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Ein Wunder der Natur: Bor und seine Vorteile für die Gesundheit

Aus der Erkenntnis, dass sich bestimmte Eigenschaften von Elementen periodisch wiederholen, entwickelte Dmitri Iwanowitsch Mendelejew im 19. Jahrhundert das „Periodensystem der Elemente“, wo dem seltenen Halbmetall Bor die Ordnungszahl 5 zugewiesen wurde.

Bor kommt ganz natürlich in der Umwelt vor – allerdings nicht in reiner Form, sondern immer in Verbindungen. Borax, Borsäure, Kernit, Ulexit, Colemanit und anderen Borate sind Beispiele dafür. (1)
Dieses chemische Element spielt eine bedeutende Rolle für den Stoffwechsel aller Lebewesen. Neuesten Erkenntnissen zufolge sogar für das Leben auf der Erde insgesamt. (2)
Welche Vorteile Bor für unseren Organismus hat und wie du es nutzen kannst, erfährst du hier. Neugierig geworden? Dann lass uns starten…

Kann man einen Mangel an Bor feststellen?

Das ist sehr schwierig, Zudem gibt es keine wissenschaftlich fundierten Hinweise auf eine empfohlene Aufnahme von Bor. Sprich am besten mit deinem Arzt oder dem Heilpraktiker, ob es auf Grund von Beschwerden notwendig sein kann, Bor zu supplementieren oder ob eine Umstellung bzw. Anpassung der Ernährung ausreichend ist.

Sollte man Bor supplementieren?

Die Menge der Aufnahme von Bor aus der Ernährung ist davon abhängig, wo man wohnt. Während beispielsweise in den USA bis zu 7mg/ Tag aufgenommen werden, kann die tägliche Aufnahme in Europa nur 0,8mg/ Tag betragen.

Um Gesundheitsschäden zu vermeiden, wird empfohlen, nicht mehr als 20mg/ Tag einzunehmen (2).
Die Europäische Aufsicht für Lebensmittelsicherheit empfiehlt nicht mehr als 10mg/ Tag aus allen Quellen.
Die meisten Präparate aus dem Handel empfehlen eine Einnahme von 3mg/ Tag, was einer Kapsel entspricht.

Eine Mischung aus Haselnüssen, Walnüssen und Rosinen

Lebensmittel, die viel Bor enthalten

Ob es sich bei Bor um ein essentielles Spurenelement handelt, wird unter Wissenschaftlern kontrovers diskutiert. Sicher ist jedoch, dass es unseren Körper schon in geringen Mengen beeinflussen kann.

Wie in einer Studie veröffentlicht wurde, sind einige Lebensmittel besonders reich an Bor. Dazu gehören beispielsweise

– Rosinen mit 4,51mg pro 100g
– Mandeln mit 2,82mg pro 100g
– Haselnüsse mit 2,77mg pro 100g
– getrocknete Aprikosen mit 2,11mg pro 100g
– Avocado mit 2,06mg pro 100g
– Pflaumen mit 1,88mg pro 100g

Die Effekte von Bor auf die Gesundheit

In bestimmten medizinischen Bereichen hat sich der Einsatz von Bor als vorteilhaft erwiesen.
Allerdings muss betont werden, dass Studien teilweise unter Laborbedingungen durchgeführt wurden und dass sich die folgenden Ergebnisse auf medizinische Anwendungen unter ärztlicher Aufsicht und in Abhängigkeit von der Dosierung beziehen.

Ich stelle die wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung bei ausgewählten gesundheitlichen Problemen dar. Die Texte haben keinen Bezug zu den gängigen Nahrungsergänzungsmitteln. Deshalb ist ganz wichtig, dass du keine Selbstdiagnose stellst und keine Therapie ohne ärztliche Aufsicht startest.
Bitte informiere dich vorab und sprich die Einnahme mit deinem Arzt oder Heilpraktiker ab.

Heilung von Wunden

Bereits seit 1990 ist nachgewiesen, dass Bor einen bedeutenden Einfluss auf die Heilung von Wunden hat. Wie Forscher in ihrer Studie feststellten, konnte durch eine Behandlung mit einer 3%igen Lösung bei tiefen Wunden der Aufenthalt auf der Intensivstation um 2/3 verkürzt werden. Weitere Studien bestätigten ebenfalls den positiven Einfluss dieses Elements auf die Wundheilung (2).

In einer weiteren Forschungsarbeit wurde die Verwendung eines borhaltigen Gels auf diabetischen Fußgeschwüren untersucht. Dabei konnte festgestellt werden, dass das Gel die Wundheilung und das Wachstum von Gewebe positiv beeinflusst sowie eindrucksvolle Ergebnisse bei der Bekämpfung von Bakterien, Hefen und Pilzen zeigte.

