Knackige Superhelden: Mandeln in der Heilkunde und Küche
Mandeln – Sie sind nicht nur vielseitig, sondern gesundheitlich wertvoll und dazu noch äußerst lecker. Seit Jahrhunderten kennt man sie in vielen Kulturen als nährstoffreiche Nussfrucht, denn sie bietet weit über ihren Geschmack hinaus eine Fülle gesundheitlicher Vorteile. Lass uns einen Blick auf die positiven gesundheitlichen Aspekte des regelmäßigen Verzehrs sowie die Verwendungsmöglichkeiten dieser Steinfrüchte werfen. Neugierig geworden? Dann lass uns starten…
Zur Herkunft
Wusstest du, dass Mandeln – botanisch gesehen – zu den Rosengewächsen gehören?
Man vermutet, dass sie ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum stammen und sich erst im Laufe der Zeit über die ganze Welt verbreitet haben. Mandeln werden heute in vielen Regionen der Welt angebaut- in Europa vorwiegend in Spanien und Portugal.
Die Arten von Mandeln
Es gibt verschiedene Arten von Mandelbäumen, von denen die beiden wichtigsten und am häufigsten vorkommenden Arten die „Süße Mandel“ (Prunus dulcis) und die „Bittere Mandel“ (Prunus amygdalus var. amara) sind.
Als beliebteste und meistverwendete Art kann die süße Mandel pur gegessen sowie zur Herstellung von Mandelmilch, Mandelbutter, Mandelöl und vielem mehr verwendet werden. Sie enthalten wenig bis gar kein giftiges Amygdalin (Blausäureglycosid).
Bittere Mandeln enthalten dagegen einen höheren Gehalt an Amygdalin und sind daher in größerer Menge gesundheitsschädlich. Sie haben ohnehin einen sehr bitteren Geschmack und eignen sich deshalb nicht zum rohen Verzehr. Allerdings werden sie in in speziellen Verfahren entgiftet und beispielsweise zur Herstellung von Bittermandelöl und Amaretto-Aroma verwendet.
Mandeln in der Heilkunde
Dass diese Nusskerne eine ausgezeichnete Quelle für die verschiedensten Vitamine und Mineralstoffe sind, konnte in mehreren Studien belegt werden (1) (2) (3).
Reich an Vitamin E – einem starken Antioxidans – schützen sie die Zellen vor Schäden vor freien Radikalen, wirken sich positiv auf das Hautbild aus und stärken das Immunsystem.
Als eine hervorragende Quelle für Magnesium – einem Mineralstoff, der an vielen Vorgängen im Körper beteiligt ist – spielen sie eine wichtige Rolle beim Energiestoffwechsel, bei der Erhaltung der Muskel- und Knochengesundheit sowie der Nervenfunktion,
Obwohl sie weniger Kalzium als Milchprodukte enthalten, sind sie dennoch eine gute pflanzliche Quelle für dieses wichtige Mineral. Neben starken Knochen und gesunden Zähnen ist Kalzium wichtig für einen normalen Herzrhythmus, für die Blutgerinnung und zur Regulierung der Nervenfunktion.
Die enthaltenen Ballaststoffe tragen zur Regulierung des Blutzuckers bei.
Einfach ungesättigte Fettsäuren können helfen, den Cholesterinspiegel im Blut zu regulieren. Sie können das „schlechte“ LDL-Cholesterin senken und das „gute“ HDL-Cholesterin erhöhen. Das kann dazu beitragen, das Risiko von Herzkrankheiten zu verringern.
Diese und weitere Nährstoffe machen die knackigen Früchte zu einer nährstoffreichen und gesunden Ergänzung. Weitere Forschung ist jedoch nötig, um die positiven Ergebnisse zu bestätigen.
Bedenke jedoch, dass Mandeln besonders kalorienreich sind. Wenn du also auf dein Gewicht achten willst, ist eine ganze Tüte auf einmal vielleicht keine gute Idee.
Die Verwendung in der Volksmedizin
Die kleinen Powernüsse haben in der Volksmedizin eine lange Tradition und werden bei allerlei gesundheitlichen Problemen genutzt.
