Rosige Zeiten: Die Vorteile und Verwendung von Hagebutten
Seiteninhalt
- 1 Warum sie so gesund sind
- 2 Was Hagebutten sonst noch können
- 3 Hagebutten nutzen
- 3.1 Einen Tee zubereiten
- 3.2 Mein Tipp für’s Immunsystem: Ein Hagebutten – Oxymel
- 3.3 Hagebuttenpulver verwenden
- 3.4 Hagebuttenpulver selber machen
- 3.5 Hagebutten Öl als Schönheitselixir
- 3.6 Hagebuttenöl selbst gemacht
- 3.7 Hagebutten-Gesichtsöl als Jungbrunnen
- 3.8 Rosige Lippenpflege
- 3.9 Pflegende Gesichtsmaske
- 4 Zu den Nebenwirkungen
- 5 Zum Schluss
Hagebutten – bereits Kinder kennen die kleinen purpurroten Früchte wie kaum ein anderes Wildgewächs. Dank ihrer Inhaltsstoffe sind sie eine wahre Schatzkammer für die Gesundheit und gehören seit Jahrhunderten zu den wichtigsten Heilpflanzen.
Rosige Zeiten: Die erstaunlichen Vorteile von Hagebutten, warum sich das Sammeln lohnt und wie du sie nutzen kannst, erfährst du hier.
Warum sie so gesund sind
Die kleinen Wildfrüchte stecken voller Nährstoffe. Nicht nur in den kälteren Monaten des Jahres sind Hagebutten (auch Hundsrose, Heckenrose, Wildrose und in Österreich Hetscherl genannt) hilfreich zur Stärkung des Immunsystems.
Durch natürliche Farbstoffe, so genannte Carotinoide, erhalten die Früchte der Wildrosen ihre leuchtend rote Farbe und eine besondere gesundheitliche Wirkung. Denn die Carotinoide werden im Körper zu Vitamin A umgewandelt und wirken nicht nur als Antioxidant, sondern schenken uns zudem eine reine Haut und eine gute Sehkraft.
Ihr besonders hohe Anteil an Vitamin C schützt uns vor Infektionen. Schon zwei Teelöffel dieser kleinen Waldfrucht decken 76% des täglichen Bedarfs an Vitamin C.
Allerdings ist dieses Vitamin hitzeempflindlich, weshalb der Vitamin-C-Gehalt durch eine Zubereitung mit heißem Wasser sinkt.
Quercetin ist ein in Hagebutten natürlich vorkommendes Flavonoid. Es ist besonders stark im Kampf gegen freie Radikale und sorgt für einen guten Zellschutz. Durch die antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften können sich Entzündungen im Körper weniger stark ausbreiten.
Was Hagebutten sonst noch können
Ablagerungen in den Gefäßen können zu Verstopfungen führen, die den Blutfluss behindern können. Die kleinen Wildfrüchte wirken diesen Ablagerungen entgegen, was dem Herz-Kreislauf-System zugutekommt.
Forscher konnten in Studien zeigen, dass die enthaltenen Vitamine A und C die Haut sowohl vor Sonnenschäden als auch vor krankmachenden Keimen schützen können.
Weil die Inhaltsstoffe der Hagebutte auch die Kollagensynthese fördern, kannst du dich auf eine gesunde, jugendliche Haut freuen.
Weil sie reich an Antioxidantien sind, schützen sie nicht nur die Zellen, sondern können möglicherweise sogar Krebs vorbeugen. Wie hoch der Anteil an Antioxidantien ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dabei spielen sowohl die Wuchsumgebung als auch die Sorte und die Art der Verarbeitung eine Rolle. Frisch enthalten die Wildfrüchte beispielsweise mehr Antioxidantien als im getrockneten Zustand.
Die enthaltenen bioaktiven Substanzen – wie Polyphenole und sekundäre Pflanzenstoffe – haben eine entzündungshemmende Wirkung. Sie können beispielsweise verhindern, dass weiße Blutkörperchen (die an entzündlichen Vorgängen beteiligt sind) in bereits geschädigte Gelenke eindringen. Schmerzen können dadurch gelindert werden.
