Ätherische Öle und ihre mächtige Wirkung auf die Gesundheit
Seiteninhalt
- 1 Anzeichen, dass ätherische Öle helfen können
- 2 Heilende Pflanzen und ihre Essenzen
- 2.1 Oregano (Oreganum vulgare)
- 2.2 Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
- 2.3 Salbei (Salvia officinalis)
- 2.4 Thymian (Thymus vulgaris)
- 2.5 Lavendel (Lavendula augustifolia)
- 2.6 Basilikum (Ocimum basilicum)
- 2.7 Pfefferminz (Mentha piperita)
- 2.8 Zitrone (Citrus limon)
- 2.9 Weihrauch (Boswellia)
- 2.10 Ingwer (Zingiber officinale)
- 3 Ätherische Öle nach dem Anwendungsbereich
- 4 Zur Anwendung ätherischer Öle
- 5 Nebenwirkungen
- 6 Zum Schluss
Wenn du auf der Suche nach natürlichen Heilmöglichkeiten bist, begegnest du zwangsläufig den stärksten und wirksamsten Waffen, die Pflanzen zu bieten haben: den ätherischen Ölen.
Die ungebremste Ausbreitung multiresistenter Keime hat unter anderem dazu geführt, dass sich auch Wissenschaftler zunehmend mit der antimikrobiellen Wirkung von Pflanzen und ihren Inhaltsstoffen beschäftigen.
Durch die komplexe Zusammensetzung verschiedenster Moleküle haben die Essenzen – wie ätherische Öle auch genannt werden – ganz unterschiedliche Effekte auf unsere Gesundheit.
Wie sie wirken können und welche Öle sich wofür am besten eignen, erfährst du hier. Neugierig geworden? Dann lass uns loslegen…
Anzeichen, dass ätherische Öle helfen können
Pflanzliche Essenzen sind unglaublich vielseitig. Ihre antibakterielle, antivirale und entzündungshemmende Wirkung ist seit Jahrhunderten bekannt. Und nicht nur das. Sie haben zudem einen positiven Einfluss auf unser Immunsystem, unseren Kreislauf, unser Gedächtnis und unsere Emotionen.
Symptome für die Anwendung ätherischer Öle
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Müdigkeit und fehlender Antrieb
- Vergesslichkeit
- Negative Gefühle, Reizbarkeit oder Erschöpfung
- Erkältung und/oder Atemwegsprobleme
- Kopf-, Glieder- oder Muskelschmerzen
Heilende Pflanzen und ihre Essenzen
Sicher weißt du, dass Pflanzen mittels der enthaltenen ätherischen Öle einerseits Insekten anlocken und sich andererseits gegen Krankheiten wappnen und Schädlinge fernhalten können.
So wirken die ätherischen Öle ausgewählter Heilpflanzen auf deinen Körper:
Oregano (Oreganum vulgare)
Das aus den Blättern dieses Lippenblütlers gewonnene ätherische Öl hat einen hohen Anteil des Wirkstoffes Carvacrol und wirkt laut Studien besonders bei Erkältung, Verdauungsproblemen und Atemwegserkrankungen (1).
Wenn du 3-4mal täglich 2-3 Tropfen auf der Zunge zergehen lässt, sollten die Symptome schnell verschwinden.
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Die oberirdischen Teile des Rosmarins haben sowohl antiseptische als auch entzündungshemmende Eigenschaften. Nicht nur die Pflanzenteile, sondern auch das ätherische Öl kann die Behandlung von Depressionen unterstützen und zudem als effektives Antioxidant zur Verbesserung der Wahrnehmung genutzt werden (1).
Rosmarinöl hat außerdem eine besonders gute Wirkung auf die Verdauung, indem es Verdauungsstörungen vorbeugen und lindern kann (7).
Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass mittels Aromatherapie die geistigen Fähigkeiten bei Demenzpatienten verbessert werden können (7).
Rosmarinöl kann auf verschiedene Weise genutzt werden. Du kannst es in ein Bad oder Fußbad geben, direkt (vermischt mit einem Basisöl) auf die betroffenen Hautbereiche massieren oder in einer Aromalampe verwenden.
