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Wer kennt das nicht? Manchmal ist einfach alles zuviel. Der Körper verlangt nach Ruhe, aber man schafft es gerade nicht. Aus der indischen Heillehre ist für diese Fälle ein besonderes Heilkraut überliefert: Ashwagandha.
Hast du schon davon gehört? Lies hier, wie dir dieses Naturmittel bei Stress und Angst helfen kann.
Tatsächlich ist es ein Teufelskreis. Denn Dauerstress einer der Gründe, weshalb Angst und krankhafte Angstzustände entstehen können. Umgekehrt wird der Körper durch Angstattacken in enormen Stress versetzt. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, wie du Stress reduzieren und Angst loswerden kannst.
Ashwagandha, auch Schlafbeere (Withania somnifera) genannt, ist ein ursprünglich in Indien und Afrika beheimateter kleiner, holziger Strauch und eine der wichtigsten Heilpflanzen der indischen Heillehre.
Seinen Namen hat er von den zwei Sanskrit-Wörtern „Ashva“ (Pferd) und Gandha (Geruch). In der Tat soll das Aroma der Wurzel „pferdeartig“ sein und die Vitalität und Kraft eines Pferdes verleihen. Daher stammt auch die überlieferte Beschreibung, dass Ashwagandha „so stark wie ein Pferd“ sei (1).
Wissenswertes zur Ashwagandha
Die praktizierte indische Heillehre, die Ayurveda, ist eine der ältesten medizinischen Strukturen der Welt. Man kann sie bis 6000 v. Chr. zurückverfolgen. Lange Zeit wurde Ashwagandha als Rasayana – ein Mittel zur Körperstärkung und Verjüngung – verwendet (2).
Als traditionelles indisches Hausmittel wird der Schlafbeere nachgesagt, eine Vielzahl von Krankheiten vorbeugen und heilen zu können. Zur Herstellung von Heilmitteln werden vorwiegend die Wurzeln und Beeren genutzt. Aber auch Blätter und Samen finden in einigen Bereichen Anwendung.
Die Wurzel wurde und wird in der Ayurveda beispielsweise bei Altersschwäche, Rheuma, Schlaflosigkeit, Nervenzusammenbruch oder Verstopfung angewendet. Eine Paste aus zerkleinerter Wurzel mit Wasser hilft nach indischer Medizin unter anderem bei Gelenksentzündungen, Pickeln, Furunkeln und Schwellungen. Auch Blähungen soll Ashwagandha lindern können (2).
Derzeit wird die Schlafbeere häufig zur Stressbewältung, zur Energiesteigerung, zur Erhaltung eines ausgeglichen Energieniveaus über den Tag und für einen guten und erholsamen Schlaf genutzt (1).
Die Heilkraft von Ashwagandha
Zunächst muss festgestellt, werden, dass eine Vielzahl der Studien im Labor an Zellen oder Tieren durchgeführt wurde. Das bedeutet, dass die Resultate nicht zwangsläufig auf den Menschen übertragbar sind.
Für bestimmte medizinische Probleme gibt es jedoch wissenschaftliche Nachweise, die die Wirkung von Ashwagandha bestätigen.
Gegen Stress und Angst
In einer Auswertung aus dem Jahr 2011 kamen Forscher anhand der wissenschaftlichen Daten zu dem Schluss, dass Ashwagandha ein vielfältiges pharmakologisches Wirkspektrum hat und ein starkes ayurvedisches Tonikum zur Stressreduzierung und Regeneration ist.
Forscher konnten in einer Doppelblind-Studie mittels Gabe eines Vollspektrum-Wurzelextraktes eine bedeutende Stressverringerung gegenüber der Gruppe, die das Mittel nicht erhielt, nachweisen. Sie stellten auch fest, dass die Nebenwirkungen mild und in beiden Gruppen etwa gleich waren (3).
Über bedeutend weniger Stress berichteten Probanden, die in einer Doppelblind-Studie einmal täglich 240mg Ashwagandha Extrakt einnahmen.
