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Gegen Angst und Schmerzen: Hanf

Zu lernen, die eigene Naturmedizin herzustellen, ist wohl eine der schönsten und sinnvollsten Freizeitbeschäftigungen. Hanf hat nachweislich ein beachtliches Potential für die Gesundheit, so dass es sich lohnen kann, sich näher damit zu beschäftigen. Er kann nicht nur gegen Angst und Schmerzen wirken, sondern auch eine natürliche Hilfe bei Verspannungen, Nervosität, Hautunreinheiten oder Akne sein.

Zugegeben: Einen besonders guten Ruf hatte die Pflanze in der Vergangenheit nicht. Das ist einem seiner beiden wichtigsten Inhaltsstoffe, dem THC (Tetrahydrocannabinol), zu verdanken. Während THC unbestritten medizinisches Potential hat und auch in diesem Bereich eingesetzt wird, kann es andererseits zu Bewusstseinsveränderungen und Abhängigkeiten führen. THC wurde deshalb als Suchtmittel eingestuft. Es ist derzeit sowohl in Deutschland als auch in einigen anderen Ländern verboten und wird ausschließlich medizinisch kontrolliert eingesetzt.

Um Missverständnisse auszuschließen, möchte ich betonen, dass sich dieser Beitrag ausschließlich mit der Nutzung von frei verkäuflichen, getrockneten und THC-freien Hanfblättern und -blüten beschäftigt.

Der Effekt auf Körper und Psyche

Nutzhanf wird unter anderem zur Gewinnung von Fasern und zur Herstellung des Hanfsamenöls angebaut. Er enthält nur minimale Mengen an THC (0,2%) und punktet stattdessen mit einem hohen Anteil an CBDA, einer Vorstufe des CBD. Damit sind wir auch schon beim zweiten der beiden wichtigsten Wirkstoffe – dem Cannabidiol (CBD), um dessen Nutzung und Vorteile es in diesem Beitrag gehen soll.

CBD gilt als ein hochwirksamer Inhaltsstoff, der ganz ohne die negativen Auswirkungen auf die Psyche auskommt und eine entkrampfende, schmerzlindernde und beruhigende Wirkung hat. Falls du an Angstzuständen, Depressionen oder Schlafproblemen leidest, kann dir ein Tee, eine Tinktur oder ein Öl aus den Blättern helfen. Äußerlich angewendet – unter anderem bei Muskelverspannungen, unreiner Haut oder Akne – kann sowohl eine Tinktur als auch eine Salbe nützlich sein

Der Eigenanbau

Obwohl Nutzhanf so gut wie kein THC enthält, bleibt der Anbau nur anerkannten, landwirtschaftlichen Unternehmen mit Sondergenehmigung vorbehalten. Der Eigenanbau ist bisher nicht gestattet. Allerdings kannst du die Hanfblätter und Hanfblüten getrocknet in Apotheken oder Drogerien, ebenso wie auch CBD-haltige Produkte kaufen.
Wie bereits oben beschrieben, bilden die getrockneten, frei verkäuflichen Hanfblätter und -blüten des Nutzhanfs die Basis für einen Tee, eine selbst hergestellte Tinktur oder eine Salbe.

Die außergewöhnliche Heilwirkung

Generell hat die Pflanze eine „Wasserphobie“, denn sie mag Wasser gar nicht. Das bedeutet, dass auch das enthaltene CBD nicht wasserlöslich ist. Es bindet sich dafür liebend gern an Fettmoleküle. Durch das Fett löst sich das CBD aus den Pflanzenteilen und verbindet sich mit dem jeweils genutzten Öl oder Fett. Das ist auch der Grund, weshalb man bei der Zubereitung von Tee immer auch etwas Fett zugeben sollte.

Ein Tee aus Hanfblättern und -blüten

Für die Zubereitung eines Hanf Tees solltest du die gekauften Blätter oder Blüten (in Bio-Qualität!!) zunächst einer so genannten Decarboxylierung unterziehen. Das ist deshalb notwendig, weil das in den Pflanzenteilen befindliche CBD größtenteils nicht in reiner Form, sondern als relativ wirkungslose Carboxylsäure (CBDA) vorliegt.

Zur Decarboxylierung gibst du die Blätter und Blüten in einem Topf oder in einer Kasserolle mit Deckel für 15 Minuten in den 140-150 Grad heißen Backofen.

Für eine größere Tasse (etwa 200ml) nimmst du anschließend 2 Teelöffel Hanfblätter und -blüten ab und gießt sie mit siedendem (nicht kochendem) Wasser auf. Damit sich die CBD-Moleküle richtig gut lösen, solltest du noch etwas Fett wie beispielsweise Kokosöl oder Sahne zuzugeben. Gib dem Tee 10 Minuten Zeit zum Ziehen. Danach kannst du ihn abseihen und alternativ süßen – beispielsweise mit Honig. Ich persönlich nehme gern Agavendicksaft zum Süßen.

Hanftee kann dich beruhigen und schlechte Stimmung, Angst und Schlafprobleme vertreiben. Du kannst dreimal täglich eine Tasse davon trinken.

