robuste Kraut ist nicht nur ein Überlebenskünstler in der Pflanzenwelt, sondern auch eine Quelle unglaublicher gesundheitlicher Vorteile. Von der Wurzel bis zur Blüte bietet er eine Fülle von heilenden Eigenschaften und hat sich seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde bewährt. Stell dir vor, du könntest dein Immunsystem stärken, deine Leberfunktion positiv beeinflussen und gleichzeitig deinen Gerichten einen frischen, pikanten Kick geben. Das und mehr ist möglich mit dem unscheinbaren Löwenzahn. Sieben seiner beeindruckenden Vorteile und Tipps zur Anwendung dieser erstaunlichen Pflanze findest du hier.

Naturheilkraft pur: So unterstützt Löwenzahn deine Gesundheit

Von der tief in der Erde verankerten Wurzel bis zur sonnengelben Blüte bietet jede Komponente dieser robusten Pflanze erstaunliche gesundheitliche Vorteile. Komm mit und entdecke, wie der Löwenzahn von innen und außen wirkt und wie er deine Gesundheit auf vielfältige Weise fördern kann.

Wie Löwenzahn die Leberfunktion stärkt

Eine gesunde Leber trägt wesentlich zu einem starken Immunsystem bei, da sie für die Filterung von Toxinen verantwortlich ist, die sonst das Immunsystem belasten könnten. Löwenzahn natürliche Bitterstoffe, die die Leberfunktion und damit die Entgiftungsprozesse des Körpers unterstützen. In der chinesischen Medizin wird er seit Jahrhunderten für die Gesundheit von Magen und Leber verwendet. Aber Vorsicht! Solltest du bereits Probleme mit der Leber oder den Nieren haben, ist Löwenzahn nichts für dich!

Ein einfacher Weg, ihn dafür zu nutzen, ist die Zubereitung eines Tees aus den Wurzeln. Sie enthalten Bitterstoffe, die die Leberfunktion anregen und die Gallenproduktion fördern können. Einfach getrocknete Löwenzahnwurzeln leicht rösten, zerkleinern und mit heißem Wasser überbrühen. Etwa 10 Minuten ziehen lassen und dann genießen.

Für eine konzentriertere Dosis der Wirkstoffe kannst du Löwenzahnblätter und -wurzeln entsaften. Dieser Saft kann die Entgiftungsprozesse der Leber unterstützen und zur Reinigung beitragen.

Löwenzahntee und Löwenzahn Tinktur, im Hintergrund Löwenzahn in der Natur

Natürlicher Schutzschild: Löwenzahn als kraftvolles Antioxidans

Weil ein Übermaß an freien Radikalen nicht nur den Alterungsprozess beschleunigt, sondern auch an der Entstehung von Krankheiten beteiligt ist, sind Antioxidantien besonders wichtig. Taraxasterol heißt der antioxidativ wirkende Inhaltsstoff, der die weißen Blutkörperchen reguliert und dadurch Entzündungen im Körper bekämpft. Daneben wirkt das enthaltene Beta Carotin zellschützend, wodurch es dem Altern entgegenwirken und dich vor schweren Krankheiten schützen kann.

Als Tee, Tinktur oder als Zugabe junger Blätter zu einem frischen Salat kannst du von seinen antioxidativen Eigenschaften profitieren.

Grüne Kraftquelle: Gesundheit durch einen hohen Nährstoffanteil

Als besonders nährstoffreiche Pflanze liefert uns Löwenzahn nicht nur wichtige Vitamine, sondern auch Mineral- und Ballaststoffe. Das Blattgrün enthält beispielsweise die für den Organismus notwendigen Mineralien Magnesium, Kalzium und Eisen. Zudem sorgt der in den Wurzeln enthaltene Ballaststoff Inulin dafür, die Darmflora gesund zu erhalten.

Dein Verbündeter zur Unterstützung des Immunsystems

Die Blätter und Wurzeln des Löwenzahns sind reich an Vitamin C und E sowie Mineralien, die essenziell für die Aufrechterhaltung einer gesunden Immunantwort sind. Vitamin C ist bekannt dafür, das Immunsystem zu stärken und die Zellreparatur und -regeneration zu unterstützen. Vitamin E als starkes Antioxidans kann den Körper vor oxidativem Stress und Entzündungen schützen.

