Wildpflanzen

Der Herbst ist eine wunderbare Zeit, um Wildpflanzen und -beeren zu sammeln. In dieser herrlich bunten Jahreszeit schenkt uns die Natur eine Vielzahl an essbaren Pflanzen und nützlichen Kräutern. Und nicht nur das. Mit Früchten wie Holunder oder Hagebutten werden wir bestens versorgt, um unser Immunsystem zu stärken und uns somit vor Erkältungskrankheiten zu schützen. Lies hier, warum es sich lohnt, Wildpflanzen im Herbst zu sammeln.

Essbare Wildkräuter und Wildbeeren für den Winter bevorraten

Holunderbeeren und Konfitüre

Holunder

Schwarzen Holunder findet man meist an sonnigen oder halbschattigen Wald- oder Wegrändern und seine Früchte haben einen ganz besonderen medizinischen Wert. Früher kochte man sie gegen Magenverstimmungen. Holundersirup oder ein Kräutertee mit Holunderbeeren verhilft zu einem starken Immunsystem und kann die Symptome bei Erkältung oder Grippe lindern.

Preiselbeeren in der Natur

Preiselbeeren = Wildpflanzen

Preiselbeeren – dieser kleine, eher kriechende Strauch wächst vorwiegend in Kiefernwäldern, denn er hat es gern halbschattig. Seine dunkelroten Beeren beinhalten den Stoff Arbutin, der erwiesenermaßen wirksam gegen Bakterien und Pilze ist. Bei Blasenentzündung haben sich Preiselbeeren besonders bewährt. Hast du Probleme mit der Blase, können zweimal täglich ein Glas Preiselbeersaft im Abstand von 8-10 Stunden schnell helfen. Wenn du allerdings Fieber hast/ bekommst oder keine Besserung bemerkst, solltest du unbedingt zum Arzt gehen.

Ein selbst gekochtes Gelee aus Preiselbeeren ist lecker zu Wild oder Pasteten, aber auch zu gebackenem Camembert.

Hagebutten am Strauch

Hagebutten = Wildpflanzen

Hagebutten werden auch Hundsrose, Wild- oder Heckenrose genannt. Dieser einheimische Heilstrauch ist oft an Waldrändern zu finden. Hagebutten sind dafür bekannt, das Immunsystem zu stärken und dadurch Infekte zu verhindern. Hast du dir doch eine Erkältung eingefangen, kann ein Hagebutten – Tee dank der Vitamine A, C und E sowie Linolsaäure die Symptome lindern und fiebersenkend wirken. Arthrosepatienten schätzen Hagebuttenpulver, denn dank des enthaltenen Galaktolipids können sie zur Schmerzlinderung beitragen. Das Hagebuttenpulver kannst du kaufen oder selbst herstellen: Es ist etwas aufwändig, weil du zuerst die kleinen Kerne aus der Frucht entfernen musst. Die entkernten und klein geschnittenen Früchte kannst du bei 40°C trocknen, anschließend mahlen und in eine dunkle Dose verpacken. Genauso gesund und wertvoll ist eine selbst gemachte Hagebuttenmarmelade.

Lies hier in diesem Beitrag, was Hagebutten außerdem für deine Gesundheit und Schönheit tun können.

Weißdornbeeren

Weißdorn

Weißdornbeeren findest du Ende September/ Anfang Oktober vor allem an Wegrändern. Es lohnt sich, die süßsauren roten Beeren zu ernten, denn sie sind nachweislich gut für Herz und Kreislauf. Du kannst daraus Weißdornsaft, Marmelade oder aus den getrockneten Beeren Tee zaubern. Egal, wie du sie verarbeitest – Weißdornbeeren wirken beruhigend und blutdruckregulierend.

Eicheln am Baum

Eicheln

Eicheln sind roh giftig, deshalb solltest du sie keinesfalls unverarbeitet essen. Früher nutzte man sie als Kaffeeersatz, was natürlich auch heute noch möglich ist. Gemahlen als Mehl eignen sie sich sowohl für Brot als auch für Kuchen. Wie du Eicheln essbar machen und verwenden kannst, findest du hier in diesem Beitrag.

Löwenzahnblätter

Löwenzahn

Gut, das ist jetzt nicht so eine große Überraschung. Denn inzwischen hat sich herumgesprochen, dass junge Löwenzahnblätter zwar etwas bitter sind, dafür aber reichlich Vitamine und Mineralstoffe enthalten: zur Anregung der Verdauung und für die „guten“ Darmbakterien. Du kannst Löwenzahn als Beigabe zu Salat nutzen oder ein Pesto daraus herstellen.

Klette in der Natur

Kletten

Die Wurzeln der heimischen Kletten können sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Die zerkleinerte Wurzel wird als Tee genutzt und dient als altes Hausmittel bei Gicht oder bei Magen-Darm-Problemen. Da Klettenwurzel entgiftend wirkt, ist der Teeaufguß auch ideal zur Blutreinigung. Als Tinktur kann sie dank ihrer entzündungshemmenden Wirkung die verschiedensten Hautprobleme wie Ekzeme oder Akne lindern.

