Aloe Vera Gel selber machen Als eine der ältesten Heilpflanzen hat Aloe Vera ein enormes Potential für die Gesundheit und Schönheit – so sagt man.

Aloe Vera Gel selber machen
Aloe Vera Gel selber machen

Als eine der ältesten Heilpflanzen hat Aloe Vera ein enormes Potential für die Gesundheit und Schönheit – so sagt man.
Bereits seit Jahrtausenden nutzen Menschen das im Innern befindliche Gel zur Heilung und zur Pflege der Haut.

Die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung ergeben ein gemischtes Bild. Während die Aloe bei bestimmten Problemen einzigartige Möglichkeiten bietet, ist sie in anderen Bereichen nach derzeitiger Forschung eher weniger geeignet.
Ich lasse die Wissenschaft zu Wort kommen und beziehe mich auf ein Review. Welche Möglichkeiten bietet dir die Aloe Vera und wie kannst du sie nutzen? Wunderpflanze Aloe Vera – Fakt oder Mythos?

Ein kurzer Blick auf die Inhaltsstoffe

Aloe Vera Gel selber machen

Die Aloe Vera beinhaltet unglaubliche 75 aktive Bestandteile. Dazu gehören neben Vitaminen auch Enzyme, Mineralstoffe, Mono- und Polysaccharide, Aminosäuren, Saponine, Salizylsäure und Lignin (1).
Doch was bewirken all diese Stoffe für deine Gesundheit und Schönheit? Ich bin der Frage nachgegangen.
Sei gespannt!

Vitamine für viele lebenswichtige Prozesse

Die Vitamine A, D und E gelten als hervorragende Antioxidantien. Denn sie schützen dich vor freien Radikalen und können dadurch die Hautalterung verzögern. Folsäure und Cholin sind weitere bedeutende Inhaltsstoffe. Denn Folsäure gibt deiner Haut Feuchtigkeit und Elastizität. Cholin als semi-essentieller Nährstoff hat eine ganze Reihe positiver Einflüsse – beispielsweise auf deine Atmung, deinen Blutdruck, deinen Stoffwechsel und deine Verdauung (1).

Bradykinin zur Entzündungslinderung

Aloe Vera enthält acht verschiedene Enzyme. Bradykinin ist ein Enzym, welches bei äußerer Anwendung Entzündungen reduzieren kann. Andere Enzyme sind wichtig für den Abbau von Fetten und Zucker (1).

Wichtige Mineralstoffe gegen freie Radikale

Kalzium, Kalium, Chrom, Kupfer, Selen, Magnesium, Natrium und Zink sind die Inhaltsstoffe, die wichtig für eine gute Funktion der Enzyme im metabolischen Sytem und auch zum Teil Antioxidantien sind (1).

Mono- und Polysaccharide gegen Allergien

In der Gelschicht der Aloe Vera finden sich sowohl Monosaccharide (Glukose und Fruktose) als auch Polysaccharide. Vor kurzem konnte aus dem Gel ein Glykoprotein names Alprogen isoliert werden, welches antiallergische Eigenschaften hat. Auch eine neue entzündungshemmende Verbindung konnte extrahiert werden (1).

Antibakterielle und antivirale Wirkung zweier Anthrachinone

Den Anthrachinonen wird in der Pflanzenheilkunde ein therapeutisch sehr bedeutsamer Platz eingeräumt. Aloe Vera enthält 12 Anthrachinone, die man konventionell als Abführmittel kennt. Von den Anthrachinonen wirken sowohl das enthaltene Aloe-Emodin als auch das Aloin antibakteriell und antiviral (1).

Fettsäuren gegen Entzündungen

Alle in der Aloe Vera enthaltenen Fettsäuren können Entzündungen hemmen (1).

Hormone zur Wundheilung

Zwei Hormone der Aloe Vera – Auxine und Gibberelline – sind entzündungshemmend und fördern die Wundheilung (1).

Weitere wichtige Inhaltsstoffe

Aloe Vera enthält sage und schreibe 20 der 22 der vom Menschen benötigten Aminosäuren sowie 7 von 8 der wichtigsten essentiellen Aminosäuren.
Während die enthaltene Salizylsäure antibakteriell und entzündungshemmend wirkt, verstärkt das enthaltete Lignin bei äußerlicher Anwendung das Eindringen der Wirkstoffe in die Haut.
Die enthaltenen Saponine haben reinigende und desinfizierende Eigenschaften (1).