Darstellung eines Gehirns im menschlichen Kopf

Verbesserung der Aktivität des Gehirns

Ein Mangel an Bor führt nachweislich zu einer verminderten elektrischen Aktivität des Gehirns. Wir merken das an Aufmerksamkeitsdefiziten, an Problemen mit dem Kurzzeitgedächtnis oder der Koordination und der Geschicklichkeit. Offensichtlich beeinflusst es also unsere kognitive Leistungsfähigkeit (2).

Reduzierung von Symptomen bei Arthritis

Schon seit den 60er Jahren gibt es vielversprechende Hinweise darauf, dass Bor eine effektive Behandlungsmöglichkeit bei Arthritis sein kann.
Wie Forscher in einer Studie herausfanden, korreliert in verschiedenen Regionen der Welt die Arthritisrate negativ mit der Aufnahme von Bor durch die Nahrung. Was bedeutet das? In Regionen, in denen die Boraufnahme normalerweise 1mg oder weniger pro Tag beträgt, liegt die Arthritisrate zwischen 20 und 70%. In jenen Gebieten, in denen die Menschen zwischen 3mg und 10mg pro Tag aufnehmen, wurde nur eine Rate von 0 bis 10% festgestellt.

In einer Studie mit 20 Arthritispatienten und einer Bor-Ergänzung von 6mg/ Tag konnte gezeigt werden, dass bei der Hälfte der Probanden eine Verbesserung eintrat, während in der Placebogruppe nur 10% der Probanden eine Besserung der Symptome feststellten.
Anhand der vorliegenden Daten erklärten die Forscher, dass dieses Element ein essentieller Nährstoff für Knochen und Gelenke ist. Jedoch sei noch weitere Forschung auf diesem Gebiet notwendig, um die Befunde zu bestätigen. (4)

In einer weiteren, kleineren Studie gingen Forscher der Frage nach, welchen Einfluss die Einnahme von Magnesium und Bor auf den Mineralstoffwechsel bei Frauen in der Menopause hat.
12 Frauen im Alter zwischen 48 und 82 Jahren erhielten über 119 Tage neben einer Diät mit 0,25mg Bor/Tag zusätzlich täglich 3mg Bor. Die Gruppe wurde getrennt, indem sieben der Frauen diese Diät mit wenig Magnesium und fünf der Frauen die Diät mit einem ausreichendem Magnesiumgehalt bekamen.

Die Ergebnisse zeigen, dass bei Frauen mit geringem Bor in der Nahrung und Supplementierung von Bor mit 3mg/Tag sowie ausreichender Aufnahme von Magnesium einem Kalziumverlust sowie einer Knochenentmineralisierung entgegengewirkt werden konnte (7).

Einfluss auf die Sexualhormone

Es ist nachgewiesen, dass Testosteron nicht einfach nur ein männliches Sexualhormon ist, welches mit sexueller Erregung zu tun hat. Dieses Hormon trägt zu einem stabilen Stoffwechsel verschiedener Körpersysteme bei und hat aktivierende Auswirkungen auf Knochen und Muskeln sowie auf die Stimmung und Wahrnehmung im Gehirn (5). Der Testosteronspiegel hat also bis zum fortgeschrittenen Alter einem großen Einfluss auf die Gesundheit und die Lebensqualität.

In einer Studie mit acht gesunden Männern haben Wissenschaftler festgestellt, dass sich nach einer Woche zusätzlicher Einnahme von Bor der Testosteronspiegel im Blut deutlich erhöht hatte (6).

Nicht nur bei Männern, sondern auch bei Frauen spielt Testosteron neben Östrogen eine Rolle. In den Wechseljahren geht die Funktion der Eierstöcke zurück, die für 50% des Testosterons verantwortlich sind, was sich hauptsächlich in einem sinkendes Bedürfnis nach Sexualität bemerkbar macht (5).
In einer Überprüfung der Testosterontherapie bei Frauen kamen Forscher zu dem Schluss, dass eine Testosteron-Niedrigdosis-Therapie wirksam zur Behandlung des sexuellen Interesses beiträgt (8).

Insgesamt ist eine Supplementierung von Testosteron nicht nur mit einer höheren sexuellen Lust verbunden, sondern begünstigt auch eine Erhöhung der Knochenmineraldichte, verbessert das Wohlbefinden und die Stimmung und sorgt für mehr Energie und Kraft. (5) Dieses Element kann also offensichtlich die Wirkung und auch die Menge an Testosteron und Östrogen im Körper positiv beeinflussen.(2)

Nierensteine

Wenn der Urin einem Mineral gegenüber übersättigt ist, können Nierensteine entstehen (9).
Einem männlichen Patienten mit Harnsteinen in den Harnwegen wurden Bor und Antioxidantien verabreicht, Zusätzlich wurde er gebeten, ausreichend zu trinken sowie Milchprodukte zu essen.

