Ingwer ist weit mehr als nur ein exotisches Gewürz. Er ist ein kulinarischer Alleskönner und weltweit bekannt für seine heilende Wirkung. Aber wusstest du, dass du diese goldene Wunderknolle auch ganz einfach zu Hause anpflanzen kannst? Stell dir vor, die frische Knolle direkt aus deinem Garten oder Balkon zu ernten und in deine Lieblingsrezepte zu integrieren! Komm mit in die Welt des Ingwers – von der Pflanzung bis zur Ernte – und entdecke, wie du das Beste aus dieser magischen Pflanze herausholen kannst.
Die wunderbaren Inhaltsstoffe des Ingwers: Ein tiefer Blick in die Wirkstoffe
Ingwer, seit Jahrhunderten in der Küche und der traditionellen Medizin geschätzt, ist mehr als nur ein geschmackvoller Zusatz in unseren Speisen. Sein markantes Aroma und seine gesundheitlichen Vorteile werden durch eine beeindruckende Mischung von Inhaltsstoffen verursacht, die in dieser erstaunlichen Knolle verborgen sind.
Eines der Hauptbestandteile des Ingwers ist Gingerol. Dieses Molekül ist hauptsächlich für die scharfe Note des frischen Ingwers verantwortlich und hat entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Bei der Hitzebehandlung, wie z.B. beim Kochen, wird Gingerol in Shogaol umgewandelt, eine andere Verbindung, die noch schärfer ist und ebenfalls eine Reihe gesundheitlicher Vorteile mit sich bringt.
Zingeron, das bei längerem Kochen von Ingwer entsteht, rundet die Liste der Hauptkomponenten ab. Es bietet nicht nur Geschmack, sondern hat auch antioxidative und antimikrobielle Wirkungen. Darüber hinaus enthält Ingwer auch eine Reihe von Vitaminen, Mineralstoffen und ätherischen Ölen, die synergistisch wirken und ihn zu einem echten Superfood machen.
Ingwer in der Heilkunde
In der traditionellen chinesischen Medizin und im Ayurveda wird Ingwer seit Jahrtausenden zur Linderung verschiedener Beschwerden eingesetzt. Eines der bekanntesten Anwendungsgebiete ist die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, besonders während der Schwangerschaft oder nach Operationen. Dank seiner entzündungshemmenden Eigenschaften kann Ingwer auch bei Gelenkschmerzen und Arthritis helfen.
Die bioaktiven Komponenten, insbesondere Gingerol, spielen eine Schlüsselrolle bei diesen heilenden Wirkungen. Es soll eine dem Aspirin ähnliche Wirkung haben, indem es Schmerzen lindern und Entzündungen bekämpfen kann. Die antioxidative Eigenschaften können dabei helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und Zellschäden vorzubeugen.
Aber nicht nur das. Ingwer kann auch die Verdauung unterstützen, den Blutzuckerspiegel regulieren und sogar bei Erkältungs- und Grippesymptomen Linderung verschaffen.
Es ist kein Wunder, dass diese goldene Knolle seit Generationen in der Naturheilkunde verwendet wird. Ob als Tee, frisch oder in Kapseln – Ingwer bietet eine natürliche und kraftvolle Unterstützung für Gesundheit und Wohlbefinden.
Ingwer bevorraten
Eine sehr gute Möglichkeit, um immer einen Vorrat im Haus zu haben, ist die Folgende:
Gib ein Gemisch aus 2/3 Erde und 1/3 Sand In einem etwas größeren Blumentopf. Stecke die frischen Wurzeln komplett in die Erde. Das Erde-Sand-Gemisch sollte stets ein wenig feucht, aber nie zu nass sein.
Bei Bedarf kannst du eine Wurzel herausziehen, ein Stück abschneiden und den restlichen Teil wieder in das Erdgemisch stecken. Auf diese Weise kannst du den Ingwer immer frisch verwenden, ohne dass die wichtigen Vitamine und Mineralstoffe verloren gehen.
Ingwer selbst ziehen
Möchtest du ihn selbst anbauen, benötigst du neben einer Bio-Knolle mit Austriebsknospen (Rhizom) eine gute Pflanzenerde und ein 25-30cm hohes Pflanzgefäß.
Schneide mit einem Messer zuerst das Rhizom in Stücke, wobei jedes Stück mindestens ein „Auge“ haben muss (siehe Bild oben). Diese Stücke sollten nun für etwa 12 Stunden in Wasser eingelegt werden.
Nach dieser Zeit kannst du die Rhizomstücke mit dem Auge nach oben so weit in das vorbereitete Pflanzgefäß stecken, dass sie oben noch ein wenig herausschauen. Die Anzahl der Stücke pro Gefäß ist von der Größe des Topfes abhängig. Ich rechne eine Pflanze pro 10-15 cm Topfbreite.
Die Erde wird nur befeuchtet und sollte dann auch nur feucht (nicht nass) gehalten werden. Gießt man zu viel, faulen die Ingwerstücke und die Mühe war umsonst.
Der Topf sollte hell und warm, jedoch keinesfalls in der prallen Sonne stehen. Man kann ihn mit Klarsichtfolie bedecken, um das Keimen zu beschleunigen. Allerdings ist etwas Geduld gefragt, denn es kann schon ein paar Wochen dauern, bis die Rhizomstücke keimen. Im Laufe der nächsten Monate entwickelt sich aus dem Rhizomstück eine Ingwerpflanze.