Wenn du Löwenzahn in deine tägliche Ernährung einplanst – sei es durch Salate, Tee oder Saft -, kann er dein Immunsystem auf natürliche Weise unterstützen und deine allgemeine Gesundheit verbessern. Es ist eine einfache und natürliche Methode, um sich vor Krankheiten zu schützen und de Abwehrkräfte zu stärken.

Löwenzahn als Geheimwaffe gegen Diabetes

Den im Löwenzahn enthaltenen bioaktiven Substanzen wird laut einer Studie eine potentielle Wirksamkeit zur Vorbeugung und Behandlung von Diabetes Typ II zugeschrieben. Durch seinen Reichtum an Inulin, einer Art von löslichem Ballaststoff, kann er den Blutzuckerspiegel auf natürliche Weise regulieren.

Chicorinsäure und Chlorogensäure sind zwei weitere bioaktive Wirkstoffe, die den Blutzucker senken können. Wissenschaftler wiesen in Tierstudien nach, dass diese Verbindungen die Insulinsekretion in der Bauchspeicheldrüse verbessern und gleichzeitig für eine bessere Aufnahme von Glukose in das Muskelgewebe sorgen können. Obwohl noch weitere Forschung notwendig ist, sind die bisherigen Ergebnisse vielversprechend. In einigen Ländern wird er bereits zur Therapie und Kontrolle dieser Volkskrankheit eingesetzt.

Vom Unkraut zum Heilmittel: Löwenzahn im Kampf gegen Krebs

Ein besonders interessanter Aspekt ist die potentielle Fähigkeit des Löwenzahns, dem Wachstum von Krebszellen in bestimmten Organen vorzubeugen. Leider sind die Forschungsergebnisse in diesem Bereich noch uneinheitlich.

In einer Studie konnte jedoch beispielsweise gezeigt werden, dass das Krebszellwachstum durch ein Extrakt aus den Löwenzahnblättern bedeutend reduziert werden kann, während ein Extrakt aus den Wurzeln oder Blüten nicht den gleichen Effekt hatte (1).

Andere Studien kamen zu dem Ergebnis, dass der Extrakt der Wurzeln zur Reduzierung der Krebszellen in Dickdarm, Leber und Bauchspeicheldrüse führen kann (1) .Weitere Forschung ist nötig, um die Zusammenhänge zu verstehen und diese besondere Pflanze in dem Bereich nutzbar zu machen.

Eine Gesichtscreme mit Löwenzahn und Löwenzahn  Tinktur, daneben Blätter und Blüten vom Löwenzahn

Weg mit den Pickeln: Wie Löwenzahn Akne bekämpfen kann

Kenner der Naturmedizin nutzen die Wurzel des Löwenzahns zur Behandlung von Akne und Ekzemen, indem sie eine Salbe oder eine Tinktur daraus herstellen. Eine einfache Möglichkeit ist, deiner normalen Feuchtigkeitscreme einige Tropfen Tinktur hinzuzufügen.

Allerdings kann der Löwenzahn durch seine Inhaltsstoffe – besonders bei empfindlichen Personen oder bei Kindern – eine Kontaktdermatitis auslösen. Deshalb ist es ratsam, vor dem Auftragen auf die Haut einen Patchtest zu machen.

Löwenzahn ganz praktisch: Tipps für die Verwendung

Es gibt viele Möglichkeiten, seine gesundheitlichen Vorteile zu nutzen.

Tee aus Löwenzahn: Heiltrunk aus deinem Garten

Wenn du einen Tee zubereiten willst, eignen sich sowohl die Blätter als auch die Wurzeln.

Willst du die Wurzeln nutzen, musst du sie zunächst gründlich reinigen und im Backofen oder an der Luft trocknen. Anschließend werden sie zerkleinert und gemahlen.

Für einen Tee gib einen Teelöffel gemahlene Wurzel in eine Tasse, überbrühe sie mit heißem Wasser und lasse den Tee 10 Minuten ziehen. Ich nutze gern Einmal-Teefilter. Du kannst den Tee nach der Ziehzeit aber auch durch ein Sieb abseihen.

