Heilen mit Schwarzkümmel – Fakt oder Fiktion?
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Schwarzkümmel als alternative Medizin?
Heilen mit Schwarzkümmel: Die Suche nach alternativen Heilmethoden ohne oder mit sehr geringen Nebenwirkungen machen Pflanzenwirkstoffe zunehmend interessanter.
Gerade in den letzten Jahren gab es einen regelrechten Hype um Schwarzkümmel (Nigella sativa).
Ist die Heilkraft, die dem Schwarzkümmel zugeschrieben wird, wirklich so einzigartig? Hier erfährst du es. Neugierig geworden? Dann lass uns starten…
Zur Geschichte des Schwarzkümmels
Ursprünglich in Westasien beheimatet, wird die kleine Pflanze mit den blauen oder weißen Blüten schon seit mehreren tausend Jahren als Naturmedizin genutzt. Vor allem in arabischen und asiatischen Ländern gilt der Samen sowie das daraus gepresste Öl als besonders bedeutsam für die Gesundheit.
Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien beschäftigt sich seitdem mit dem gesundheitlichen Nutzen und möglichen Nebenwirkungen des Schwarzkümmels.
Inzwischen bestätigten Wissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen, was den Indern schon seit langer Zeit bekannt ist: Die Einnahme von Schwarzkümmel kann sowohl zur Gesunderhaltung des Organismus als auch bei bestimmten gesundheitlichen Problemen zu beeindruckenden Ergebnissen führen.
Ist Heilen mit Schwarzkümmel möglich?
Schwarzkümmel enthält verschiedene Vitamine und Mineralien, wie beispielsweise Zink, Phosphor, Eisen, Kupfer und das Provitamin A.
Zudem enthalten die Samen etwa 30% ungesättigte Fettsäuren (beispielsweise Linolsäure) sowie auch einige gesättigte Fettsäuren. Die im Schwarzkümmel enthaltenen Thymoquinone sind für die Forschung besonders interessant.
Nicht nur in Laborversuchen, sondern auch an lebenden Organismen konnte in den bisherigen Studien eine antioxidative (1), entzündungshemmende (2) und antitumorale (3) Wirkung nachgewiesen werden. Obwohl Schwarzkümmel in vielen Studien vorwiegend an Tieren getestet wurde, konnten einige Forscher durch Doppelblindstudien die positiven Effekte von Schwarzkümmel auch am Menschen nachweisen und dokumentieren.
Auch ein neuerer wissenschaftlicher Artikel aus dem Jahr 2017 bestätigt in bemerkenswerter Weise die Vorteile von Schwarzkümmel auf wichtige Bereiche der Gesundheit. Allerdings wurde in diesen Versuchen größtenteils eine relativ hohe Dosis verabreicht.
6 wissenschaftlich belegte Vorteile
Heilen mit Schwarzkümmel bei Hautproblemen
In einem Review gingen Wissenschaftler der Frage nach, inwiefern sich die Verwendung von Schwarzkümmelöl auf unser wichtigstes Organ – die Haut – auswirkt.
Die Ergebnisse zeigen gute Resultate gegen resistente Mikroorganismen, was gerade im Hinblick auf das immer wichtiger werdende Thema der wachsenden Antibiotika-Resistenz interessant ist.
Obwohl bisher nur in Tierversuchen nachgewiesen, sind die Ergebnisse bezüglich der Hemmung des Wachstums von Hefepilzen (wie bspw. Candida Albicans) ebenfalls durchaus vielversprechend.
In einer weiteren wissenschaftlichen Studie mit Mäusen konnten Wissenschaftler auch eine antiparasitäre Wirkung des Schwarzkümmels nachweisen. Die Entzündungssymptome in der Testgruppe mit dem Schwarzkümmelöl waren bedeutend geringer als in der entsprechenden Kontrollgruppe, welcher das Öl nicht verabreicht wurde.
Patienten mit Akne Vulgaris brachte die Gabe von Schwarzkümmelöl nach einer Dauer von zwei Monaten eine recht beachtliche Verbesserung. Immerhin 67% der Teilnehmer waren vollumfänglich zufrieden, 28% teilweise zufrieden und nur 5% waren unzufrieden. Die Forscher rechnen das Ergebnis den antimikrobiellen, immunmodulierenden und entzündungshemmenden Effekten des Schwarzkümmelöls zu.
Schwarzkümmel und Asthma
In verschiedenen Studien am Menschen konnte gezeigt werden, dass Schwarzkümmel die Symptome bei Allergien, insbesondere jene in Verbindung mit Atemschwierigkeiten, lindern kann. Bei täglicher Einnahme von Schwarzkümmelsamen-Extrakt konnten die Symptome reduziert und die Lungenfunktion gestärkt werden. Diese Patienten benötigten zudem weniger Medikamente und Inhalationen.
Wie in einer weiteren Studie nachgewiesen wurde, kann Schwarzkümmel auch bei Atemproblemen, die nicht in Verbindung mit einer Allergie stehen, eine Hilfe sein.