Später, wenn die Triebe langsam gelb werden, ist es fast geschafft. Die Pflanze braucht dann nun nur noch ganz wenig Wasser.
Sobald die Blätter verwelkt sind, kannst du die Wurzel aus der Erde ziehen und den benötigten Teil abschneiden. Hat das verbleibende Stück ein „Auge“, kannst du es für eine neue Pflanze wieder in frische Erde eingraben. Alternativ kannst du es nach obiger Methode haltbar machen.
Die Nutzung
Die rohe, geschälte Wurzel kannst du in dünne Scheiben schneiden und als Beigabe Salaten oder Fleischgerichten verwenden, denen er ein besonderes Aroma verleihen kann. Auch im Tee machen sich die Scheiben gut. Hast du eine Bio-Knolle, musst du sie dafür nicht unbedingt schälen.
Probiere doch mal meine Lieblingsrezepte:

Rezeptidee: Ingwer-Zitronen-Sirup
Für eine kleine Menge Sirup schälst du zunächst 4 gewaschene Bio-Zitronen mit einem kleinen Messer oder einem Sparschäler. Die Zitronenschalen kochst du zusammen mit 150g ungeschältem und in Scheiben geschnittenen Ingwer sowie mit 370g Zucker (oder Honig) und 350 ml Wasser auf.
Lasse die Mischung ca. 30 min. köcheln und anschließend etwas abkühlen.
Inzwischen kannst du die abgeschälten Zitronen auspressen.
Ganz zum Schluss gibst du den Zitronensaft zu, damit das hitzeempfindliche Vitamin C nicht verloren geht.
Den noch warmen Sirup durch ein Sieb geben, in kleine Fläschchen abfüllen und gut verschließen. Im Kühlschrank oder im kühlen Keller aufbewahren.
Rezeptidee: Ingwer Shot
Dieses konzentrierte Powergetränk hat es in sich. Zur Stärkung des Immunsystems, als vitaminreicher Start in einen neuen Tag oder als Hilfe bei Erkältungssymptomen – mit einem Ingwer Shot am Morgen gibt’s die Extraportion Energie für den Tag.
Ich empfehle, ihn einmal pro Woche frisch zuzubereiten und täglich morgens ein kleines Schnapsgläschen (4cl) davon zu trinken. Man benötigt 70g Bio-Ingwer in kleinen Würfeln, den Saft von 1,5 Bio-Orangen, 70ml Apfelsaft naturtrüb, 1 gestrichenen Teelöffel Kurkuma und 50ml Honig oder Agavendicksaft. Alle, die sich nicht am Geruch oder Geschmack stören, können alternativ noch eine geschälte Knoblauchzehe zufügen. Alle Zutaten im Mixer fein pürieren und in ein kleines Fläschchen oder Glas abfüllen. Die Mischung muss im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Rezeptidee: Ingwer Öl
Dieses Öl ist eine weitere Möglichkeit, um von den vielen gesundheitlichen Vorteilen der Knolle zu profitieren. Es ist einfach herzustellen, braucht maximal einen Tag zur Zubereitung und ist definitiv günstiger als gekauftes Ingweröl.
Alles, was du dazu brauchst, ist eine größere Bio-Ingwerwurzel – in Scheiben geschnitten und getrocknet – sowie die gleiche Menge gutes Olivenöl.
Schneide den frischen Ingwer in dünne Scheiben und trockne sie entweder auf einem Blech an der Luft (mit einem Geschirrtuch abgedeckt), im Dörrautomaten oder im Backofen schonend bei maximal 40 Grad (Tür dabei einen Spalt offenlassen!).
Mit der Fingerprobe kannst du testen, ob die Scheiben trocken sind: Wenn du mit dem Finger darauf drückst, sollte keine Flüssigkeit mehr austreten.
Gib nun die getrockneten Ingwerscheiben mit dem Öl in einen Topf und halte die Mischung bei geringer Hitze für 2 Stunden warm. Keinesfalls darf das Öl heiß werden.
Nach dieser Zeit kannst du den Topf vom Herd nehmen und das Öl abkühlen lassen. Gib es anschließend durch ein Sieb, fülle es in eine Flasche ab und lagere es im Kühlschrank.
Mit Ingweröl kannst du deine Gerichte verfeinern. Als Heilöl hilft es – äußerlich angewendet – bei Muskelschmerzen oder innerlich zur Linderung von Erkältungsbeschwerden.
Viele weitere Rezepte mit Ingwer findest du hier.
Gedanken zum Schluss
Die Reise durch die Welt des Ingwers zeigt nicht nur, wie vielseitig und wertvoll diese Knolle ist, sondern auch, dass sie weit mehr kann als nur ein einfaches Küchengewürz zu sein. Mit der Fähigkeit, sie selbst anzupflanzen und zu pflegen, können wir uns direkt mit der Natur verbinden und deren Gaben in unserer eigenen Umgebung schätzen lernen. Der Ingwer bietet uns sowohl kulinarische Delikatessen als auch therapeutische Vorteile, die unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden steigern. Es ist eine echte Bereicherung, dieses Wissen und die Praxis rund um den Ingwer in unseren Alltag zu integrieren und von den vielfältigen Vorteilen dieser edlen Wurzel zu profitieren.
Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!
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