Eine der bekanntesten Anwendungen ist sicherlich das Mandelöl. Es wird aus den süßen Mandeln gewonnen und wird sowohl als Massageöl als auch zur Haut- und Haarpflege verwendet.
Sie gelten zudem als altes Hausmittel bei Husten und Halsschmerzen. Einfach ein paar Mandeln kauen oder eine warme Mandelmilch trinken und schon soll man sich besser fühlen.
Auch bei Hautproblemen wie Ekzemen oder Hautreizungen können sie hifreich sein. Mandelmilch, die aus gemahlenen Mandeln hergestellt wird, gilt als sanftes und natürliches Mittel zur Beruhigung und Pflege der Haut.
Mandeln in der Küche
Die knackigen Früchte sind in der Küche vielseitig verwendbar. Du kannst sie einfach so knabbern, rösten oder kandieren, zu Mandelmilch, Mandelbutter, Marzipan oder zu Mandelmehl verarbeiten.
Übrigens eignet sich Mandelöl auch zum Kochen – allerdings sollte es nicht erhitzt werden, um die guten Inhaltsstoffe nicht zu zerstören. Etwas Mandelöl als Abschluss über ein Gemüsegericht geträufelt oder in einem Salatdressing macht es sich wunderbar. Mandelöl ist zudem auch ein wichtiger Bestandteil vieler Süßigkeiten und Desserts.
Rezept: Gebrannte Mandeln – Mandeln karamellisieren
Was für eine köstliche Leckerei, die du ganz einfach zuhause zubereiten kannst.
Du brauchst dazu:
200 g Mandeln (geschält oder ungeschält)
150 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1/2 TL Zimt
1 Prise Salz
100 ml Wasser
So wird’s gemacht:
- Lege zuerst ein Backblech mit Backpapier ausund stelle es beiseite.
- In einer Pfanne mit dickem Boden vermische Zucker, Vanillezucker, Zimt und eine Prise Salz.
- Gieße das Wasser dazu und rühre alles gut um, bis sich der Zucker etwas aufgelöst hat.
- Nun wird die Mischung bei mittlerer Hitze aufgekocht. Füge nun die Nusskerne hinzu und rühre sie schnell unter die Zuckerlösung, sodass alle Mandeln gleichmäßig damit überzogen sind.
- Koche unter ständigem Rühren weiter, bis das Wasser verdampft ist und der Zucker zu karamellisieren beginnt. Die Nüsse sollten eine glänzende und leicht goldene Zuckerschicht bekommen.
- Nimm die Pfanne vom Herd und verteile die karamellisierten Mandeln sofort auf dem vorbereiteten Backblech. Achte darauf, dass sie nicht zu sehr aneinander kleben. Sei besonders vorsichtig, weil die Zuckermischung sehr heiß ist und schnell hart wird. Berühre die Mandeln nicht mit bloßen Händen, um Verbrennungen zu vermeiden.
- Lasse die Mandeln auf dem Backblech vollständig abkühlen, bevor du sie servierst oder in luftdichte Behälter umfüllst.
Rezept Salzmandeln – geröstete Mandeln
Ein köstlicher und einfacher Snack, den du ganz einfach selber machen kannst.
Du brauchst dazu nur:
200 g Mandeln unbehandelt
200ml Wasser
3 EL Salz
So wird’s gemacht:
- Koche das Wasser auf, gib das Salz hinein und löse es gut auf.
- Nimm das Wasser vom Herd und füge die Nusskerne zu. Lasse sie 20 Minuten ziehen.
- Inzwischen heize deinen Ofen auf 160°C (Umluft) vor.
- Gieße die Mandeln in einem Sieb ab und lasse sie gut abtropfen.
- Lege ein Backblech mit Backpapier aus.
- Verteile die Mandeln auf dem Blech. Sie sollten sich nicht berühren.
- Backe sie auf der mittleren Schiene im Ofen etwa 20 Minuten.
- Lasse sie gut abkühlen, bevor du sie genießt. In einem Schraubglas halten sich die Mandeln einige Tage.