Das Extrakt der Samen erhöhte die Atmungs- und Lungenfunktion und verringerte somit die von Notwendigkeit der Nutzung von Inhalationen.
Schwarzkümmel zur Gewichtsreduktion
Den bedeutenden Einfluss von Schwarzkümmel auf die Gewichtsreduktion konnten Forscher in einem neueren Review, welches im „Journal of Diabetes and Metabolic Disorders“ erschien, zeigen. Allerdings sollten hier, so die Wissenschaftler, weitere Langzeitstudien folgen, um die Ergebnisse zu bestätigen.
Schwarzkümmel und Krebs
Kann Schwarzkümmel den Krebs tatsächlich heilen? Die ehrliche Antwort: Man weiß es nicht genau. Zwar wurde in einer neueren Studie untersucht, wie Schwarzkümmelöl den programmierten Zelltod unterschiedlicher Arten von Krebszellen, insbesondere von Hirntumoren , Leukämie und Brustkrebs beeinflussen kann. Da die Studien vorwiegend im Labor an Zellen und nicht am Menschen erfolgten, können Forscher noch nicht endgültig darüber urteilen, wie effektiv Schwarzkümmel bei der Behandlung gegen Krebs am Menschen wirkt.
Weitere Forschung ist hier notwendig. Dennoch zeigen die bisherigen Ergebnisse, dass im Schwarzkümmel möglicherweise das Potential liegt, um langfristig bestimmte Krebsarten auf natürlichem Weg zu heilen.
Schwarzkümmel und Diabetes
Dass Schwarzkümmelöl einen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat, wiesen Wissenschaftler in einem Review nach. Die erfolgversprechenden Ergebnisse könnten ein Lichtblick für Diabetiker sein.
Da die Studie ausschließlich an Tieren erfolgte, ist zur Validierung weitere Forschung nötig, so die Wissenschaftler.
Schwarzkümmel und Unfruchtbarkeit
In einer Placebo-kontrollierten Studie wurde der Einfluss des Schwarzkümmels an Männern mit Unfruchtbarkeit untersucht. Dabei wurde herausgefunden, dass Schwarzkümmelöl die Spermienbewegungen und die Spermienanzahl erhöhen und somit in einigen Fällen dazu beitragen könnte, das Problem der Unfruchtbarkeit auf natürlichem Weg zu lösen.
Die Anwendung
Schwarzkümmel kann sowohl pur als Pulver oder als gequetschter Samen verzehrt, als Öl zur Hautpflege oder auch als Beigabe zu selbst hergestellten Seifen, Shampoos oder Cremes verwendet werden.
In der Küche kann Schwarzkümmel als aromatisches Gewürz beispielsweise Brot, Fladenbrote, Brotaufstriche, Salate, Fleisch, Suppen oder Dips verfeinern.
In der Naturheilkunde sind die Erfolge stark von der richtigen Einnahme und Dosierung abhängig. Deshalb empfehle ich in diesem Zusammenhang, sich über entsprechende Literatur oder auf seriösen Webseiten zu informieren.
Wann Schwarzkümmel nicht genutzt werden sollte
Obwohl derzeit keine Nebenwirkungen belegt sind, wird in einigen wenigen Fällen zur Vorsicht geraten:
- Schwarzkümmel ist in der Lage, den Blutzuckerspiegel zu senken.
Dennoch sollten Diabetes-Patienten ihren Arzt vor einer Einnahme konsultieren. - Menschen mit hohem Blutdruck sollten sich vor der Einnahme ebenfalls medizinisch beraten lassen.
- Während einer Schwangerschaft sollte auf Schwarzkümmel verzichtet werden.
- Nicht jede Haut reagiert gleich. Deshalb sollte vor der äußeren Anwendung mit Schwarzkümmelöl ein Allergietest durchgeführt werden.
Woher bekomme ich Schwarzkümmel?
Schwarzkümmel ist als Samen, als Schwarzkümmelöl – Kapseln oder als Schwarzkümmelöl im Handel erhältlich. Ich würde in jedem Fall die Bio-Produkte bevorzugen.
Auch für Tiere ist Schwarzkümmel – beispielsweise als Öl oder auch als Kuchen – erhältlich.
Schwarzkümmel gedeiht auch im eigenen Garten an einem vollsonnigen Standort. Nach der Blüte (etwa im Juni) entwickeln sich die kleinen, bräunlich-schwarzen Samen, die etwa im Oktober geerntet werden können. Presst man die Samen, erhält man das Schwarzkümmelöl.
Zum Schluss
Schwarzkümmel hat mit seinen unglaublich vielen positiven Effekten und seinen sehr geringen Nebenwirkungen einen festen Platz in der Naturheilkunde. Die ihm nachgesagten heilenden Kräfte gehen weit über das oben Genannte hinaus.
Informiere dich! Ich denke, dass Schwarzkümmel für alle, die auf eine gesunde und alternative Medizin Wert legen, ein fester Bestandteil – sowohl in der täglichen Ernährung als auch in der Hausapotheke – sein sollte.
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Bleib gesund und pass gut auf dich auf!
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