Was tun bei Überforderung? Wenn die Arbeit über den Kopf wächst…

Überforderung ist ein Gefühl, das heutzutage viele von uns kennen. Studien zeigen, dass ein beträchtlicher Teil der Menschen weltweit regelmäßig das Gefühl hat, am Limit zu sein. Wenn dieser Zustand allerdings zur Norm wird, braucht es Wege, um das Ruder wieder in die Hand zu nehmen – bevor der Sturm des Burnouts droht.

Warum wir uns manchmal übernehmen

In unserer schnelllebigen Welt ist es nicht ungewöhnlich, dass wir uns hin und wieder überfordert fühlen. Die Hintergründe sind jedoch oft komplexer, als wir denken.

Eigene Ansprüche und Perfektionismus

Viele Menschen sind ihre härtesten Kritiker. Sie setzen sich selbst hohe Maßstäbe und streben ständig danach, über sich hinauszuwachsen. Dieser innere Antrieb kann zweifellos zu hervorragenden Ergebnissen führen. Allerdings birgt er die Gefahr, dass übermäßiger Druck zu Überforderung führen kann. Der ständige Wunsch, Perfektion zu liefern, kann uns dazu bringen, mehr zu tun, als wir tatsächlich können oder sollten.

Anforderungen von außen

Nicht immer sind es die eigenen hohen Ansprüche, die zur Überlastung beitragen. Manchmal sind es auch die Erwartungen von Familienmitgliedern, Kunden, Kollegen oder dem Chef, die uns das Gefühl geben, nicht genug zu sein. Ständige Verfügbarkeit und überdurchschnittliches Engagement wird als Norm betrachtet, was den individuellen Stress zusätzlich erhöht.

Die Balance zwischen Wollen und Müssen

Es ist eine feine Linie zwischen dem, was wir persönlich erreichen wollen, und dem, was andere von uns erwarten. Und obwohl beides Druck erzeugen kann, ist der Unterschied in der Wahrnehmung oft entscheidend. Selbstauferlegter Druck kann motivierend wirken, während externer Druck schnell als belastend empfunden wird.

Mann leidet an Überforderung.

Erste Schritte aus der Überforderung

Weil hohe Leistungserwartungen inzwischen zur Regel geworden sind, finden sich viele Menschen am Rand der Überforderung wieder. Bevor dieser Zustand jedoch zur chronischen Belastung wird, solltest du wirksame Strategien nutzen, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.

  • Halte einen Moment inne
    Wenn das Gefühl der Überforderung aufkommt, ist es essenziell, kurz innezuhalten. Dieser Moment erlaubt dir, Abstand von der aktuellen Stresssituation zu nehmen und die Gedanken und Gefühle zu sortieren. Das schafft die Möglichkeit, die Lage objektiver zu betrachten.
  • Atme tief durch
    Ein einfacher, aber kraftvoller Akt: Durch bewusstes, tiefes Durchatmen kannst du deinen Körper beruhigen und den Geist schärfen. Es unterstützt dich dabei, aus der Stressreaktion herauszukommen und in einen Zustand der Ruhe und des klaren Denkens zu wechseln.
  • Setze deine Prioritäten neu
    Oftmals fühlen wir uns überfordert, weil wir versuchen, zu viele Dinge auf einmal zu erledigen. Hierbei kann es hilfreich sein, die anstehenden Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit zu sortieren. Welche Aufgaben müssen sofort erledigt werden und welche können warten?
  • Formuliere realistische Ziele
    Um dich vor Überforderung zu schützen, ist es wichtig, dass du lernst, dich selbst und deine Fähigkeiten gut einzuschätzen. Wenn du ständig über deine Grenzen hinausgehst, wird das auf Dauer nicht funktionieren. Realistische Ziele können dir helfen, das Risiko von Enttäuschungen und die damit verbundene Überforderung zu verringern.
  • Hole dir fachlichen Rat
    Es gibt Momente, in denen man einfach nicht über das benötigte Wissen oder die Fähigkeiten verfügt, um eine bestimmte Aufgabe effizient zu erledigen. In solchen Fällen kann es klug sein, jemanden mit mehr Erfahrung oder Fachwissen um Rat zu fragen.
  • Suche Hilfe
    Es ist ein Zeichen von Stärke, zuzugeben, dass man Hilfe benötigt. Es kann familiäre oder kollegiale Hilfe sein, um die Aufgaben besser zu verteilen. Emotionale Unterstützung, in der man seine Gefühle und Sorgen teilt, kann zudem eine neue Perspektive bieten oder einfach nur Erleichterung verschaffen.

    Wenn die Bitte um Unterstützung allerdings ins Leere läuft, kann das Gefühl der Isolation und Überforderung noch verstärkt werden. In solchen Situationen sind Resilienz und proaktives Handeln gefragt. Hier sind einige Schritte und Überlegungen, die in solch schwierigen Zeiten helfen können:

    Selbstreflexion: Manchmal kann die Art und Weise, wie man um Hilfe bittet, das Ergebnis beeinflussen. War die Bitte klar und präzise formuliert? Wurde der Ernst der Situation vermittelt? Ein ehrlicher Blick darauf, wie man kommuniziert hat, kann hilfreich sein.

    Alternativen suchen: Wenn Familienmitglieder, Kollegen oder Vorgesetzte keine Unterstützung bieten können oder wollen, gibt es vielleicht andere Ressourcen, die helfen können. Manchmal können Berater oder Coaches wertvolle Hilfe leisten.

    Netzwerke: Die erweiterte private und berufliche Community kann eine unschätzbare Ressource sein. Sie können Möglichkeiten bieten, dass du Unterstützung und Rat von Gleichgesinnten oder Fachleuten erhältst.

    Selbsthilfe: Es gibt zahlreiche Ressourcen – von Online-Kursen bis zu Fachbüchern – die helfen können, sich besser gerüstet und selbstsicherer zu fühlen.

    Grenzen setzen: Wenn es keine Unterstützung gibt und die Arbeitsbelastung unzumutbar bleibt, ist es wichtig, Grenzen zu setzen. Es kann notwendig sein, ein klärendes Gespräch zu führen und deutlich zu machen, was machbar ist und was nicht.

    Umfeldwechsel: Wenn wiederholte Bitten um Unterstützung ignoriert werden und man sich chronisch überfordert und allein gelassen fühlt, kann es an der Zeit sein, über einen Wechsel im Job nachzudenken.

Langfristig Stress reduzieren

Die beste Lösung ist natürlich, eine Situation der Überforderung gar nicht erst aufkommen zu lassen. Das bedeutet, regelmäßig zu reflektieren, Grenzen zu setzen und sich nicht ständig zu überladen. Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können zudem helfen, den Stresspegel zu senken.

Gedanken zum Schluss

Die ersten Schritte aus der Überforderung beginnen im Kopf. Mit Achtsamkeit, Organisation und dem Mut, Unterstützung in Anspruch zu nehmen, kann man das Chaos bewältigen und wieder Herr der Lage werden.

Erinnere dich daran, dass jeder von uns seine Stärken und Schwächen hat. Das Erkennen der eigenen Grenzen und das proaktive Suchen nach Unterstützung kann den Unterschied machen zwischen ständigem Stress und erfolgreichem Bewältigen der täglichen Herausforderungen – für ein entspanntes und erfolgreiches Leben.

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

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