Salbei (Salvia officinalis)
Sowohl die Blätter und Blüten als auch die daraus gewonnene Essenz haben entzündungshemmende Eigenschaften und wirken gegen Bakterien, Viren und Pilze. Sie schützen den Magen-Darm-Trakt und können Fettleibigkeit entgegenwirken (1).
Eine gute Wirkung bei Halsschmerzen, Entzündungen im Mund ist überliefert. Dazu gibst du 3-4 Tropfen Salbeiöl in ein Glas Wasser und gurgelst damit. Eine zu hohe Konzentration kann bei empfindlichen Menschen zu Krämpfen oder Atemproblemen führen, weshalb du es niemals pur nutzen und niemals hinunterschlucken solltest.
Salbei enthält neben Thujonen auch Kampfer (Campher). Asthmatiker sollten auf Salbei verzichten, da dieser Inhaltsstoff zu schweren Anfällen führen kann.
Für Epileptiker, Schilddrüsenerkrankte, Schwangere und stillende Mütter sowie Kinder ist Salbeiöl ebenfalls nicht geeignet.
Thymian (Thymus vulgaris)
Das ätherische Öl des Thymians eignet sich zur Behandlung von Atemwegserkrankungen.
Zum Inhalieren reichen 4-5 Tropfen dieses intensiven Öls auf 150ml Wasser. Auch Thymianöl sollte niemals pur angewendet werden.
Zudem sollten – wie auch bei Salbeiöl beschrieben – Epileptiker, Schilddrüsenerkrankte und Schwangere sowie Kinder auf Thymianöl verzichten (5).
Lavendel (Lavendula augustifolia)
Das durch Dampfdestillation aus den Blättern hergestellte ätherische Lavendelöl wirkt antimikrobiell und kann unter anderem Entzündungen bekämpfen und Schmerzen lindern (1).
Auch bei Angst oder Einschlafproblemen kann Lavendelöl hilfreich sein. Eine besonders gute Wirkung als Einschlafhilfe hat das Öl, wenn du einige Tropfen auf dein Kopfkissen gibst.
Du kannst es daneben als Badezusatz, zum Auftragen auf die Haut (mit einem Basisöl gemischt), in einem Dampfbad oder in der Aromalampe nutzen.
Basilikum (Ocimum basilicum)
In einer klinischen Studie konnten Forscher nachweisen, dass sowohl die Essenzen von Rosmarin als auch von Basilikum zur Vorbeugung und Behandlung multiresistenter Keime wirksam sind – wobei
sich Basilikum besser eignet, um das Wachstum der Bakterien zu hemmen (2).
Ätherisches Basilikumöl ist nicht zum Verzehr geeignet und darf zudem nicht pur genutzt werden.
Pfefferminz (Mentha piperita)
Ätherisches Pfefferminzöl wird durch Wasserdampfdestillation aus den oberirdischen Teilen der blühenden Pflanze gewonnen.
Im Europäischen Arzneibuch sind mehr als 25 ätherische Öle eingetragen. Hier findet sich beispielsweise auch das Öl der Pfefferminze, welches als entzündungshemmend und als nützlich zur Behandlung von Atemwegsinfektionen beschrieben wird.
Die Wirkung der Pfefferminze beruht auf dem Inhaltsstoff Menthol, welcher oft in schmerzstillenden Salben gegen Krämpfe und Arthritis verwendet wird (7).
Beim Einatmen des ätherischen Pfefferminzöls über einen Diffuser kann Müdigkeit vorgebeugt und das Denken angeregt werden (4)(5).
Interessanterweise konnten Wissenschaftler sogar zeigen, dass dieses Öl die Symptome von Alzheimer lindern kann (4).
Pfefferminzöl wirkt zudem verdauungsfördernd und krampflösend. Es kann – oberflächlich behandelt – bei Verdauungsproblemen wie Blähungen oder Reizdarmsyndrom wirksam sein (5).
Weil Pfefferminzöl sehr stark in der Wirkung ist, solltest du es zu deiner eigenen Sicherheit niemals pur, sondern immer gemischt mit einem Basisöl (Kokosöl, Mandelöl) nutzen. Eine Überdosierung solltest du unbedingt vermeiden. Beachte dazu die Dosierungsempfehlung in der Packungsbeilage.