Auch die Teilnehmer einer relativ neuen Placebo-kontrollierten Doppelblind-Studie aus dem Jahr 2019 kamen zu dem Ergebnis, dass Ashwagandha den Stress bedeutend reduzieren kann – was auch durch die geringeren Cortisolwerte bestätigt werden konnte.
Die bisherigen Ergebnisse sind äußerst vielversprechend. Weitere Forschung ist nötig, um die positiven Resultate zu bestätigen.
Ashwagandha gegen Arthrose
Dass Ashwagandha als Analgetikum und Entzündungshemmer wirken kann, stellten Forscher in ihrem Review fest. Das bedeutet, dass die Schlafbeere offensichtlich in der Lage ist, den Schmerz zu verringern und Entzündungen zu lindern.
Eine weitere kleinere Pilotstudie an 125 Probanden bestätigte eine Reduzierung der Symptome sowie des berichteten Schmerzes.
Obwohl weitere Forschung nötig ist, kann man nach den bisher veröffentlichten Daten vermuten, dass Ashwagandha das Potential zur wirksamen Behandlung von Arthrose hat.
Ashwagandha und Alzheimer
Wie Wissenschaftler in einer Studie herausfanden, liegt es nahe, dass Ashwagandha vor Krankheiten wie Alzheimer, Demenz oder Parkinson schützen bzw. deren Verlauf zumindest verlangsamen kann.
Tumore
Vielversprechende Hinweise auf eine mögliche Behandlung von Tumoren konnten Forscher in einem Review zeigen. Die wissenschaftlichen Fakten sind jedoch leider noch zu dürftig. Weitere Forschung muss folgen.
Wie du Ashwagandha anwenden kannst
Man rechnet pro Kilogramm Körpergewicht 8mg Ashwagandha. Die tägliche Höchstdosis liegt also zwischen 300mg und 600mg. Es sollte ein bis zwei Stunden vor dem Essen eingeommen werden.
Achtung: Ashwagandha ist leicht bitter, aber das ist Gewohnheitssache.
Etwas komfortabler ist das Extrakt der Schlafbeere als Kapseln. Das ist zum einen leichter in der Anwendung und zum anderen stärker in der Wirkung. Beim Kauf von Kapseln solltest du unbedingt auch auf eine gute Qualität achten.
Es wird vorgeschlagen, die Anwendung nach 4 Wochen für eine Woche zu unterbrechen.
Die Nebenwirkungen
Obwohl Langzeitstudien fehlen, gibt es nach derzeitigem Erkenntnisstand und bei Einhaltung der empfohlenen Höchstdosis keine Nebenwirkungen.
Wird die Dosis überschritten, kann es unter anderem zu Magen-Darm-Problemen und Übelkeit kommen. Deshalb solltest du unbedingt auch die Packungsbeilage lesen.
Für wen Ashwagandha nicht geeignet ist
Schwangere und stillende Mütter sollten auf Ashwagandha verzichten.
Wenn du vorerkrankt bist und/oder Medikamente einnimmst, solltest du unbedingt vor Einnahme mit dem Arzt sprechen.
Was du noch beachten solltest
Kaufe nur dort, wo du dir bezüglich der Reinheit und der Inhaltsstoffe sicher sein kannst. Hole am besten vorab Erkundigungen über den Hersteller ein. Kaufe, um eine Schadstoffbelastung zu vermeiden, Bio-Produkte.
Fazit
Die Schlafbeere ist eine der wichtigsten und bedeutendsten Pflanzen der indischen Heilkunde.
Dass Ashwagandha so stark wie ein Pferd sei, konnte in einigen klinischen Fällen durch die Forschung bestätigt werden. Vielversprechende wissenschaftliche Hinweise zur Effektivität gibt beispielsweise bei Angst, Stress und Arthrose. Weitere Forschung muss folgen.
Die empfohlene Höchstmenge darf nicht überschritten werden, da sonst Magen-Darm-Probleme drohen.
Bei Unklarheiten solltst du immer einen Arzt zu Rate ziehen. Beachte bitte auch meinen Haftungsausschluss.
Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!