Warum Feigenblätter so gesund sind und wie du sie verwenden kannst

Seit dem Auszug von Adam und Eva aus dem Paradies kennt wohl fast jeder die Geschichte um die legendären Feigenblätter. Hätten die beiden nicht vom Baum der Erkenntnis gegessen und dadurch ihre Nacktheit entdeckt, wäre das Feigenblatt vermutlich nicht zu solchem Ruhm gekommen. Schließlich ist es ja nicht zu unterschätzen, die erste namentlich erwähnte Pflanze in der Bibel zu sein.

Auch den alten Römern war der Feigenbaum heilig, sodass sogar die beiden Stadtgründer Romulus und Remus in seinem Schatten begraben wurden.

Eine besondere spirituelle Bedeutung hat die Feige auch für Buddhisten. Nach dem Mythos soll Buddha unter einem besonderen Feigenbaum (Ficus religiosa) seine Erleuchtung empfangen haben.

Ob an der Magie der Feigenbäume tatsächlich etwas dran ist? Wir wissen es nicht. Jedenfalls hat es Forscher dazu bewegt, sich diesen Baum genauer anzusehen.
Warum die Blätter so wertvoll sind, erfährst du hier. Neugierig geworden? Dann lass uns starten…

Was in den Blättern steckt

Besonders im Mittelmeerraum ist die Feige (Ficus carica) zahlreich zu finden. Es wird vermutet, dass der ursprünglich in Asien beheimatete Baum über Seeleute in die verschiedenen Länder gelangte.

Die meisten Menschen kennen Feigen vor allem als leckere Frucht oder getrockneten Snack. Es gibt jedoch einige traditionelle Verwendungen in der Volksmedizin, die den Blättern der Feige heilende Eigenschaften zuschreiben, weil sie voller interessanter Bestandteile – wie Polysaccharide, Cumarine, Phenole, Gerbstoffe und Vitamin C – stecken. Einige der Inhaltsstoffe können beispielsweise deine Verdauung unterstützen, während andere für einen ausgeglichenen Cholesterin- und Blutzuckerspiegel sorgen können.

Deshalb sind die Feigenblätter so gesund

Obwohl Feigenblätter nicht so bekannt für ihren Nährstoffgehalt sind wie die Frucht selbst, enthalten sie einige wertvolle Vitamine und Mineralstoffe:

  • Vitamin K: Bekannt für seine Rolle bei der Blutgerinnung und möglicherweise bei der Knochengesundheit.
  • Vitamin B6: Spielt eine wichtige Rolle in vielen Funktionen im Körper, einschließlich des Energiestoffwechsels, der Produktion von Neurotransmittern und der Immunfunktion.
  • Kalzium: Wichtig für die Knochengesundheit und die Muskelfunktion.
  • Kalium: Ein wichtiger Elektrolyt, der für die Herzgesundheit, den Muskelaufbau und die Nierenfunktion benötigt wird.
  • Magnesium: Beteiligt an vielen Prozessen im Körper, einschließlich der Energieproduktion, der DNA-Synthese und der Muskelkontraktion.
  • Zink: Ein Spurenelement, das eine wichtige Rolle für das Immunsystem, die DNA-Synthese und die Wundheilung spielt.
  • Eisen: Wichtig für die Bildung von Hämoglobin, einem Protein in den roten Blutkörperchen, das Sauerstoff transportiert.
  • Antioxidative Verbindungen: Feigenblätter enthalten auch verschiedene antioxidative Verbindungen, darunter Flavonoide und Polyphenole, die dem Körper helfen können, oxidativen Stress zu bekämpfen.

Blutzuckerspiegel und Diabetes

Leider ist – zumindest nach bisherigen Erkenntnissen – ein Tee aus Feigenblättern nicht in der Lage, Diabetes zu heilen. Dennoch könnte er für Diabetiker Typ 1 interessant sein. In einer Untersuchung wurde festgestellt, dass ein Tee zum Frühstück den Insulinbedarf der Probanden um 12% senken kann. Allerdings war diese Studie mit nur 10 Teilnehmern sehr klein, weshalb noch weitere Forschung nötig ist (1).

Effekte auf Krebszellen

Ob Feigenblätter über Wirkstoffe gegen Krebs verfügen, wurde in Laborexperimenten untersucht. Die Ergebnisse bei Brustkrebs, Leberkrebs, Dickdarmkrebs oder Gebärmutterhalskrebs sind erfolgversprechend. Allerdings müssen weitere Untersuchungen am Menschen folgen, um die positiven Resultate zu bestätigen (1).