Für Kinder ist ätherisches Pfefferminzöl nicht geeignet.
Zitrone (Citrus limon)
Zitronenöl in einer Aromalampe zu nutzen, kann nicht nur deine Merkfähigkeit verbessern, sondern auch Depressionen vorbeugen.
Wenn du es (verdünnt mit einem Basisöl) direkt auf die Haut aufträgst, kann es Entzündungen hemmen und zu einem besseren Hautbild beitragen (4).
Weihrauch (Boswellia)
Seit Jahrhunderten ist Weihrauch ein fester Bestandteil in der Heilkunde. Das ätherische Weihrauchöl wird durch Wasserdampfdestillation aus dem Gummiharz verschiedener Weihrauchbäume gewonnen.
In Studien konnten Forscher nachweisen, dass Weihrauchöl biologische Entzündungsprozesse beeinflussen sowie zur Gewebeerneuerung der menschlichen Haut beitragen kann (3).
Weihrauchöl kann pur auf der Haut genutzt werden, indem du wenige Tropfen auf der betreffenden Hautregion verteilst. Du kannst es jedoch auch mit deiner selbst hergestellten oder gekauften Creme vermischen.
Ingwer (Zingiber officinale)
In der traditionellen chinesischen Heillehre gilt Ingwer seit jeher als eine der wirksamsten Heilpflanzen.
In einem Laborversuch mit Nagetieren konnten Forscher zeigen, dass ätherisches Ingweröl mit einem seiner Hauptbestandteile Citral nicht nur effektiv Entzündungen der Leber reduzieren, sondern auch einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung vorbeugen kann (6).
Ätherische Öle nach dem Anwendungsbereich
Pflanzliche Essenzen sind mächtig in ihrer Wirkung und können daher eine wertvolle Unterstützung im Heilungsprozess sein. Dennoch solltest du im Hinterkopf haben, dass sie nicht in der Lage sind, andere Therapien zu ersetzen.
Weil Selbstdiagnosen nicht immer richtig sein müssen, ist es immer ratsam, dein Problem zuerst mit deinem Arzt oder Heilpraktiker zu besprechen. Eine Beratung ist auch bezüglich der Dosierung des ätherischen Öls wichtig, weil ein Erfolg davon abhängt, wofür du es nutzen willst.
Hier findest du noch einmal zusammengefasst die beschriebenen ätherischen Öle nach ihren Anwendungsbereichen.
Angst
Lavendel
Atemwege und Lunge
Oregano, Thymian, Pfefferminze und Rosmarin
Bakterien, Viren, Pilze
Salbei, Lavendel und Basilikum
Gehirnaktivität
Pfefferminze, Rosmarin und Zitrone
Haut
Weihrauch und Zitrone
Leber
Ingwer
Stimmung und Gemüt
Rosmarin, Lavendel, Pfefferminze und Zitrone
Schlafprobleme
Lavendel
Schmerzen
Lavendel und Pfefferminze
Verdauung
Oregano, Rosmarin, Salbei und Pfefferminze
Zur Anwendung ätherischer Öle
Ätherische Öle werden immer in geringen Mengen und in den meisten Fällen verdünnt mit Wasser, einem Basisöl oder in einer Creme angewendet.
Beachte dabei immer die in der Packungsbeilage angegebene Dosierung und die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Weil ätherische Öle bei einigen Menschen zu schweren gesundheitlichen Problemen führen können, solltest du die Anwendung vorab mit deinem Arzt oder Heilpraktiker besprechen.
Aromatherapie – Diffuser
Diffuser sind eine großartige Möglichkeit, wenn du die Vorteile der Aromatherapie zu Hause oder im Büro nutzen willst, ohne direkt mit den Ölen in Kontakt zu kommen. In einem Diffuser verdampft ein Öl-in-Wasser-Gemisch und verteilt dadurch die Wirkstoffe in der Luft.
Diffuser mit ätherischen Ölen werden gern angewendet, um den Raum zu beduften, das Gedächtnis zu stärken, Stress abzubauen und das seelische Gleichgewicht wiederherzustellen.
Falls du Angst oder Schlafprobleme hast, können Diffuser – zum Beispiel mit ätherischem Lavendelöl – eine effektive Hilfe sein.