Für einen Tee aus getrockneten Blättern reicht ein gestrichener Esslöffel pro Tasse aus. Die weitere Zubereitung ist mit der Zubereitung aus Wurzeln identisch.

Löwenzahn Tinktur selber machen und nutzen

Eine Löwenzahntinktur kannst du aus allen Pflanzenteilen herstellen. Idealerweise werden junge Pflanzen genutzt, weshalb im Frühjahr der beste Zeitpunkt für die Ernte ist.

Die Herstellung einer Tinktur ist nicht schwierig: Fülle ein Schraubglas bis zur Hälfte mit klein geschnittenen Pflanzenteilen. Danach gießt du so viel 40%igen klaren Alkohol zu, dass die Pflanzenstücke vollständig bedeckt sind. Verschließe das Glas gut und lasse die Mischung etwa 3 Wochen an einem dunklen Ort durchziehen. Hin und wieder sollte die Mixtur geschüttelt werden. Nach dieser Zeit gießt du die Mischung durch ein Küchentuch oder einen Kaffeefilter und füllst sie in dunkle Flaschen ab. Die Tinktur sollte dunkel stehen und nicht länger als ein Jahr aufbewahrt werden. Das muss sie ja auch nicht, denn dann gibt es ja schon wieder Nachschub:-)

Löwenzahn-Tinktur kann auf verschiedene Weise genutzt werden, je nachdem, welches gesundheitliche Ziel du verfolgst. Hier sind einige Tipps, wie du die Tinktur effektiv nutzen kannst:

  • Häufig werden zwei bis dreimal täglich 1-2 ml (ungefähr 20-40 Tropfen) der empfohlen. Die genaue Dosierung kann jedoch je nach Konzentration der Tinktur und individuellem Bedarf variieren.
  • Ich nutze die Tinktur in Wasser oder Tee, um den bitteren Geschmack abzumildern.
  • Wenn du die Tinktur direkt unter die Zunge träufelst, kann sie schneller durch die Mundschleimhäute absorbiert werden.
  • Die Tinktur kann auch mit anderen Tinkturen gemischt werden, um ein spezielles Heiltonikum herzustellen, welches auf deine spezifischen Bedürfnisse abgestimmt werden kann.
  • Besonders dann, wenn du zum ersten Mal eine Tinktur probierst, beginne mit einer niedrigeren Dosis, um zu sehen, wie dein Körper darauf reagiert.
  • Wenn du Vorerkrankungen hast oder Medikamente einnehmen musst, solltest du die Anwendung vorab mit deinem Arzt oder Heilpraktiker besprechen.
  • Löwenzahn-Tinktur wird für kurzfristige Anwendungen empfohlen – meist über einige Wochen.
Löwenzahn Sirup, daneben ein Korb mit Löwenzahn und im Hintergrund Löwenzahn in der Natur

Blütenzauber im Glas: Löwenzahn Honig (Löwenzahnsirup) einfach selbst gemacht

Wenn Ende April, Anfang Mai die ersten gelben Löwenzahnblüten ihre Köpfchen herausstecken, ist die ideale Sammelzeit. Für den Honig, der im eigentlichen Sinn Sirup ist, werden nur die Blüten genutzt. Neben seinem reichen Geschmack wird er vor allem für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt und wird traditionell zur Unterstützung der Verdauung und als mildes Detox-Mittel verwendet. So stellst du ihn her:

  • Gib etwa 3 Handvoll Blüten in einen Topf und übergieße sie mit Wasser. Die Mischung sollte 2-3 Stunden stehen, ohne dass du sie aufkochst.
  • Nach dieser Zeit bringst du das Gemisch kurz zum Kochen, lässt es danach abkühlen und 10-12 Stunden bei Zimmertemperatur durchziehen.
  • Nach dieser Zeit werden die Blüten abgeseiht.
  • Das aufgefangene Löwenzahnwasser wird mit 1kg Zucker und einer halben Zitrone (Bio) so lange gekocht, bis eine honigähnliche Konsistenz entstanden ist.

Ähnlich wie bei Marmelade kannte du eine Probe machen, ob die Konsistenz passt. Gib etwas Löwenzahnhonig auf einen Teller und prüfe, ob er von der Festigkeit her dem Honig ähnlich ist. Falls ja, kannst du ihn in ein Glas abfüllen. Wenn nicht, muss er noch weiter vor sich hin köcheln. Überprüfe in dem Fall zwischendurch immer mal wieder die Festigkeit.

