Meerrettich im Topf

Die Pflanze (oder Kren), der wegen seine r besonderen Eigenschaften für die Gesundheit auch als „Penicillin des Gartens“ bezeichnet wird, ist seit Jahrtausenden bekannt und einfach anzubauen.
Obwohl seine besondere, scharfe Würze nicht unbedingt jedermanns Geschmack ist, gilt er als unschlagbar wirksames Heilmittel bei allerlei Beschwerden.
In diesem Artikel erfährst du, wie du die Pflanze im Topf anbauen kannst, welche außergewöhnlichen Vorteile er für die Gesundheit hat und wie du ihn zur Heilung nutzen kannst.

Wegen seiner besonderen therapeutischen Eigenschaften wurde der Meerrettich zur Heilpflanze des Jahres 2021 gekürt. Das hat er sich auch redlich verdient. Denn diese helle Wurzel mit ihren antibakteriellen, antiviralen und entzündungshemmenden Eigenschaften hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich.

Auch kulinarisch hat Meerettich einiges zu bieten. Mit seinem beispiellosen kräftig-scharfen Aroma hat Meerrettich als Beigabe zu Kochschinken oder als Meerrettichsoße zu einem leckeren Tafelspitz den Weg in unsere Küche längst erobert.

Über die Herkunft des Meerrettichs besteht Uneinigkeit. Manche vermuten, dass er mit den Seefahrern über das Meer kam. Dafür könnte sprechen, dass er häufiger in Küstenregionen anzutreffen ist.

Der Name könnte aber auch von dem altdeutschen Wort „mer“ stammen, was so viel wie „groß“ bedeutet. Ein „großer Rettich“ also, denn er kann eine erstaunliche Größe erreichen. Wenn du an weiteren Informationen zur Geschichte des Meerrettichs interessiert bist, wirst du hier fündig.

Meerrettich Pflanzen wachsen in Gartenerde.

Meerettich im Garten anbauen und vermehren

Weil man den Rettich nicht über Samen ziehen kann, muss man ihn über die seitlich heraustreibenden Wurzeln, die sogenannten Fechser, vermehren.

Du brauchst also eine Meerrettichwurzel oder Seitenwurzeln, um Meerettich zu züchten. Und so geht’s:

Schneide die Wurzel oder die Fechser am oberen Teil gerade und am unteren Teil schräg ab. Die oberen zwei Drittel der Fechser werden noch von den Knospen und den kleineren anhängenden Wurzeln befreit. Das geht am besten mit einem Tuch – immer von oben nach unten. Das letzte Drittel der Wurzel sollte nicht abgerieben werden. So vorbereitet können die Fechser im Frühjahr an einem sonnig bis halbschattigen Standort schräg (etwa 45 Grad) in lockeren Boden gesetzt werden. Der Rettich sollte mäßig (zweimal pro Woche) und bei Trockenheit auch öfter gegossen werden.

Sobald die Blätter anfangen zu welken und trocken zu werden, ist die Meerrettichwurzel erntebereit. Das ist etwa ab Oktober bis in den Januar hinein der Fall.
Zum Ernten solltest du die Wurzel vorichtig mit einer Gartengabel herausheben, damit du die seitlichen Triebe, mit denen du den Meerrettich weiterzüchten kannst, nicht beschädigst.

Willst du den Rettich weiterziehen, solltest du die Seitenwurzeln von der Hauptwurzel trennen. Während die große Meerettich-Wurzel für deine Speisen bestimmt ist, kannst du die Fechser zum Weiterzüchten nutzen.

Zum Weiterziehen gehst du am besten folgendermaßen vor: Du schneidest die Fechser etwas schräg von der Hauptwurzel ab. Der obere, dicke Teil der Wurzel wird gerade geschnitten. So bearbeitet können sie im kommenden Frühjahr wieder in die Erde gesetzt werden und schenken dir im Herbst eine neue große Meerrettichwurzel.

Meerrettich im Topf anbauen

Das Pflanzgefäß sollte mindestens 40cm tief sein und Löcher für die Drainage im Boden haben. Mische Gartenerde mit Sand und Kompost (oder Hornspänen) und befülle den Topf.

Nutze den dünneren Teil einer langen Meerrettichwurzel. Den oberen, etwas knorrigen Teil kannst du abschneiden. Stecke sie nun mit der dünnsten Seite nach unten schräg (etwa 45 Grad) in das Erdgemisch und lasse die Oberseite noch ungefähr 2-3cm über die Erde gucken.

Meerettich mag Sonne bis Halbschatten und möchte gern zweimal wöchentlich gegossen weden. Nicht zu viel gießen, denn nasse Füße hasst er.

Die Meerrettichpflanze sollte nicht mehr als 6 Blätter haben, damit sie die Kraft in das Wurzelwachstum und nicht ins Blattwachstum steckt. Alle Blätter über 6 solltest du daher wegschneiden.

Etwa ab Oktober werden die Blätter trocken und welk. Dann ist Erntezeit.
Dazu hebst du die komplette Wurzel vorsichtig mit einer kleinen Schaufel heraus.