Inhalieren
Inhalation ist nicht nur die schnellste, sondern auch die wirksamste Methode, um von der positiven Wirkung ätherischer Öle zu profitieren. Durch Inhalieren gelangen die Öle schnell in den Blutkreislauf und können dort sofort ihre Wirkung entfalten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ätherische Öle zu inhalieren: zum einen die offene Dampfinhalation (auch Dampfbad genannt) und zum anderen das Inhalieren mit geschlossenen Systemen wie beispielsweise Inhalatoren mit Mundstück oder Gesichtsmaske.
Beachte dabei, dass das Inhalieren von ätherischen Ölen bei bestimmten Krankheiten nicht geeignet ist, Sprich deshalb am besten vorab mit deinem Arzt darüber.
Äußerliche Anwendung auf der Haut
Wie bereits erwähnt, sollten ätherische Öle in den meisten Fällen nicht pur, sondern immer vermischt mit einem Basisöl auf die Haut aufgetragen werden. Das hilft zudem deiner Haut, die Wirkstoffe besser aufzunehmen.
Nebenwirkungen
Ätherische Öle können eine ärztliche Behandlung unterstützen, aber nicht ersetzen. Deshalb solltest du vorab heilkundlichen Rat einholen – besonders bezüglich der Diagnose, der Dosierung und den möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Sicher weißt du, dass auch natürliche Substanzen Allergien auslösen können. Deshalb ist es wichtig, die Anwendung sofort zu stoppen und einen Arzt aufzusuchen, falls du Symptome bemerkst.
Sowohl Schwangere als auch stillende Mütter sollten vor der Nutzung ärztlichen Rat einholen.
Zum Schluss
Mit der Wirkung ätherischer Öle auf deine Gesundheit ist es wie mit vielen Dingen: Die Dosis entscheidet darüber, ob ein Stoff heilsam oder schädlich ist. Das gilt auch für Naturheilmittel.
Auch bei der Anwendung dieser gehaltvollen Öle mit ihren unterschiedlichen Wirkstärken ist es wichtig, die Dosierung einzuhalten und sie nicht pur zu nutzen.
Sprich am besten vorab mit dem Arzt oder Heilpraktiker, denn sie können dir bezüglich der Verwendung in deinem speziellen Fall die besten Empfehlungen geben.
Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!
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Quellen:
(1) Snezana Agatonovic-Kustrin, Ella Kustrin and David W. Morton; Essential oils and functional herbs for healthy aging; NIH National Library of Medicine; Zugriff am 12.06.22 unter doi: 10.4103/1673-5374.245467
(2) Monika Sienkiewicz et al.; The Potential of Use Basil and Rosemary Essential Oils as Effective Antibacterial Agents; NIH National Library of Medicine; Zugriff am 12.06.22 unter doi: 10.3390/molecules18089334
(3) Xuesheng Han, Damian Rodriguez and Tory L. Parker; Biological activities of frankincense essential oil in human dermal fibroblasts; NIH National Library of Medicine; Zugriff am 12.06.22 unter doi: 10.1016/j.biopen.2017.01.003
(4) Lisandra Fields; 6 Essential Oils To Stimulate The Brain, Boost Mood, Memory & Focus; HealthCanal; Zugriff am 12.06.22 unter diesem Link
(5) Györgyi Horváth and Kamilla Ács; Essential oils in the treatment of respiratory tract diseases highlighting their role in bacterial infections and their anti‐inflammatory action: a review; NIH National Library of Medicine; Zugriff am 13.06.22 unter doi: 10.1002/ffj.3252
(6) Yi-Syuan Lai et al.; Ginger Essential Oil Ameliorates Hepatic Injury and Lipid Accumulation in High Fat Diet-Induced Nonalcoholic Fatty Liver Disease; NIH National Library of Medicine; Zugriff am 17.06.22 unter 10.1021/acs.jafc.5b06159
(7) Babar Ali et al.; Essential oils used in aromatherapy: A systemic review; Asian Pacific Journal of Tropical Biomedicine; Science direct; Zugriff am 17.06.22 unter doi: https://doi.org/10.1016/j.apjtb.2015.05.007