Mittels Ultraschalluntersuchungen konnte gezeigt werden, dass sich die Steine auflösten und die Schmerzen deutlich gelindert werden konnten. Die Wissenschaftler schlussfolgerten daraus, dass Harnsteine auf diese Art mit geringen Schmerzen und Blutungen abgestoßen werden können und dass die Auswirkungen von Bor und Antioxidantien auf Harnsteine weitere Forschung wert ist (10).

Zusammenhang zwischen Bor und Vitamin D3

Eine Pilotstudie, die in Serbien durchgeführt wurde, brachte erstaunliche Ergebnisse: 13 Probanden im mittleren Alter und mit einem vorhergesagten Vitamin – D – Mangel wurde 60 Tage lang ein borhaltiger Komplex (Calziumfructobat), der natürlich in Früchten vorkommt, verabreicht.
Die Studie fand in den Monaten Oktober bis Januar statt. Auf Grund der Jahreszeit war damit zu rechnen, dass sich der Vitamin D – Spiegel weiter verschlechtern würde. Im Ergebnis stieg der Vitamin – D – Spiegel jedoch durch eine Bor – Supplementierung deutlich um 20%. Der Studie ist zu entnehmen, dass die hormonellen Wirkungen dadurch entstehen, dass dieses Element die biologische Halbwertszeit und Bioverfügbarkeit der Vitamine D und E erhöht (2).

Zur Sicherheit und den Nebenwirkungen

Die meisten Menschen müssen Bor nicht supplementieren, weil es in vielen Lebensmitteln zur Verfügung steht. Wie bereits erwähnt, gibt es keine einheitlichen Empfehlungen für die zusätzliche Aufnahme von Bor. Falls du Bor zusätzlich einnehmen möchtest, solltest du folgendes beachten:

  • Borsäure darf niemals oral eingenommen werden, weil sie giftig ist (11).
  • In einigen Studien konnte ein negativer Einfluss von Bor auf die Funktion der Schilddrüse und den Hormonspiegel gefunden werden. Allerdings sind weitere Studien notwendig, um diese These zu bestätigen (12).
  • Schwangere und stillende Mütter sollten Bor nicht einnehmen.

Sprich vor der Einnahme mit deinem Arzt oder deinem Heilpraktiker, um kein gesundheitliches Risiko einzugehen.

Zum Schluss

Das chemische Element mit der Ordnungszahl 5 kann man als kleines Wunder für unseren Organismus bezeichnen, weil es tatsächlich viele Vorteile zur Gesunderhaltung und Heilung besitzt. Um alle positiven Ergebnisse zu bestätigen, ist weitere Forschung nötig. Dennoch sind die bisherigen Ergebnisse vielversprechend. Es lohnt sich also, bei bestimmten Beschwerden mit dem Arzt oder Heilpraktiker über eine zusätzliche Einnahme von Bor zu sprechen.

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

Haftungsausschluss

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Literaturnachweise:
(1) Is boron a prebiotic element? A mini-review of the essentiality of boron for the appearance of life on earth; https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22528885/
(2) Lara Pizzorno, MDiv, MA, LMT; Nothing Boring About Boron;
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4712861/
(3) Selami Demirci, Aysegül Dogan, Safa Aydın, Esra Cikler Dülger, Fikrettin Sahin; Boron promotes streptozotocin-induced diabetic wound healing: roles in cell proliferation and migration, growth factor expression, and inflammation; https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27206737/
(4) R E Newnham; Essentiality of boron for healthy bones and joints
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7889887/
(5) Jerald Bain; The many faces of testosterone
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2686330/


(6) Mohammad Reza Naghii, Mahmoud Mofid, Ali Reza Asgarim Mehdi Hedayati, Maryam-Saddat Daneshpour; Comparative effects of daily and weekly boron supplementation on plasma steroid hormones and proinflammatory cytokines
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21129941/
(7) F H Nielsen, C D Hunt, L M Mullen, J R Hunt; Effect of dietary boron on mineral, estrogen, and testosterone metabolism in postmenopausal women
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/3678698/
(8) S Bolour, G Braunstein; Testosterone therapy in women: a review
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15889125/
(9) Saeed R. Khan, Margaret S. Pearle und Hans-Göran Tiselius; Kidney stones
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5685519/


(10) M R Naghii; Boron and antioxidants complex: a new concept for the treatment of kidney stones without rigorous pain
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25110210/
(11) L.C. Wong, M. D. Heimbach, D. R. Truscott, B. D. Truncan; Boric Acid Poisoning
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1922689/
(12) Elizaveta V Popovam Alexey A Tinkov, Olga P Ajsuvakova, Margarita G Skalnaya, Anatoly V Skalny; Boron – A potential goiterogen?
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28673593/

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