Abgeschnittenes Stück Aloe Vara  wird in Hand gehalten
Aloe Vera Gel selber machen

Aloe Vera für deine Gesundheit

Wunderpflanze Aloe Vera? Was die Aloe nachweislich für deine Gesundheit tun kann, haben Wissenschaftler herausgefunden.

Aloe Vera und die Wundheilung

Sowohl das Polysaccharid Glukomannan als auch das Hormon Gibberellin sind durch bestimmte Interaktionen mit den Wachstumsfaktoren der Fibroplasten in der Lage, positiv auf die Kollagensynthese einzuwirken.
Im Ergebnis beschleunigen die beiden Stoffe nach äußerlicher Anwendung die Wundkontraktion und die Festigkeit des Narbengewebes.
Das bedeutet, dass deine Wunden schneller heilen und robusteres Narbengewebe bilden.

Gegen Sonnenschäden der Haut

In einer Studie aus dem Jahr 1990 konnten Forscher eine Schutzwirkung durch Aloe Vera gegen UV-Strahlen nachweisen. Leider ist der genaue Weg noch nicht bekannt. Wissenschaftler wissen jedoch, dass nach dem Auftragen des Aloe Vera Gels in der Haut ein antioxidatives Protein gebildet wird, welches unter anderem die Hydroxyl-Radikale – die beim Auftreffen von UV-Strahlung entstehen – abfängt (1).
Es kann also vermutet werden, dass dir das Gel der Aloe Vera einen gewissen Schutz gegen die schädliche UV-Strahlung bietet.

Aloe Vera als Entzündungshemmer

Aloe Vera hemmt die Cyclooxygenase und verringert die Produktion von Prostaglandin-E2 (1). Das ist ein entscheidender Vorteil, weil diese Prostagladine für Entzündungen und Schmerzen, aber auch für die Blutgerinnung verantwortlich sind (1).
Grob zusammengefasst, kann Aloe-Vera-Gel deine Entzündungen und daraus entstehende Schmerzen lindern.

Die Effekte auf das Immunsystem

Es konnte nachgewiesen werden, dass das Glykoprotein Alprogen die Antigen- und Antikörper-vermittelte Freisetzung von Histamin hemmen kann (1).
Damit wirkt Aloe Vera Gel antiallergisch und kann dir beispielsweise bei Insektenstichen gute Dienste leisten.

Aloe Vera als Abführmittel

Die in der Aloe Vera enthaltenen Anthrachinone wirken stark abführend. Das geschieht, indem der Wassergehalt im Darm und die Darmbewegungen erhöht werden (1).

Die antivirale Wirkung

Aloe Vera hat zum einen eine direkte Wirkung auf Viren, die durch die Stimulierung des Immunsystems entsteht. Die indirekte Wirkung beruht auf den Auswirkungen durch die Anthachinone. Diese sind in der Lage, umhüllte Viren wie beispielsweise Herpes simplex oder bestimmte Influenzaviren zu inaktivieren (1).
Damit könnte Aloe Vera den Heilungsprozess unterstützen, falls du an Herpes leidest.

Aloe Vera Gel selber machen

Feuchtigkeitsspender und Anti-Aging-Helfer

Wie Wissenschaftler feststellten, unterstützen die in der Aloe Vera enthaltenen Polysaccharide deine Haut dabei, Feuchtigkeit zu binden. Durch Stimulation der so genannten Fibroplasten wird die Kollagen- und Elastinproduktion gesteuert. Deine Haut wird elastischer und faltenfreier.
Interessant ist auch die Tatsache, dass die in der Aloe enthaltenen Aminosäuren deine verhärteten Hautzellen aufweichen können. Das enthaltene Zink wirkt als Adstrigent, wodurch deine Poren verfeinert werden.
Auch eine Anti-Akne-Wirkung wurde nachgewiesen (1).

Die antiseptische Wirkung von Aloe Vera

Insgesamt sechs Antiseptika sind der Aloe Vera eigen und alle wirken hemmend auf Bakterien, Viren und Pilze (1).

Die Anwendung von Aloe Vera

Ein Gel aus Aloe Vera selbst herstellen

Nimm ein Blatt der Aloe Vera und schneide die Ränder ab. Das Blatt kannst du jetzt mit einem scharfen Messer teilen. Das natürliche Aloe Vera Gel ist nun sichtbar. Kratze das Gel vorsichtig mit einem Teelöffel heraus. Pass dabei auf, dass du keine äußeren Blatteile, sondern wirklich nur das Gel erwischst. In einem Blender, Mixer oder mit einem Pürierstab bearbeitest du das Gel kurz, bis es flüssig ist und schäumt.

