Kaum schmilzt der Schnee, taucht er auf: Der Huflattich (Tussilago farfara). Seine leuchtend gelben Blüten erscheinen noch bevor das erste Blatt sprießt. Ein Zeichen: Jetzt beginnt die Hustensaison! Und mit ihr der Einsatz eines der ältesten Heilkräuter überhaupt.
Doch wofür ist Huflattich wirklich gut? Ganz einfach: Die Pflanze kann helfen, Husten zu lösen, Reizungen zu lindern und sogar Erkältungsbeschwerden zu bekämpfen. Ob als Tee, Tinktur, Sirup oder Salbe – du kannst ihn auf viele Arten nutzen.
👉 Aber Achtung: Nicht alles an ihm ist harmlos. Hier erfährst du, wie du Huflattich richtig anwendest, worauf du achten solltest und warum er der Hustenkiller des Frühjahrs sein kann.
Was ist Huflattich genau?
Huflattich ist eine der ersten Pflanzen, die im Frühjahr aus dem Boden schießen. Er gehört zur Familie der Korbblütler und ist besonders für seine reizmildernde Wirkung bei Husten bekannt. Früher nannte man ihn „Brustlattich“, weil er schon im Mittelalter gegen Bronchialbeschwerden genutzt wurde.
🌿 Wie sieht Huflattich aus?
Bevor die Blätter kommen, zeigt sich der Huflattich mit sonnengelben Blüten, die auf einem schuppigen, leicht behaarten Stängel sitzen. Später folgen breite, herzförmige Blätter, die ein wenig an Hufe erinnern.
Die Huflattich-Wirkung: Warum ist er so beliebt?
Seine besondere Kraft liegt in seinen potentiell schleimlösenden, reizlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften.
Die Wirkung bei Erkältung
Er kann gereizte Schleimhäute beruhigen und beim Abhusten helfen.
Die Wirkung bei Husten
Die enthaltenen Schleimstoffe legen sich wie ein schützender Film über die Bronchien.
🍵 Huflattich Tee: So wirkt das alte Hausmittel
📝 Rezept: Huflattich Tee selber machen
Übergieße 1 TL getrocknete Blätter (die Pflanzenteile müssen sauber und trocken sein) mit 250 ml heißem Wasser und lasse den Tee 10 Minuten ziehen. Danach abseihen und noch warm trinken.
Wie schmeckt Huflattich Tee?
Sein Geschmack ist mild, leicht herb mit einer angenehmen Wärme.
❓ Ist Huflattich Tee giftig?
Nicht direkt, aber: Huflattich enthält Pyrrolizidinalkaloide (PA), die in großen Mengen leberschädigend wirken können. Daher solltest du den Tee nicht länger als 4 Wochen am Stück und nur in Maßen trinken.
❓ Hat Huflattich Tee Nebenwirkungen?
Bei Überdosierung kann es zu Magenbeschwerden und zu einer Leberschädigung kommen. Schwangere, Stillende und Kinder sollten auf diesen Tee verzichten.
📝 Huflattich Hustensaft & Sirup: Rezept zum Selbermachen
Huflattich Hustensaft selber machen – das ist ganz einfach und kann gegen Bronchitis und Reizhusten helfen.
Du brauchst:
- 1 Handvoll frische Huflattich-Blätter
- 300 ml Wasser
- 250 g Honig
- optional etwas Zitronensaft
Herstellung:
Die Blätter 10 Minuten im Wasser köcheln, abseihen, den Sud auffangen und mit Honig verrühren. In eine saubere Flasche füllen und im Kühlschrank lagern. So hält er etwa 2 Wochen.
🌿 Tinktur, Salbe & mehr: Weitere Anwendungen mit Huflattich
📝 Rezept für Huflattich Tinktur
Schichte frische Huflattich-Blätter in ein sauberes Glas und bedecke sie komplett mit Alkohol – zum Beispiel Korn oder Wodka (mind. 40%). Stelle das Glas an einen dunklen Ort und lasse die Mischung etwa 2 Wochen ziehen. Ab und zu schütteln nicht vergessen! Danach gib alles durch ein Sieb und fülle die gewonnene Tinktur in dunkle Braunglasflaschen ab. Denke unbedingt an ein Etikett mit Datum – so behältst du den Überblick!