Wild und Würzig: Kapern aus Löwenzahnknospen

Diese selbstgemachten Kapern aus Löwenzahnblüten sind eine wunderbare Ergänzung zu Salaten, auf Pizzen oder als Beilage zu verschiedenen Gerichten. Sie haben einen leicht bitteren, aber dennoch würzigen Geschmack, der eine interessante Nuance in deine Gerichte bringen kann. Hier kommt ein einfaches Rezept:

Zutaten:

  • junge, noch nicht geöffnete Löwenzahnblütenknospen
  • Essig (Weißweinessig oder Apfelessig sind gute Optionen)
  • Wasser
  • Salz
  • Gewürze nach Wahl (z.B. Knoblauch, Lorbeerblätter, Pfefferkörner)

Und so wird’s gemacht:

  1. Sammle junge, noch nicht geöffnete Löwenzahnblütenknospen von sauberen, unbelasteten Orten.
  2. Wasche die Knospen vorsichtig unter kaltem Wasser, um Schmutz und kleine Insekten zu entfernen.
  3. Koche Wasser in einem Topf auf und gib etwas Salz hinzu. Blanchiere die Löwenzahnknospen für etwa 1 Minute. Dadurch werden sie weicher und haltbarer.
  4. Schrecke sie anschließend in eiskaltem Wasser ab, um den Kochprozess sofort zu stoppen.
  5. Bereite eine Mischung aus Essig und Wasser im Verhältnis 1:1 vor. Füge Salz (etwa 1 Esslöffel Salz pro 250 ml Flüssigkeit) und deine gewählten Gewürze hinzu. Erhitze die Mischung leicht, damit sich das Salz vollständig auflöst.
  6. Gib die blanchierten Löwenzahnknospen in sterilisierte Gläser. Übergieße sie mit der heißen Essigmischung, sodass die Knospen vollständig bedeckt sind. Achte darauf, dass oben im Glas etwa 1cm Platz bleibt.
  7. Verschließe die Gläser fest. Lasse die eingelegten „Kapern“ mindestens eine Woche lang an einem kühlen, dunklen Ort ziehen, bevor du sie probierst. Mit der Zeit entwickeln sie ein intensiveres Aroma.

Frische, junge Löwenzahnblätter als schmackhafte Salatzugabe

Das Grün vom Löwenzahn ist mit den Vitaminen A, C, E und K sowie den enthaltenen Folaten eine besonders wertvolle Vitaminquelle. Wenn du einzelne, junge Blätter einem grünen oder einem gemischten Salat zugibst, kannst du ihm eine besondere Note verleihen und ihn zudem gesundheitlich aufwerten.

Löwenzahn Tee aus Blättern in Glastassen, mit Blüten dekoriert

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Löwenzahn hat äußerst wirksame Inhaltsstoffe, weshalb die Einnahme ein Risiko bei Vorerkrankungen, Allergien oder in der Schwangerschaft sein kann. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Substanzen (bspw. Antibiotika, Blutdruckmittel) sind möglich. Vor der Einnahme bzw. dem Verzehr solltest du deshalb mit deinem Arzt oder Heilpraktiker sprechen.

Gedanken zum Schluss

Löwenzahn, oft übersehen und unterschätzt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein echtes Wunderwerk der Natur. Mit einer beeindruckenden Palette an Anwendungen, von Salaten bis zu heilenden Tinkturen, zeigt dieser bescheidene Gartenbewohner, dass wahre Schätze oft an unerwarteten Orten zu finden sind. Es lohnt sich, die Vielfalt des Löwenzahns in den Alltag zu integrieren und so seine außergewöhnlichen Vorteile zu nutzen. Der Löwenzahn lädt uns ein, die Wunder der Natur zu entdecken und zu nutzen – als ein echtes Geschenk direkt vor unserer Haustür.

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

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Quellen:

  1. WebMd; Dandelion Tea: Is It Good for You?; Nachzulesen unter folgendem Link
  2. Healthline; 13 Potential Health Benefits of Dandelion; Nachzulesen unter folgendem Link

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