Marzipan selber machen
Marzipan ist eine Süßigkeit aus gemahlenen Mandeln, Zucker und Rosenwasser. Hier findest du ein einfaches Rezept, um Marzipan zu Hause selbst herzustellen.
Du brauchst:
100 g geschälte und gemahlene Mandeln
75 g Puderzucker (gesiebt)
1 1/2 EL Wasser
1/2 – 1 TL Rosenwasser
etwas Mandelextrakt (optional)
So geht’s:
- Die gemahlenen Mandeln werden zusammen mit dem Puderzucker in eine Küchenmaschine oder einen Mixer gegeben und zu einem feinen Pulver vermahlen. Schütte das Zucker-Mandel-Pulver in eine Schüssel.
- Jetzt fügst du Wasser und Rosenwasser hinzu und knetest alles zu einem glatten Teig, der zusammenhalten sollte. Das Rosenwasser verleiht dem Marzipan einen angenehmen Geschmack.
- Ist der Teig zu trocken, füge noch ein-zwei Tropfen Wasser zu. Ist er zu feucht, hilft noch etwas Mandelmehl.
- Knete in noch eine halbe Minute auf einer sauberen Oberfläche, forme ihn zu einer Rolle und wickle ihn in Frischhaltefolie.
- Lagere es im Kühlschrank und verbrauche es möglichst innerhalb einer Woche.
Nebenwirkungen und Risiken
Allergien sind eine häufige und ernstzunehmende gesundheitliche Herausforderung, mit der viele Menschen weltweit konfrontiert sind. Eine der verbreiteten Nahrungsmittelallergien betrifft Mandeln, die als Teil vieler kulinarischer Zubereitungen verwendet werden. Es ist wichtig, die potenziellen Risiken von Mandeln zu kennen und zu verstehen, um allergische Reaktionen zu vermeiden und die Gesundheit zu schützen.
Die Symptome einer Mandelallergie reichen von leichten Hautausschlägen und Juckreiz bis hin zu schweren Reaktionen wie Anaphylaxie – einer lebensbedrohlichen, allergischen Reaktion, die eine schnelle medizinische Notfallversorgung erfordert.
Deshalb ist es wichtig, eine Nahrungsmittelallergie frühzeitig zu erkennen und die entsprechenden Stoffe (auch als Inhaltsstoff in verarbeiteten Lebensmitteln) zu meiden.
Zum Schluss
Mandelbäume haben ihren Ursprung im östlichen Mittelmeerraum, sind aber heute weltweit verbreitet. Es werden zwei Hauptarten von Mandeln unterschieden: die süße und die bittere Mandel. Erstere ist beliebt und vielseitig verwendbar, während die Bitteermandel aufgrund ihres Gehalts an Amygdalin speziell verarbeitet werden muss, um sie gesundheitlich unschädlich zu machen.
Dank der enthaltenen Nährstoffe werden diesen Steinfrüchten vielfältige positive Auswirkungen auf die Gesundheit nachgesagt. So können sie unter anderem zur Stärkung des Immunsystems, zur Förderung der Knochengesundheit, zur Regulierung des Cholesterinspiegels und zur Verbesserung des Hautbildes beitragen.
In der Küche sind Mandeln äußerst vielseitig verwendbar und können roh gegessen, geröstet, kandiert oder zu verschiedenen Produkten wie Mandelmilch, Mandelbutter oder Marzipan verarbeitet werden.
Leider können sie bei einigen Menschen schwere allergische Reaktionen hervorrufen, weshalb du beim Verzehr äußerst vorsichtig sein und bei den ersten Anzeichen medizinische Hilfe in Anspruch nehmen solltest.
Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!
Besuche mich doch auch mal auf PInterest!
Quellen zu Mandeln in der Heilkunde:
(1) Hasrvard T.H. Chan – School of Public Health; Almonds; Nachzulesen unter diesem Link
(2) Chung-Yen Chen, Karen Lapsley and Jeffrey Blumberg; A nutrition and health perspective on almonds: Wiley Online Library; Nachzuiesen unter diesem Link
(3) Alison Kamil and C-Y Oliver Chen; Health benefits of almonds beyond cholesterol reduction; NIH National Library of Medicine: Nachzulesen unter diesem Link