Hagebutten nutzen
Einen Tee zubereiten
Ein Tee aus den roten Wildfrüchten ist ein wahres Gesundheitselixier. Obwohl der Anteil an Vitamin C durch die Zubereitungsart geringer ist, kann er – auch dank weiterer Inhaltsstoffe – vor Infektionen schützen.
Frische Hagebutten solltest du zunächst gründlich waschen, halbieren und die Kerne entfernen. Nutze dazu am besten Handschuhe.
Etwa 4-8 frische Hagebutten oder 1-2 Teelöffel getrocknete Früchte werden mit 250ml Wasser heißem Wasser aufgegossen. Nach 15 Minuten Ziehzeit kannst du den Tee abseihen. Einfacher geht es mit Einmal-Teefiltern.
Hagebuttentee ist übrigens auch kalt sehr lecker.
Mein Tipp für’s Immunsystem: Ein Hagebutten – Oxymel
Den Oxymel kannst du ganz einfach herstellen, denn du brauchst dafür nur 100ml Bio-Apfelessig, 300g Honig und 1 gute Handvoll entstielte und geputzte Hagebutten.
Die Früchte gibst du in ein 750ml Glas und füllst sie zuerst mit dem Apfelessig und dann mit dem Honig auf. Gut verrühren. Nach 3-4 Wochen (zwischendurch immer mal wieder schütteln) kannst du die Mischung durch ein Sieb gießen und in eine Braunglasflasche abfüllen.
Den Oxymel kannst du etwa 6 Monate aufbewahren und hast somit den ganzen Winter einen „Immunbooster“ im Haus.
Vom Oxymel kannst du 2-3mal täglich 2 Teelöffel in Wasser oder Tee einrühren.
Hagebuttenpulver verwenden
Das in der Heckenrose enthaltene Tilirosid ist ein Flavonoid, welches mit erhöhter Fettverbrennung in Zusammenhang gebracht wird. Das Pulver ist also ideal, wenn du abnehmen möchtest.
Hagebuttenpulver st ebenfalls empfehlenswert, wenn du dein Hautbild verschönern willst.
Wissenschaftler konnten in einer Studie nachweisen, dass jene Probanden, die täglich 3g des Pulvers einnahmen, nicht nur weniger Falten um die Augen hatten, sondern dass auch die Haut gesünder aussah und elastischer war.
In einer Studie weiteren wurde Patienten mit Gelenkschmerzen täglich 5g Hagebuttenpulver verabreicht.
65% der Teilnehmer hatten weniger Schmerzen und waren in der Hüfte beweglicher.
Hagebuttenpulver selber machen
So einfach kannst du es herstellen:
Nachdem du die Reste der Blüten entfernt hast, teilst du die Frucht einmal mittig und breitest sie auf einem Blech aus. Wenn du Zeit hast, trockne sie am besten an der Luft. Das dauert etwa 3-4 Tage. Schneller (etwa 12 Stunden) geht die Trocknung bei 40°C im Backofen. Bei dieser Temperatur können sie ganz schonend trocknen und die Inhaltsstoffe bleiben weitgehend erhalten.
Die komplett trockenen Früchte kannst du nun mit einem Multizerkleinerer oder mit einer Kaffeemühle zu feinem Pulver zermahlen. In einem Schraubglas und gut verschlossen hält sich das Hagebuttenpulver einige Monate.
Hagebutten Öl als Schönheitselixir
Dieses Öl ist ein fantastisches Pflegemittel für die Haut.
Neben den Vitaminen A, C und E beinhaltet es die ungesättigte Omega-3 Alpha-Linolensäure, die besonders bei unreiner Haut wirksam ist.
Das enthaltene Lycopin schützt vor freien Radikalen, was die Jugendlichkeit der Haut länger erhalten kann.
Hagebuttenöl selbst gemacht
Für ein selbst gemachtes Öl brauchst du zwei volle Hände reife Hagebutten und 500ml eines Basisöls (bspw. Mandelöl).