Mein erfrischendes Aloe Vera Gel

Verrühre

2 Esslöffel Gel aus einem Aloe Vera Blatt,
1 Teelöffel Mandelöl,
2 Tropfen Lavendelöl,
und das Innere einer Kapsel Vitamin E oder 2-3 Tropfen

bis sich alle Zutaten gut verbunden haben. Ich nutze dazu einen Schneebesen.

Das fertige Gel kannst du in eine kleine Dose oder in ein kleines Braunglas füllen und im Kühlschrank lagern. Täglich angewendet, reicht das Gel etwa eine Woche. Innerhalb von zwei Wochen solltest du es verbrauchen.   

Eine Aloe Vera Maske für trockene Haut

Nimm etwas Aloe Vera Gel, eine Prise Kurkuma, einnen Teelöffel Honig und einen Teelöffel Joghurt. Vermische alles zu einer Paste, trage es im Gesicht auf und lasse es 20 Minuten einwirken. Spüle es anschließend gut mit Wasser ab.

Eine Maske mit Aloe Vera gegen Pickel und Akne

Eine Paste aus Aloe Vera Gel, gemahlenen Walnüssen oder Walnussöl und Honig hilft gegen Entzündungen und verleiht dir einen strahlenden Teint. Die Maske – wie oben beschrieben – 20 MInuten einwirken lassen und gut abspülen.

Eine Maske für empfindliche Haut herstellen

Etwas Aloe Vera Gel und etwas Saft einer Salatgurke mit Joghurt vermischt, bringen deine Haut zum Strahlen. Die Maske solltest du ebenfalls nach 20 Minuten Einwirkzeit abwaschen.

Aloe Vera Haarmaske gegen brüchiges Haar und Haarausfall

Vermische Aloe Vera Gel und Kokosöl 1:1 und trage es als Haarmaske auf das Haar auf. Lasse die Mischung gut einwirken – mindestens 20 Minuten. Falls du fettendes Haar hast, ist es besser, die Haarmaske vor dem Haarewaschen einzumassieren und einwirken zu lassen.

Wichtiges zu den Nebenwirkungen (1)

Wie bei allen pflanzlichen Stoffen, kann es bei Allergikern zu unerwünschten Reaktionen wie Rötungen oder Brennen kommen. Deshalb ist es gut, wenn du zunächst etwas Aloe Vera auf ein kleines Gebiet aufträgst, um eine mögliche allergische Reaktion zu testen.

Wenn du Aloe innerlich anwendest, kann das zu Durchfall oder zu Bauchkrämpfen, aber auch zu einer Abhängigkeit führen. Wissenschaftler berichteten, dass eine längere innere Anwendung das Risiko für Darmkrebs erhöhen kann. Die abführende Wirkung kann zudem den Kaliumspiegel negativ beeinflussen. Mögliche Elektrolytstörungen sind die Folge.

Bei bekannter Allergie gegen Liliengewächse darfst du Aloe Vera nicht verwenden.

Nicht empfehlenswert ist die innere Einnahme von Aloe Vera auch bei Schwangeren und stillenden Müttern.

Wenn du kortisonhaltige Präparate anwendest oder Medikamente einnimmst, solltest du unbedingt vorab den Arzt befragen. Das ist wichtig, um mögliche Interaktionen und nachteilige Auswirkungen zu vermeiden.

Denke bitte auch daran, die Nutzung von Aloe Vera nicht zu übertreiben, um keine unerwünschten Nebenwirkungen oder eine Abhängigkeit zu entwickeln.

Fazit

Wunderpflanze Aloe – Fakt oder Mythos?
Bekanntlich wird der Aloe Vera ein breites Wirkspektrum nachgesagt. Bei einigen Problemen der Haut ist sie tatsächlich eine „Wunderpflanze“ und eine großartige Hilfe.

Die klinische Anwendung stützt sich in vielen Fällen lediglich auf einzelne Berichte. Bei einer Vielzahl von Krankheiten sind noch kontrollierte Studien erforderlich. Denn einerseits muss die Wirkung nachgewiesen und andererseits die Sicherheit und Effektivität gewährleistet werden.

Dennoch denke ich, dass die nachgewiesenen Vorteile die Aloe Vera zu einer ganz besonderen Pflanze machen und für Haut und Haare einen fantastischen gesundheitlichen Nutzen bringen.

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

Haftungsausschluss