Zur Vorbeugung und zur Behandlung von Nierensteinen empfahl die Äbtissin Hildegard von Bingen einen Klettenwein. Wer ihn nicht kaufen will, kann ihn ganz leicht selbst herstellen: 1 Handvoll klein geschnittene Klettenblätter werden in 500ml Weißwein aufgekocht, vom Herd genommen und abgedeckt einen Tag stehen gelassen. Jeweils morgens auf nüchternen Magen und abends nach dem Essen soll ein Schnapsglas davon die Nieren reinigen und gesund erhalten.

Koenigskerze

Königskerze

Die prächtigen Blüten der Königskerze können oft noch bis Mitte Oktober gesammelt werden. Sie helfen als Tee (frisch oder getrocknet) vor allem bei Erkältung. Ihre schleimlösenden Eigenschaften sind schon seit Jahrtausenden bekannt. Deshalb ist der Tee beispielsweise besonders nützlich, um das Abhusten zu erleichtern..

Vogelmiere

Vogelmiere

Dieses heimische Heil- und Küchenkraut ist ideal für einen leckeren Salat oder auch für ein selbst gemachtes Pesto. Weil die Pflanze komplett (inklusive der Blüten) genutzt werden kann, macht der Salat natürlich auch optisch was her. Vogelmiere solltest du immer frisch verzehren, um von den Vitaminen zu profitieren. Als Tee (frisch oder getrocknet) nützt dir Vogelmiere bei Grippe oder Bronchitis. Ein Umschlag aus Vogelmiere – Tee hilft bei Entzündungen und Schmerzen.

Spitzwegerich

Spitzwegerich

Seinen Namen hat der Wegerich möglicherweise durch seinen Fundort bekommen, denn er wächst oft an Wegen. Als Heilpflanze ist er schon seit geraumer Zeit bekannt: als schmerzstillendes und entzündungshemmendes Mittel bei Insektenstichen oder als Tee bei Husten.

Für einen wirksamen Hustensirup kannst du die gewaschenen und getrockneten Blätter kleinschneiden und dann so verfahren: Gib abwechselnd je eine Schicht geschnittenen Wegerich und eine Schicht Honig in ein Glas. Verschließe das Glas gut und stelle es für 4-6 Wochen dunkel, wobei es täglich einmal geschüttelt werden sollte. Nach dieser Zeit kannst du die Masse durch ein Sieb geben und in ein dunkles Gefäß abfüllen.

Chaga Baumpilz

Baumpilze

Heimische Baumpilze, wie beispielsweise der Chaga oder besser bekannt als „Schiefer Schillerporling“, haben ganz besondere Vorteile für die Gesundheit und eine enorme Heilkraft. Wenn du dich für die Anwendung und Wirkung von Baumpilzen interessierst, dann schau doch mal in diesen Beitrag.

Brennnessel

Brennnessel

Schon in der Antike war die Brennnessel ein bedeutender Teil der Kräutermedizin. In den Blättern wohnen eine Vielzahl an Nährstoffen, die den Körper bei der Gesunderhaltung oder Heilung unterstützen können. Wie du Brennnesseln anwenden kannst und welche Vorteile sie für deine Gesundheit haben, findest du in diesem Beitrag.

Himbeerblätter

Himbeerblätter

Wenn du Himbeerblätter als Tee zubereitest, kannst du Durchfall lindern und dein Immunsystem stärken. Als „Haustee“ eignen sich die leicht bitteren Blätter eher als Zugabe zu einer Kräutermischung.

Weil Himbeerblätter auch zur Geburtsvorbereitung genutzt werden, solltest du den Tee während der Schwangerschaft nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt trinken.

Salix Caprea Salweide

Salweide

Schon vierhundert Jahre vor Christus riet Hippokrates zu einem Saft, der aus Weidenrinden gekocht wurde. Die auf Grund ihres Inhaltsstoffes „Salicin“ auch als das „Aspirin der Wälder“ bezeichnete Weidenrinde wirkt ähnlich dem bekannten Fieber- und Schmerzmittel – nur weitgehend ohne Nebenwirkungen. Deshalb ist dieses Mittel aus der Naturapotheke auch die erste Wahl für Menschen mit einem empfindlichen Magen. Wenn du mehr über die Weidenrinde wissen möchtest, dann schau doch mal in diesen Beitrag.

Fazit

Die hier aufgeführten Wildpflanzen sind natürlich nur eine kleine Auswahl dessen, was du im Herbst sammeln kannst. Das Angebot der Natur ist so unglaublich vielfältig, dass tatsächlich gegen alles ein Kraut gewachsen ist. Es muss nur entdeckt und genutzt werden.

Denke beim Sammeln daran, immer nur kleine Mengen zu pflücken, damit du den Tieren die in den Wintermonaten so wichtige Nahrung nicht wegnimmst.

Wenn du an frischem Obst und Gemüse interessiert bist, findest du auf mundraub.org eine interaktive Karte, wo du kostenlos ernten kannst.

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

Haftungsausschluss