Erkältung

Es wird vermutet, dass die zu Tee oder zu Sirup verarbeiteten Blätter die Symptome von Erkältungskrankheiten lindern können. So wird Feigenblätter ein schleimlösender und entzündungshemmender Effekt nachgesagt, was bei Erkältungen und Husten hilfreich sein kann.

Einen Tee oder einen Feigenblättersirup kannst du ganz einfach selber herstellen. Das Rezept dazu gibt’s weiter unten.

Warzen

Der milchig-weiße Saft aus den Blattstielen ist als Hausmittel gegen Warzen überliefert. Im Internet findest du einige Hinweise zur Anwendung.

Wundheilung und Schmerzlinderung

Traditionell wird ein kalter Tee aus Feigenblättern sowohl zur Wundheilung als auch zur Schmerzlinderung genutzt. Dazu wird einfach eine Kompresse in den handwarmen Tee getaucht und auf die betroffene Stelle gelegt.

Verstopfung

Ein Tee aus Feigenblättern wird in der alternativen Medizin unter anderem auch verwendet, um Verstopfungen zu lindern und die Verdauung anzuregen.

Feigenblätter mt Früchten

So schmecken die Blätter von Feigen

Feigenblätter haben einen angenehmen, leicht vanilleartigen und nussigen Geschmack. Zur Zubereitung von Tee oder Sirup solltest du nur junge und gesunde Blätter verwenden. Die älteren Blätter haben kein gutes Aroma mehr und sind zudem sehr faserig.

Rezepte zur Nutzung von Feigenblättern

Einen Feigenblätter Tee selber machen

Ein Tee ist schnell hergestellt: Koche 500ml Wasser auf, gib 2 Teelöffel getrocknete Blätter dazu und lasse die Mischung 5 Minuten sieden. Danach kannst du sie durch ein Sieb abseihen und noch warm trinken.

Ein Sirup aus Feigenblättern – Feigenblätter Sirup

Ein Feigenblatt Sirup kannst du entweder fertig kaufen oder selber herstellen.
Das Rezept dazu ist einfach: Gib etwa 20 Feigenblätter in 1,5l kochendes Wasser und lasse die Mischung etwa 20 Minuten bei geringer Hitze köcheln. Den Topf nun vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen und die Mixtur durch ein engmaschiges Sieb oder Passiertuch in einen anderen Topf gießen. Diesen wieder zusammen mit 1kg Zucke und etwas Vanillezucker aufkochen und etwa 1/2 Stunde unter Rühren einkochen lassen. Vom Herd nehmen, einige Spritzer Zitronensaft zugeben, gut umrühren und in Flaschen abfüllen.

Feigenblätter in Gerichten

Wenn du nicht gerade einen Feigenbaum zu Hause hast, sind die frischen Blätter schwer zu bekommen. Grundsätzlich sind Feigenblätter essbar und du kannst sie genauso nutzen wie Weinblätter, indem du sie mit einer Reis- oder Fleischmischung füllst.

Mögliche Nebenwirkungen

Manche Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Inhaltsstoffe der Feige. Die in den Blattstielen befindliche milchige Flüssigkeit enthält natürliches Latex, welches bei besonders anfälligen Menschen zu allergischen Reaktionen führen kann.

Feigenblättertee solltest du nur trinken, wenn du Beschwerden hast. Wenn du ihn überdosierst, können Übelkeit, Durchfall oder Kopfschmerzen die unangenehme Folge sein.

Falls du Medikamente einnimmst, schwanger bist oder stillst, solltest du die Anwendung von Feigenblättern vorab mit deinem Arzt oder Heilpraktiker besprechen.

Gedanken zum Schluss

Seit Jahrtausenden werden Feigenblätter – besonders in der TCM – zu Heilzwecken genutzt. Sie sind – ähnlich der Früchte – reich an Nährstoffen und können bei einigen Gesundheitsproblemen nützlich sein.

Allerdings: Die Wissenschaft hat das volle Potential der Feigenblätter noch nicht ganz entschlüsselt. Viele Studien fanden im Labor statt und warten auf Bestätigungen durch Tests am Menschen. Jedoch weisen sowohl Überlieferungen als auch erste Forschungsergebnisse darauf hin, dass diese Blätter eine besondere Wirkung bei bestimmten Beschwerden haben können. Gib der Natur eine Chance!

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

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Quellen:

(1) Healthline; All You Need to Know About Figs; Zugriff am 19.07.22 unter diesem Link



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