Wacholderbeeren – klein, dunkel und geheimnisvoll! Sie duften intensiv, stecken voller ätherischer Öle und werden seit ewigen Zeiten sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde genutzt. Aber: Sind Wacholderbeeren giftig? Und was passiert, wenn du zu viele davon isst? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige – von ihrer besonderen Wirkung auf die Gesundheit und der sicheren Verwendung bis hin zu möglichen Gefahren.
Die Wirkstoffe in Wacholderbeeren
Die Pflanze enthält eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe – darunter ätherische Öle, Invertzucker, Harze, Catechin, Alkaloide, Flavonoide, Tannine und Lignine. Die Beeren oder ihre Extrakte werden seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin eingesetzt – als natürliches Diuretikum, zur Unterstützung bei Arthritis und Diabetes, als Antiseptikum sowie zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden und Autoimmunerkrankungen3.
Die erstaunliche Wirkung von Wacholderbeeren
Wie hilft Wacholder für die Haut?
In der Naturheilkunde werden die Beeren zur Behandlung von Hautinfektionen, Juckreiz und Schuppenflechte verwendet.
In einer Studie konnte eine hautaufhellende Wirkung nachgewiesen werden, weshalb sich Wacholder zur Behandlung von Pigmentstörungen eignen könnte4.
Die Anwendung:
- Als Gesichtsöl: Vermische einige Tropfen Wacholderöl mit einem Trägeröl (z. B. Jojobaöl) und trage es täglich auf die betroffenen Stellen auf.
- Dampfbad: Gib ein paar Tropfen Wacholderöl in heißes Wasser und halte das Gesicht für einige Minuten über den Dampf! Das fördert die Durchblutung und kann Pigmentflecken mildern.
- Peeling: Mahle Wacholderbeeren zu Pulver und vermische es mit Honig oder Joghurt zu einem sanften Peeling. Damit kannst du abgestorbene Hautzellen entfernen und den Hautton ausgleichen.
Wichtig! Falls du empfindliche Haut hast, solltest du vor der Anwendung ein Patchtest an einer kleinen Hautstelle machen.
In Salben verwendet, wirken seine antiseptischen und durchblutungsfördernden Effekte bei Hautentzündungen. Zudem fungieren die enthaltenen Polyphenole, Flavonoide sowie das Vitamin C als Schutz vor freien Radikalen, erhöhen die Elastizität der Haut und mildern Fältchen.
Wacholderbeeren für die Lunge: Hilfreich oder schädlich?

Die in den Beeren enthaltenen Antioxidantien Rutin und Sugiol können bei der Linderung der Symptome von Asthma oder Bronchitis wirksam sein. So kannst du die Beeren dafür nutzen:
- Inhalation: Zerstoße einige Wacholderbeeren und gib sie in heißes Wasser. Atme den aufsteigenden Dampf tief ein, um die Atemwege zu befreien.
- Tee: Zerstoße 1 TL Wacholderbeeren und übergieße sie mit 250 ml heißem Wasser. Nach 10 Minuten Ziehzeit kannst du den Tee langsam trinken.
- Räuchern: Lege Wacholderbeeren auf eine Räucherkohle. Der Rauch kann keimtötend wirken und das Atmen erleichtern.
Wichtig! Menschen mit empfindlichen Atemwegen oder Asthma sollten Wacholder vorsichtig dosieren und im Zweifel immer zuerst mit einem Arzt oder Heilpraktiker sprechen.
So wirken Wacholderbeeren auf die Psyche
Wissenschaftler haben festgestellt, dass das im Wacholder enthaltene Cedrol einen Einfluss auf die Psyche haben kann, indem es den Geist entspannen und Angstzustände lindern kann1, 2. In der Volksmedizin wird besonders das ätherische Wacholderöl genutzt, um die Stimmung zu verbessern und nervöse Unruhe zu lindern.
Räuchern mit Wacholder: Reinigt es wirklich die Luft und die Seele?
Beim Räuchern können Wacholderbeeren auf Grund ihrer antibakteriellen Effekte reinigend auf die Umgebung wirken. Zudem kann durch das Räuchern Stress abgebaut und die Entspannung gefördert werden.
Auch interessant: Wacholder: Die Wirkung und Rezepte mit der lebenden Legende
Wacholderbeeren in der Küche: Kann man Wacholderbeeren essen?
Ja, du kannst sie essen und sie sind wegen ihrer verdauungsfördernden Eigenschaften sogar ein beliebtes Gewürz. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn nur die Beeren des Echten Wacholders (Juniperus communis) sind essbar, während andere Sorten – wie beispielsweise der Sadebaum (Juniperus sabina) – hochgiftig sind.
Wann sind Wacholderbeeren als Gewürz giftig?
Als Gewürz sind diese Beeren eine Delikatesse – doch sie enthalten Terpene, die in hoher Dosis schädlich sein können. Maximal 3–5 Beeren pro Gericht sind völlig ausreichend, um deinen Speisen eine würzige Note zu verleihen.