Die Früchte sollten gewaschen und klein geschnitten sein, bevor du sie in den Backofen bei 40°C zum Trocknen gibst. Klemme am besten einen Kochlöffel zwischen die Tür, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Die getrockneten Hagebutten kannst du nun in ein Glas füllen und mit dem Basisöl aufgießen. Nach etwa 1-2 Wochen (ab und zu schütteln!) ist das Hagebuttenöl fertig.
Gieße es durch ein Sieb, fülle es in eine Braunglasflasche ab und verschließe diese gut.
Das Öl sollte dunkel und kühl stehen. So hält es sich etwa 3-4 Monate.
Hagebutten-Gesichtsöl als Jungbrunnen
Mit 15ml Hagebuttenöl – möglichst kaltgepresst aus dem Handel – und dem Inneren von 2 Kapseln Vitamin E plus 10ml Jojoba Öl kannst du ganz schnell eine wirksame Anti-Aging-Pflege herstellen.
Fülle die alle Zutaten in eine kleine Tropfflasche, schüttle sie gut und massiere morgens und abends je 4-5 Tropfen in die gereinigte Haut ein.
Einen noch besseren Effekt erzielst du, wenn du dein Gesicht zuvor mit Rosenwasser erfrischst.
Rosige Lippenpflege
Erwärme 16g Kokosöl zusammen mit 16g Sheabutter im in einem feuerfesten Glas im Wasserbad auf 60°C und halte es bei dieser Temperatur.
Gib nun 2 Teelöffel Hagebuttenpulver oder 3 Handvoll entkernte, gut gewaschene und gehackte Hagebutten in Einmal-Teebeutel und hänge sie für 45 Minuten in das Öl. Nach dieser Zeit die Teebeutel entnehmen und gut ausrücken, damit nichts von den guten Inhaltsstoffen verloren geht.
Zuletzt fügst du 8g Bienenwachs zu der Mischung und lässt es unter Rühren schmelzen.
Fülle die Lippenpflege in kleine Döschen ab und lasse sie gut aushärten (am besten im Kühlschrank).
Pflegende Gesichtsmaske
Ein kleiner Becher Joghurt wird mit etwas Mandelöl oder Leinöl und so viel Hagebuttenpulver vermischt, bis eine streichfähige Paste entsteht.
Die Paste sollte 10-15 Minuten auf dem Gesicht einwirken, bevor du sie mit lauwarmen Wasser abwaschen kannst.
Für die Pflege danach kannst du bei sehr trockener Haut das Hagebuttenöl und im anderen Fall eine Feuchtigkeitscreme verwenden.
Zu den Nebenwirkungen
Obwohl Hagebutten als sicher in der Anwendung gelten, gibt es leider keine Studien mit Schwangeren oder stillenden Müttern. Deshalb wird in diesem Fall empfohlen, vor der Anwendung mit dem Arzt zu sprechen.
In einigen Fällen kann Hagebutten Tee das Risiko von Nierensteinen erhöhen.
Falls du Medikamente mit Lithium einnimmst, solltest du ebenfalls auf den Verzehr von Hagebutten verzichten.
Zum Schluss
Hagebutten wurden schon im Mittelalter als Arznei bei allerlei Gebrechen verwendet und zählen noch heute zu den wichtigsten Wildpflanzen. Die rot glänzenden Früchte schmecken etwas säuerlich und haben ganz besondere Vorteile für die Haut und für die Gesundheit insgesamt.
Als einheimische Heilpflanze sind Hagebutten fast überall zu finden und kosten – außer ein wenig Mühe – nichts.
Wie jedes Naturprodukt können auch Hagebutten Nebenwirkungen verursachen. Falls du unsicher bist, solltest du vor der Anwendung einen Arzt oder Heilpraktiker zu Rate ziehen.
Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!
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Quellen:
(1) Healthline I 8 Surprising Health Benefits of Rosehip Tea unter diesem Link
(2) Healthline I What are the Rose Hips, and Do They Have Benefits unter diesem Link
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