Um den Meerettich weiterzuziehen, kannst du genauso verfahren, wie oben beschrieben.

Meerrettich als Powerwurzel für deine Gesundheit


Scharf im Geschmack und stark gegen Keime

Wie überlieferte Rezepte dokumentieren, wurde die Meerrettichwurzel bereits im 10. Jahrhundert zu Heilzwecken eingesetzt. Seine Heilkraft hat der Meerettich den enthaltenen Senfölglykosiden zu verdanken, welche für die antibaterielle Wirkung verantwortlich und sogar bei multiresistenten Keimen effektiv sind.

Power für das Immunsystem

Meerrettich besitzt einen hohen Nähr- und Mineralstoffgehalt. Dazu gehören unter anderem Vitamin C, Kalium, Kalzium, Magnesium und Zink. Besonders das enthaltene Vitamin C stärkt das Immunsystem und wirkt gegen freie Radikale.

Entzündungen mit dem Rettich bekämpfen

Wissenschaftler konnten in einer Studie die entzündungshemmende Wirkung von Meerrettich nachweisen. Gerade bei Erkältungskrankheiten kann Meerrettich mit dieser besonderen Eigenschaft punkten.

Meerrettich wirkt antiviral

Neben der antibakteriellen Wirksamkeit konnte mittels einer Studie auch die antivirale Wirksamkeit nachgewiesen werden. Eine Kombination aus Meerrettichwurzel und Kapuzinerkresse hemmte Rhinoviren und Pilze. Zudem konnte laut Studie bei Patienten mit Sinusitis, Bronchitis oder Harnwegsinfektionen eine äquivalente Wirksamkeit gegenüber Antibiotika festgestellt werden – was kostengünstiger und weitgehend nebenwirkungsfrei ist.

Frau mit Karaffe, darin rotes Gesundheitselixit

Rezept für ein Gesundheitselixir

Weil wir’s gerade alle dringend brauchen – eine Kur mit einem Gesundheitselixir:

0,7l trockener Rotwein
100g Birkenzucker oder 70g normaler Zucker
70g geriebener Meerrettich
3 Bio-Orangen, davon 1 Bio-Orange mit Schale grob gewürfelt und 2 Orangen ausgepresst (Die Orangen erst auspressen, wenn das Gemisch abgekühlt ist)

Der Rotwein, der Birkenzucker (oder Zucker), die gewürfelte Orange und der Meerrettich werden aufgekocht. Der Zucker sollte sich gut auflösen.
Ca. 30 min. bei geringer Hiltze wallen lassen! Den Herd ausschalten und das Gemisch abkühlen lassen. Die ausgepressten Orangen (am besten mit dem Fruchtfleisch) zugeben. 2-3 Stunden gut durchziehen lassen und dann durch ein Sieb oder Tuch geben. In eine möglichst dúnkle Glasflasche abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Man nimmt dreimal täglich etwa eine Stunde nach dem Essen 2 Esslöffel über drei bis vier Wochen. Du kannst die Kur 3 – 4 mal pro Jahr durchführen.

Rezept für Meerrettich-Honig bei Erkältung

Husten und Halsschmerzen, aber auch Schnupfen lassen sich mit dem alten Hausmittel Meerrettich-Honig lindern. Du kannst ihn ganz leicht selbst herstellen: Dazu braucht du nur 250g Honig,12 etwa 0,5cm dicke Scheiben frischen Meerrettich und zwei Schraubgläser (500ml). Die Meerrettichscheiben solltest du noch etwas zerkleinern. Wenn du einen Multizerkleinerer hast, wäre das optimal. Den klein gehackten Meerrettich gibst du in das Schraubglas und füllst es mit dem Honig auf. Die Mischung sollte einen Tag (mindestens 24h) durchziehen. Nach der Ziehzeit stelle ich das Glas in ein Wasserbad und erwärme die Mischung leicht. Achtung! Nicht über 30°C erwärmen, damit die guten Inhaltsstoffe nicht zerstört werden. Nun kannst du die Mischung durch ein Sieb geben und in das Schraubglas füllen. Im Kühlschrank hält sich der Meerrettich-Honig etwa 4 Wochen.
Anwendung: dreimal täglich einen Esslöffel

Meerrettich in der Küche

Wer Meerrettich in der Küche verwendet, liebt ihn wegen seines besonderen, kräftigen Aromas. Oft wird Meerretich als Zutat für Dressings und Soßen verwendet. Aber auch gerieben auf Roastbeef, Kochschinken, Quark oder Frischkäse ist Meerretich sehr lecker.

Das Rezept für eine traditionelle Meerrettischsoße zum Tafelspitz solltest du unbedingt ausprobieren. Oder wie wäre es mit Schinkenröllchen mit Krengervais im Glas? Das ist doch mal eine abwechslungsreiche Idee zum Abendessen. Etwas schwieriger herzustellen, dafür aber eine geschmackliche Überraschung ist Creme Brulee mit Kren.

Wusstest du, dass man auch Ingwer Wurzeln super einfach vermehren kann? Schau mal hier!