👉 Die Wirkung:
Die Tinktur wirkt Überlieferungen zufolge entzündungshemmend und kann bei Husten und bei Hautreizungen helfen.
📝 Rezept: Huflattich Salbe selber machen
Schneide eine Handvoll frischer Huflattich-Blätter klein und gib sie in 100 ml hochwertiges Pflanzenöl (z. B. Olivenöl oder Mandelöl). Lasse das Ganze bei geringer Hitze etwa 30 Minuten ziehen – aber bitte nicht kochen! Danach seihst du das Öl durch ein feines Sieb oder Tuch ab. Erwärme das noch einmal leicht, gib 10 g Bienenwachs dazu und rühre so lange, bis es sich vollständig aufgelöst hat. Fülle die fertige Salbe in kleine Schraubgläser und lagere sie kühl und dunkel. So bleibt sie etwa 6 Monate haltbar.
👉 Welche Wirkung hat Huflattich Salbe?
Sie kann Hautreizungen, kleineren Wunden und Insektenstiche helfen.
🧪 Was sagt die Forschung zu Huflattich?
Huflattich wird seit Jahrhunderten bei Husten und Bronchitis eingesetzt. Die moderne Forschung hat erste Hinweise: Labortests zeigen entzündungshemmende und antioxidative Effekte. Das klingt vielversprechend, doch es fehlen bisher aussagekräftige Studien am Menschen. Die Wirkung ist noch nicht eindeutig bewiesen – die Volksmedizin ist hier der Wissenschaft ein paar Schritte voraus.
⚠️ In Huflattich stecken Pyrrolizidinalkaloide – natürliche Pflanzenstoffe, die in hoher Dosis leberschädigend sein können. 1
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Huflattich
Für was ist Huflattich gut?
Bei Husten, Bronchitis, Reizhusten, Hautproblemen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Welche Wirkung hat Huflattich Salbe?
Sie kann bei Hautreizungen und kleinen Wunden helfen, da sie entzündungshemmend wirkt.
Ist der Huflattich essbar?
Ja, aber wegen der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide nur in kleinen Mengen und nicht dauerhaft.
Sind Huflattich Blüten giftig?
Sie enthalten besonders viele Pyrrolizidinalkaloide (PA) und sollten nur sehr sparsam verwendet werden.
Für was ist Huflattich Tee gut?
In der alternativen Medizin wird er bei Reizhusten, Heiserkeit und Entzündungen eingesetzt, da er beruhigend und schleimlösend wirken kann.
Gibt es Nebenwirkungen bei der Einnahme von Huflattich?
Bei Überdosierung können Leberschäden auftreten. Zudem wird er nicht für Schwangere, Stillende und Kinder empfohlen.
Kann man Huflattich zur Behandlung von Hautproblemen verwenden?
Ja, als Salbe oder Tinktur kann er sehr gut geeignet sein.
Ist Huflattich auch für Kinder sicher?
Offiziell wird davon abgeraten, weil Kinder empfindlicher auf PA reagieren. Besser auf andere Heilpflanzen ausweichen.
Fazit: Warum Huflattich zu deinen Hausmitteln gehören sollte
Wenn der Winter geht und der Husten kommt oder bleibt, kann Huflattich dein natürlicher Helfer sein. Ob als Tee, Sirup oder Salbe: Die Heilwirkung von Huflattich ist seit Jahrhunderten bekannt und bewährt. Achte aber darauf, ihn nicht zu lange anzuwenden und nur in kleinen Mengen zu nutzen. So wird aus der gelben Frühlingspflanze ein starker Helfer gegen Erkältung & Co.
Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!
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Quellen:
(1) Chen, S., Dong, L., Quan, H., Zhou, X., Ma, J., Xia, W., Zhou, H., & Fu, X. (2020). A review of the ethnobotanical value, phytochemistry, pharmacology, toxicity and quality control of Tussilago farfara L. (coltsfoot). Journal of Ethnopharmacology, 267, 113478. https://doi.org/10.1016/j.jep.2020.113478