Die Verwendung: So nutzt du Wacholderbeeren in der Küche!
Sie passen perfekt zu:
- Wild- und Fleischgerichten
- Sauerkraut
- Eintöpfen und Marinaden
Wacholderbeeren-Sirup: Uraltes Hausmittel mit Heilkraft

Traditionell wird dieser Sirup bei Erkältungen und Verdauungsproblemen verwendet. Er wirkt antibakteriell, verdauungsfördernd und wärmend. Hier ein einfaches Rezept:
Rezept für Wacholderbeeren-Sirup
Zutaten
- 50 g getrocknete Wacholderbeeren
- 500 ml Wasser
- 250 g Honig oder Zucker
- 1 Zimtstange (optional)
Zubereitung
- Die Wacholderbeeren leicht zerstoßen und mit dem Wasser in einen Topf geben.
- Aufkochen und bei niedriger Hitze etwa 30 Minuten köcheln lassen.
- Die Flüssigkeit durch ein feines Sieb oder ein Tuch abseihen.
- Den Sud erneut erhitzen und den Honig oder Zucker unterrühren, bis er sich aufgelöst hat.
- Den Sirup in eine sterilisierte Flasche füllen und kühl lagern.
Anwendung
Bei Bedarf täglich 1–2 TL – pur oder in Tee eingerührt – einnehmen.
Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Obwohl Wacholderbeeren viele positive Eigenschaften haben, gibt es auch Risiken. In zu hoher Dosierung können sie Magenreizungen, Durchfall, Kopfschmerzen und Nierenschäden verursachen. Schwangere sollten Wacholderbeeren meiden, da sie wehenfördernd wirken können. Menschen mit Nierenproblemen oder empfindlichem Magen sollten vor der Anwendung einen Arzt oder Heilpraktiker konsultieren.
Wenn du die Beeren jedoch in der richtigen Menge nutzt, kannst du von ihren gesundheitlichen Vorteilen profitieren und sie als vielseitiges Naturheilmittel einsetzen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Wacholderbeeren
Sind Wacholderbeeren giftig für Hunde und Katzen?
Ja, sie sind tatsächlich giftig für sie. Die enthaltenen ätherischen Öle können Magen-Darm-Beschwerden, Zittern und sogar Nierenschäden bei deinen Vierbeinern verursachen.
Sind Wacholderbeeren für Kinder gefährlich?
Kinder sollten keine Wacholderbeeren essen, weil ihr empfindlicher Körper auf die enthaltenen ätherischen Öle mit Magenproblemen und Vergiftungserscheinungen reagieren kann.
Sind grüne Wacholderbeeren giftig?
Unreife, grüne Beeren enthalten eine besonders hohe Konzentration an giftigen Substanzen und sind nicht zum Verzehr geeignet. Erst wenn sie vollständig ausgereift und dunkelblau bis schwarz sind, kannst du sie verwenden.
Sind getrocknete Wacholderbeeren unbedenklich?
Getrocknete Beeren sind sicherer als frische, weil die Konzentration einiger Wirkstoffe durch die Trocknung reduziert wird.
Wie viele Wacholderbeeren darf man am Tag essen?
Iss nicht mehr als 5–7 Beeren pro Tag!
Gedanken zum Schluss
Wacholderbeeren sind ein wahres Geschenk der Natur voller Geschmack und heilender Kräfte. Doch wie bei vielen natürlichen Heilmitteln gilt: Die Dosis macht das Gift! Wer sie richtig anwendet, kann von ihren positiven Eigenschaften profitieren. Ob als Gewürz, Heilmittel oder Räucherwerk – Wacholder hat eine lange Tradition und verdient einen festen Platz in der Hausapotheke. Doch sei achtsam, besonders bei Kindern, Haustieren und der Wahl der richtigen Wacholderart, um das volle Potenzial dieser faszinierenden Beeren zu nutzen!
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Quellen:
(1) Zhang, K., & Yao, L. (2018). The anxiolytic effect of Juniperus virginiana L. essential oil and determination of its active constituents. Physiology & Behavior, 189, 50–58. https://doi.org/10.1016/j.physbeh.2018.01.004
(2) Zhang, K., & Yao, L. (2019). Anxiolytic effect of cedrol on behavior and brain neurotransmitter levels of female mice. Biological & Pharmaceutical Bulletin, 42(9), 1575–1580. https://doi.org/10.1248/bpb.b19-00380
(3) Raina, R., Verma, P. K., Peshin, R., & Kour, H. (2019). Potential of Juniperus communis L. as a nutraceutical in human and veterinary medicine. Heliyon, 5(8), e02376. https://doi.org/10.1016/j.heliyon.2019.e02376
(4) Jegal, J., Chung, K. W., Chung, H. Y., Jeong, E. J., & Yang, M. H. (2017). The standardized extract of Juniperus communis alleviates hyperpigmentation in vivo HRM-2 hairless mice and in vitro murine B16 melanoma cells. Biological & Pharmaceutical Bulletin, 40(9), 1381–1388. https://doi.org/10.1248/bpb.b17-00122