Die Zubereitung einer Hanftinktur

Eine Hanftinktur kannst du fertig kaufen. Sie selbst herzustellen macht aber Spaß, ist günstiger und wirklich ganz einfach.

Der Ablauf ist identisch zur Herstellung anderer Kräutertinkturen. Du gibst 50g getrocknete Hanfblätter und -blüten in ein Schraubglas und füllst es mit 200ml (möglichst 70%igen) Alkohol auf. Achte darauf, dass der Hanf vollständig bedeckt ist. Jetzt muss das Gemisch für 2 Wochen an einem kühlen und dunklen Ort durchziehen. Gelegentlich solltest du es schütteln.

Nach dieser Zeit kannst du die Tinktur filtern und in eine dunkle Schraubflasche oder – noch besser – in kleine Tropfflaschen mit Pipette abfüllen. Die Tinktur muss kühl gelagert werden und hält sich so etwa ein Jahr.

Hast du Schlafprobleme? Dann füge einem Getränk einfach einige Tropfen zu. Fange mit einer geringen Dosis an und steigere die Tropfenanzahl bis zum gewünschten Ergebnis.

Äußerlich angewendet, kann die Tinktur Verspannungen lindern sowie gegen unreine Haut und Akne wirksam sein.

Wenn es schnell gehen muss – und das muss es meistens bei mir – gebe ich einfach 2-3 Tropfen meiner selbst hergestellten Tinktur oder alternativ eines gekauften CBD Öls zu Kokosöl oder zu meiner Hautcreme und trage diese Mischung sofort auf die Haut auf.

Hanf Tinktur und CBD Öl in Fläschchen

Hanföl

Vielleicht wusstest du schon, dass zur Herstellung von Hanföl das CBD aus der Pflanze eliminiert und das so gewonnene CBD mittels Hanfsamenöl verdünnt wird. Wenn du CBD Öl kaufst, solltest du unbedingt auf den Hersteller achten. Es gibt einige Öle, die extrem schadstoffbelastet sind oder dessen CBD – Konzentration nicht dem entspricht, was auf der Verpackung steht. Informiere dich deshalb vorab über die Seriosität des Herstellers und/ oder Händlers.
In diesem Beitrag erfährst du Wissenswertes zur Anwendung und Dosierung der unterschiedlichen Konzentrationen von CBD Öl.

Hanfsalbe selbst herstellen

Natürlich kann man eine Hanfsalbe auch kaufen. Wenn du sie allerdings selbst herstellst, kennst du die Inhaltsstoffe und kostengünstiger ist es allemal.
Ich möchte mich gar nicht mit fremden Federn schmücken, deshalb findest du hier ein tolles Rezept zur Herstellung einer Hanfsalbe.

Wie sicher ist CBD?

  • Wie bei allen Naturheilmitteln können auch bei cannabidiolhaltigen Produkten Nebenwirkungen – jedoch keine Anhängigkeiten – auftreten. Die Nebenwirkungen sind nach bisherigen Erkenntnissen eher gering und deshalb gilt CBD als weitgehend sicher.
  • Die Wirkung sowie die optimale Dosis ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Es gilt daher, das Optimum für sich selbst herauszufinden. Du solltest mit einer geringen Tropfenanzahl starten und diese schrittweise erhöhen, bis die für dich wirksamste und am besten verträgliche Dosis erreicht ist.
  • Nebenwirkungen können verstärkt bei Menschen auftreten, die Vorerkrankungen haben und/oder Medikamente einnehmen. Wenn du also gesundheitliche Probleme hast und/oder in ärztlicher Behandlung bist, solltest du vor der Einnahme mit deinem Arzt oder Heilpraktiker sprechen.
  • CBD wirkt nachweislich blutdrucksenkend. Deshalb solltest du, falls du niedrigen Blutdruck hast, auf eine Einnahme verzichten.
  • Für Frauen mit Babywunsch sowie für Schwangere und stillende Mütter sind CBD Produkte nicht geeignet.
  • CBD solltest du immer mit genügend Wasser und zu den Mahlzeiten einnehmen.
Hanf Tinktur in Glasflasche mit Hanfblättern als Dekoration

Zum Schluss

Nicht nur gegen Angst und Schmerzen: – der Inhaltsstoff CBD hat in einigen Bereichen das Potential, positiv auf deine Gesundheit einzuwirken. Da die Forschung dazu erst am Anfang steht, kann man davon ausgehen, dass sich die Anwendungsmöglichkeiten noch erweitern werden.
CBD gilt als relativ sicher und gut verträglich und kann in bestimmten Fällen – wie beispielsweise auch bei depressiven Zuständen, Schlafproblemen, Muskelverspannungen oder unreiner Haut – eine echte Alternative zu synthetisch hergestellten Heilmitteln sein.
Wenn du CBD – Produkte lieber kaufen möchtest, informiere dich vorab und achte unbedingt auf einen seriösen Hersteller.

Bleib gesund und pass gut auf dich auf!

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